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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 8.1934

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Nr. 10 (11. März)
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4

DIE WELTKUNST

Jahrg. VIII, Nr. 10 vom 11. März 1934




Preisberichte
Dorotheum, Wien
23.—24. Februar 1934
Antiquitäten

Nr.
Osi.Sch.
Nr.
Osi.Sch.
Nr.
Osi.Sch
40
120.—
116
800.—
285
1 000.—
62
110.—
117
220.—
286
300.—
63
150.—
118
240.—
287
300.—
67
110.—
121
130.—
289
280.—
69
140.—
123
100.—
290
200.—
77
160.—
149
220.—
292
800.—
78
150.—
150
160.—
295
100.—
79
150.—
153
300.—
300
240.—
80
320.—
154
130.—
301
120.—
81
140.—
155
100.—
302
100.—
82
180.—
157
150.—
303
750.—
84
700.—
160
120.—
306
200.—
89
180.—
165
200.—
309
220.—
90
120.—
168
130.—
310
370.—
91
220.—
182
110.—
311
350.—
92
380.—
232
150.—
314
200.—
93
200.—
236
100.—
315
110.—
94
250.—
238
110.—
316
120.—
95
380.—
239
100.—
317
120.—
96
650.—
240
100.—
318
180.—
97
120.—
263
100.—
319
110.—
101
500.—
264
150.—
348
110.—
103
320.—
265
110.—
352
120.—
104
150.—
268
100.—
353
100.—
105
120.—
272
110.—
355
140.—
106
100.—
273
140.—
363
250.—
108
600.—
276
130.—
365
130.—
111
300.—
281
150.—
367
120.—
113
300.—
283
110.—
409
130.—
114
140.—
284
320.—
411
200.—

Hugo IIclDing, München
27.128. Februar 1934
Antiquitäten, Gemälde

Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
7
240.—
162
175.—
231
155.—
16
200.—
163
165.—
256
180.—
27
540.—
164
160.—
270 a
190.—
44
250.—
172
250.—
270 b
180.—
49
455.—
175
345.—
287
105.—
64
1 060.—
177
340.—
292
125.—
68
115.—
179
180.—
293
130.—
83
115.—
187
185.—
383
99.—
91
310.—
189
750.—
387
170.—
109
580.—
19.1
300.—
388
155.--
110
770.—
196
305.—
404
345.—
132
110.—
197
195.—
404 a
335.—
153
110.—
199
205.—
420
155.—
155
215.—
201
125.—
422
190.—
157
150.—
217
420.—
423
195.—
158
175.—
223
555.—
425
480.—
159
400.—
224
630.—
450
180.—

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und andere, die früher zu den Vorkämpfern der
modernen Kunst zählten, haben ihre Energien
verloren und schreiben sich selber ab. Der
starke Einschlag fremdländischen Gepräges
läßt die außerfranzösischen Tendenzen immer
stärker in Erscheinung treten. So kommt es,
daß die „ Ecole de Paris“ sich durch fremde
Einflüsse erneuert. Dr. F. Neugass (Paris)
Auktionsvorschau

Ein holländischer Maler sammelt deutsche Kunst

Die Sammlung Bob Gesinus

Ausdruck gefunden.

Fülle
aller
und
mit

vanni, Crivelli, Antoniazzo Romano, Spinello
Aretino, Girolamo di Benvenuto, Barna u. a.
Die Skulpturen weisen als Hauptstück zwei
kniende Engel in Terrakotta von Benedetto da
Majano auf.
Der zweite Hauptteil der Sammlung besteht
aus italienischen Renaissance-Möbeln, nach An-
sicht der Kenner eine der besten Kollektionen,
die heute noch in europäischem Privatbesitz
existiert. Sämtliche Typen sind hier vertreten,
von den einfachen, frühen Stücken über pracht-
voll intarsierte Kredenzen zu den reich ge-

Dedalo in Mailand aufgelöst. Dem gut
ausgestatteten Katalog haben van Marie und
Mario Tinti Einleitungen beigegeben, in denen

del Sarto, Bronzino, Tintoretto, Palma Vecchio,
Pontormo, Salviati und Tafeln von Barnaba da
Modena, Giambono, Ceccarelli, Matteo di Gio-

