DIE WELTKUNST
Jahrg. VIII, Nr. 50 vom 16. Dezember 1934
Nachrichten von überall
Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriastr. 28
Tel.: Kurfürst0513
Der Augsburger Dom
und seine Renovierung
Im Münchener Altertumsverein sprach der
Konservator des Maximiliansmuseums zu Augs-
burg, Dr. Norbert Lieb, über dieses Thema.
Voraus ging ein Überblick über die Ge-
schichte des Baudenkmals und seine Rolle im
Stadtbild. Die im Laufe dieses Jahres durch-
geführte Renovierung, die sich hauptsächlich
damit zu befassen hatte, die Schäden der Er-
neuerung im neugotischen Stil von 1852/63 wie-
der gutzumachen, geschah von Anfang bis zum
Ende im Sinne des neuzeitlichen Denkmal-
schutzes. Die Wiederherstellung der ursprüng-
lichen farbigen Erscheinung der Innenräume
konnte allein durch Entfernung des entstellen-
den Anstriches die Vielfältigkeit des Bau-
körpers wieder zur Geltung bringen. Und
nicht nur dies: Bauinschriften, romanische und
gotische Fresken •—■ im südlichen Querschiff
ein 15 m hoher Christophorus von 1491 — und
die ganzen Feinheiten der Plastiken und Stein-
metzarbeiten kamen wieder ans Tageslicht.
L. F. F.
Neue Leihgabe
in der Ausstellung:
„Das Bildnis in der Plastik"
Aus dem Münchener Residenzmuseum kam
ein weiteres deutsches Barockporträt als
Leihgabe in die Ausstellung „Das Bildnis in
der deutschen Plastik“; es handelt sich um eine
Sandsteinbüste des Herzogs Christian IV. von
der Pfalz, geschaffen von dem bedeutenden
Barockmeister Paul Egell (1691—1752), von
dem bekanntlich das Deutsche Museum zwei
Werke besitzt.
Moderne Farbstiche
Der französische Farbstich feierte seine
Blütezeit gegen Ende des 18. Jahrhunderts in
den Werken eines Debucourt, eines Bonnet und
eines Jeanninet. Etwa 100 Jahre später bekam
er durch den Einfluß des japanischen Farbholz-
schnittes, der damals in großen Mengen nach
Europa importiert wurde, einen neuen Auf-
trieb. Der Polichinelle Manets vom Jahre 1874,
übrigens der einzige Farbdruck des Malers,
kann als erstes modernes Werk und gleichzeitig
als entscheidender Ausgangspunkt angesehen
werden. Von da an haben fast alle großen
Meister des Pinsels sich mehr oder weniger
häufig des Farbschnittes bedient. Das Ver-
dienst, einen Überblick gegeben zu haben über
das, was von dieser Periode an bis auf unsere
Tage geschaffen wurde, gebührt der Galerie
Marcel Guiot in Paris. Wir finden dort
werden, sollen Musikaufführungen stattfinden,
deren Programm der gleichen Zeit angehört.
Eine kurze kunst- und musikwissenschaftliche
Einleitung, die das für jene Zeit in beiden
Künsten Charakteristische herausstellt, soll den
Vorführungen vorangehen.
Ein Volkskunst-Museum in Tokio
Der dritte Sohn des ehemaligen Kaisers von
Japan, Prinz Takamatsu, hat der Stadtver-
waltung von Tokio ein Grundstück geschenkt,
auf dem ein Museum der Volkskunst errichtet
werden soll; es wird alle bedeutenden Gegen-
stände aus der Geschichte, der Geographie, aus
den Sitten und Gebräuchen des Volkes im Um-
kreis von Tokio enthalten, von der Epoche
Yedo bis auf unsere Tage. Damit soll die Ent-
wicklung der japanischen Zivilisation durch die
Jahrhunderte gezeigt werden.
Ludwig Curtius
60. Geburtstag
Am 13. Dezember vollendete der Leiter des
Deutschen Archäologischen Instituts in Rom,
Prof. Dr. Ludwig Curtius, sein 60. Lebensjahr.
Der klassische Archäologe, geb. 1874 in Augs-
burg, habilitierte sich 1907 in München, wurde
1908 als a. o. Professor nach Erlangen berufen,
1913 zum o. Professor ebenda ernannt; 1918
ging Curtius an die Freiburger Universität,
1920 nach Heidelberg, 1928 berief ihn das Reich
nach Rom. In den sieben Jahren, in denen
Curtius in Rom tätig ist, gelang es ihm, das
Institut auf die wissenschaftliche und gesell-
schaftliche Höhe zurückzuführen, die es in den
Zeiten vor dem Weltkrieg innehatte. Auch
heute ist das Archäologische Institut Mittel-
punkt des geistig-künstlerischen Lebens in
Rom, was ausschließlich der Persönlichkeit
seines Leiters zu danken ist.
Curtius gehört zu den bedeutendsten und
lebendigsten modernen Forschern auf dem Ge-
biete der antiken Kunst, sein Einfluß, den er
als Lehrer und Leiter auf die jüngere Genera-
tion der Altertumsforscher ausübt, ist be-
sonders hoch einzuschätzen.