Os-
der
Bob
war,

Aus der Sammlung Bob Gesinus, Rapallo:
Winterlandschaft von Brueghel
Nordschleswiger Schränkchen

Schaffen, sondern auch ihren Aufstieg, ihren
Ruhm nach festgelegten Thesen methodisierten
und programmatisierten. Seine Kunst war
immer unbekümmert und freudig und auch
seine neuen Bilder haben einen derben holländi-
schen Akzent — die Menschen sieht er ein
wenig wie lebendig gewordenes Puppentheater.
Alles was er macht, hat etwas von holländischen
„Schilderijen“ im besten Sinne des Wortes.
XP.
*) Gemälde von Bob Gesinus sind augenblicklich
in der Galerie von der Heyde, Berlin,
ausgestellt.

Eine Kostbarkeit ist ein kleiner Brueghel.
„Jetzt sammle ich aber nur noch jüngste
lebende nordische Künstler, denn ihnen soll
nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem
auch die Zukunft gehören.“
Bob Gesinus hat jetzt in Paris und Holland
große Erfolge, gehabt*), er ist in diesen
Jahren bedeutend fortgeschritten und ge-
schlossener geworden. Und das Gute seiner An-
fänge ist geblieben. Seine Kunst hatte schon
damals nichts Tragisches und Programmati-
sches, in einer Zeit, in der viele Moderne, um
nur zeitgemäß zu sein, nicht nur ihr Leben und

Der junge holländische Maler Bob Gesinus,
von dessen Schaffen hier bereits öfter die Rede
war, hat in seiner Besitzung „Villa Olympo“ in
Rapallo im Laufe der Jahre eine nicht unbe-
deutende Sammlung moderner deutscher
Malerei angelegt. Zwischen alten Möbeln und
auserlesenen Arbeiten des Kunsthandwerks
hängen überall an den Wänden bekannte
deutsche Meister. Warum er sich mit seinen
Bildern so begeistert gerade zu deutscher Kunst
bekennt? „Nirgendwo anders als gerade in
Deutschland hat unsere nordisch-germanische
Eigenart heute stärkeren
In Deutschland können
wir Maler heute grö¬
ßere Anregungen holen
. als auf dem etwas müde
gewordenen Montpar-
nasse in Paris. Die
Situation moderner
Kunst in Paris stellt in
dieser Festung der Kon-
servation eine End¬
leistung dar. Vielleicht
ist sie schon im Ab¬
gleiten begriffen. Übri¬
gens haben auch schon
französische Kritiker
das festgestellt. Des¬
halb kann diese Kultur
uns Deutschen auch
nicht mehr viel geben.“
Der schönste Raum
im Haus, der große
Salon mit seinen tiefen
Sesseln, ist mehr im
Stil eines englischen
als italienischen Land¬
hauses. Aber das Bi¬
zarre wirkt durch die
ruhige schöne Ausge¬
glichenheit der Maße
selbstverständlich. Wir
besichtigen eingehend
die kleine aber erlesene
Sammlung, eine
schöner Dinge
Kunstgattungen
Zeiten ist hier
sicherem Geschmack
und Qualitätsgefühl zu¬
sammengetragen.
kar Kokoschka,
längere Zeit bei
Gesinus zu Gast
hat in antiker Laune
den Hausherrn als Bac¬
chus und Faun gemalt,
üppig gerundet und
sehr lebensnah hat er
ihn dargestellt und da¬
mit sein Temperament
richtig getroffen.
Bilder von Renoir, Ribot, Liebermann, Mo-
dersohn-Becker, Rodin, Champion, Pudlich,
Nauen, Großmann, hängen zwischen Plastiken
von Renoir, Rodin, Haller, Kurt Beckmann,
Schwippert, A. Waroke und vielen andern.
Zu diesem Vielerlei kontrastiert das Speise-
zimmer in seiner behaglich-holländischen Ruhe,
an weiß getünchten Wänden stehen nüchterne
Eichenmöbel Schleswiger Gotik. Und hier sind
auch sehr würdige Porträts des Hausherrn und
der Hausfrau. Kokoschka hat sie mit der spa-
nischen Zurückhaltung eines Goya gemalt.

Speisesaal
der Villa „Olymp o“, Rapallo
schnitzten Hochrenaissance-Arbeiten. Nicht
weniger bemerkenswert die umfangreiche und
vielseitige Reihe der Sitzmöbel. Kleinkunst-
gegenstände in Glas, Metall usw. runden den
wunderbaren Kunstbesitz ab.
Paris, 21., 23. März
Am 21. März versteigern Me B e 11 i e r und
MM. Hessel und S c h o e 11 e r eine vielsei-
tige und interessante Privatsammlung moder-
ner französischer Gemälde mit guten Arbeiten
bekannter Künstler wie Degas, Gauguin, Mo-
digliani, Pissarro, Signac sowie der lebenden
Generation.
Me Henri Bau do in und M. H. Brame
veranstalten am 23. März eine Auktion von
71 Zeichnungen und 23 Gemälden von J. F. Mil-
let, die deshalb auf besonderes Interesse rech-
nen darf, weil neben der Qualität die Tatsache
entscheidend ins Gewicht fällt, daß dieser Be-
sitz, bisher völlig unbekannt, aus der Familie
des Künstlers selbst stammt.
Literatur

Wilhelm A. von Jenny und W. F. Volbach, Germa-
nischer Schmuck des frühen Mittelalters. 4°,
53 S., 64 Lichtdrucktafeln. Verlag für
Kunstwissenschaft, Berlin, 1933.
Die vorliegende monumentale Publikation will
in erster Linie ein klug gesammeltes An-
schauungsmaterial vermitteln und verzichtet da-
her auf wissenschaftliche Ambitionen. Man darf
sie in Ausstattung, Druckqualität und vor allem
der Wiedergabe der Liehtdruektafeln als die
Meisterleistung eines kultivierten Verlegers be-
zeichnen. Wenn überhaupt die scharfen Glanz-
lichter und die der Buntfarbigkeit der Steine nur
schlecht entbehrenden Arbeiten der Völkerwande-
rungszeit in Abbildungen zugänglich zu machen
sind, dann hier in diesen ungemein liebevoll be-
handelten Lichtdrucktafeln.
Obwohl dem Buch jede systematisch-wissen-
schaftliche Absicht fernliegt und der sehr allge-
mein gehaltene kultur- und kunstgeschichtliche
Einleitungstext jeder Problematik in der Frage-
stellung aus dem Wege geht, wichtige Probleme,
wie Technik, Formwanderung und Entwicklung,
gar nicht oder nur flüchtig berührt, —
gibt der Bilderteil ein bis zu einem gewissen
Grade vollständiges Bild der verschiedenen Ent-
wicklungsströme. Dadurch, daß nur künstlerisch
hochwertige und wichtige Stücke zur Reproduk-
tion herangezogen wurden, entsteht ein glanz-
volles Bild frühgermanischen Kunstschaffens, ent-
steht ein Werk, das erstmals bildmäßig ein
Gegenstück zu Riegls spätrömischer Kunst-
industrie schafft. Wenn es als Anregung dient,
dieses Gebiet auch rein wissenschaftlich in seinen
großen Zusammenhängen zu bearbeiten und dar-
zustellen, so hat das vortreffliche Werk seine
höchste Mission erfüllt.

Berlin, 14. März
Das Internationale Kunst- und
Auktionsh aus kündigt für den 14. März
eine Versteigerung von Gemälden alter und
neuer Meister, Antiquitäten und Perser Tep-
pichen an. Unter den Bildern finden wir Na-
men wie Gabriel Max, Achenbach, Aiwasowski,
Camphausen und von alten Meistern ein großes
Stilleben des seltenen Meisters Adriaen von
Utrecht, ein typisches Interieur von Sorgh und
eine reizvolle Winterlandschaft des Molenaer.

Samm-

die kunstgeschichtliche und qualitative Be-
deutung des hier vereinten Materials gewürdigt
wird.
Unter den Gemälden findet man wichtige
Stücke, so die Madonna des Deodato Orlandi
(siehe Abb. S. 3), einen Dominikus von
Gio. Bellini, eine frühe Marienkrönung von
Domenico Ghirlandajo, Bildnisse von Andrea

Amsterdam, 17.—19. April
Eine kostbare Bibliothek aus dem
Besitz von H. Boekenoogen-Wormer-
veer wird am 17.—19. April durch
Frederik Muller (Mensing
& Sohn) in Amsterdam versteigert.
Es handelt sich in erster Linie um
Kunstliteratur mit wertvollen Selten-
heiten, Katalogwerken, Lexika u. dgl.,
ferner um französische und englische
Literatur sowie eine Sammlung biblio-
philer Werke in Luxuseinbänden
der bekanntesten französischen Buch-
binder.

London, 15., 19. März
Bei Christie’s finden zwei
interessante Auktionen statt. Die erste
bringt einzigartige Bijouterien und
Vitrinenobjekte aus dem Besitz von
Carl F a b e r g e , meist Arbeiten des
18. Jahrhunderts in kostbarem Ma-
terial, die zweite, am 19. März, engli-
sches und schottisches Silber aus der
lung John Gardner.
Mailand, 20.—23. März
Der bekannte Besitz des deutschen Kunst-
gelehrten Dr. E r g a s , der in seiner Villa
Montughi in Florenz eine reiche Sammlung
italienischer Kunst geschaffen hatte, wird in
einer viertägigen Auktion der Gadleria

L. Feininger, Lüneburg
Ausstellung: G a 1 e r i e Nierendorf, Berlin
(vgl. unsere Besprechung in Nr. 8)

Kokoschka, Bildnis Fran Bob Gesinus

Möbel des 18. Jhdt., schöne schwedische Bauern-
möbel, große Perser Teppiche bester Pro-
venienz und viel erlesenes Kunstgewerbe ver-
vollständigen die Auktion.

Berlin, März
In der zweiten Hälfte des Monats März er.
veranstaltet Rudolph Lepke eine Ver-
steigerung von Antiquitäten. Es handelt sich
in der Hauptsache um den Bestand einer
Kunsthandlung, die weit über' Berlin hinaus
einen vorzüglichen Ruf genoß und jetzt auf-
gelöst wird.
Vorwiegend ist es Material des 18. Jahr-
hunderts: Möbel, Porzellane, Kleinkunst¬
arbeiten. Komplettiert wird diese Versteige-
rung durch den Beitrag aus der Sammlung des
Barons v. B. mit etwa 50 Nummern vorzüg-
lichen Alt-Meißener Porzellans, in dem ganz
hervorragende Geschirre der besten Epoche
dominieren.
Gleichzeitig damit gelangt die Gemälde-
galerie eines alten Adelsschlosses zur Ver-
steigerung, eine Sammlung vorwiegend hollän-
discher Bilder, die seit ihrer Entstehung um die
Zeit von 1800 in denselben Räumen gehangen
hat. Wir führen Namen wie Hondecoeter,
Sorgh, Netscher, Mytens, Rombouts, Palame-
desz, Paulus Bril an.
Hübsche flämische Bilder von Mom-
per, Vinckeboons und einige italieni-
sche schließen sich an. Wie oft in
solchen Fällen, tauchen auch seltene
Meister auf, z. B. Ewert van Aelst, der
Hamburger Gustav Kindt u. a.
Aachen, 23.—24. März
Durch Ant. Creutzer vorm.
Math. Lempertz wird vom 23. bis
24. März der Nachlaß Baron H., Ber¬
lin, sowie Aachener Privatbesitz ver-
steigert. Man findet hier alte und neue
Gemälde der verschiedensten Schulen,
Antiquitäten, besonders frühe Arbeiten
in Messing, Bronze, Email, ferner
Perserteppiche, Skulpturen und gutes
antikes Mobiliar.
 
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