Köln plant Zick-Ausstellung
Das Wallraf-Richartz-Museum in
Köln bereitet in seinen unteren Sälen eine große
Ausstellung von Gemälden des deutschen
Rokokomalers Januarius Zick vor; es werden
eine Reihe von Bildern gezeigt werden, die bis
jetzt der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich
gemacht worden sind.
neben dem erwähnten Blatt von Manet die
beiden Fassungen der Badenden von Cezanne,
zwei „japanische“ Schnitte Gauguins, den
großartigen Clown Toulouse-Lautrecs, Werke
von Pissarro, Riviere, Bonnard, Renoir und an-
deren. Von der folgenden Generation sind
Immermann
im Düsseldorfer Museum
Im Stadtmuseum befindet sich zur Zeit
eine intime „Immermann-Ausstellung“, denn
vor hundert Jahren, im Herbst 1834, wurde
Immermanns lebendi-
Prospekt der Immermann-Bühne
(Shakespeare, „Was Ihr wollt“). Modell
Ausstellung: Düsseldorf, Stadtmuseum
ges, künstlerisches
Werk, die „Düsseldorfer
Musterbühne“, gegrün-
det. Es wird die Per-
sönlichkeit und der Ge-
nius des Dichters, vor
allem aber das durch
ihn als Theaterdirektor
und Regisseur aus
Dornröschenschlaf zu
glutvollem Leben, zu
seltsamer Blüte er-
weckte Düsseldorfer
Theater (s. Abb.) ein-
drucksvoll in den Mit-
telpunkt dieser Jahr-
hundertausstellung ge-
rückt. Auch der Kreis
seiner engeren Mit-
arbeiter und Freunde,
der Dramatiker Grabbe,
der Komponist und
Musikdirektor F. Men-
delssohn, der Kompo-
nist N. Burgmüller, der
Schriftsteller Fr. von
Braque mit einem Stilleben, Rouault mit einem
Selbstporträt und Pferden im Galopp wie auch
Marie Laurencin mit einer Frau in Rosa be-
sonders gut vertreten. H. L.
Konzerte in Museen
Das Schlesische Museum der bilden-
den Künste in Breslau will zusammen mit
dem Kampfbund für deutsche Kultur einen neu-
artigen Plan verwirklichen, der das Ziel ver-
folgt, der Gegenwart vergangene Kultur-
epochen auf mehreren Gebieten ihres künst-
lerischen Schaffens zugleich nahezubringen. In
Räumen des Museums, in denen Werke der
bildenden Kunst einer bestimmten Zeit gezeigt
GALERIE WESTFELD
Wuppertal-Elberfeld
Gemälde erster Meister
Ankauf — Tausch — Verkauf
Uechtritz, der Aka-
demiedirektor W. von Schadow, der Kunst-
schriftsteller Schnaase u. a. runden die Schau.
Aus diesem Anlaß gelangten viele bislang un-
bekannte, unveröffentlichte Stücke als Leih-
gaben nach Düsseldorf, und sie bereichern
wesentlich die Immermann-Forschung sowie
jenen höchst denkwürdigen Abschnitt alt-
düsseldorfer Kultur- und Geistesgeschichte
sowie deutscher Theatergeschichte.
Österreichischer Staatspreis 1934
Wenn das Niveau der Ausstellung im
Künstler haus unglaublich niedrig ist,
liegt dies vor allem an dem Umstand, daß auf
Verfügung des Unterrichtsministeriums nichts
von den Einsendungen durch die Jury zurück-
gewiesen werden durfte; dann aber auch dar-
an, daß ein überwältigender Teil der besten
Künstler von einer Beschickung der Ausstel-
lung abgesehen hat. Für eine engere Aus-
wahl unter den Gemälden kommen an größeren
Arbeiten drei Bilder in Betracht: Böckls
„Hymnus an Maria“, stark in der Empfindung,
kompositionell nicht uninteressant, aber voller
Schwächen in Zeichnung, Kolorit und Auffas-
sung; Wiegeies Familienbild, das reich ist an
malerischen Schönheiten, doch primitiv im
Aufbau und räumlich schlecht durchdacht; das
Gruppenbild Dobrowskys, stimmungsvoll, schön
in der Farbe, jedoch gleichfalls schwach im
Kompositionellen. Angesichts der Schwierigkeit,
zwischen diesen Bildern zu entscheiden, die alle
ihre Vorzüge, aber auch ihre ins Auge springen-
den Mängel haben (so daß die Preisrichter nur
durch eine Teilung des Preises ihrer Aufgabe
gerecht werden könnten), fragt es sich, ob es
nicht angezeigter wäre, den Preis für ein klei-
nes, aber künstlerisch vollendetes Werk zu ver-
leihen. Etwa für „Der Gelähmte“ von Max
Florian, das ergeifendste Bild der Ausstellung
(packend auch durch seine, den Stimmungs-
gehalt des Bildes unterstreichende Farbigkeit).
Oder etwa für das in Haltung und Farbe un-
gemein noble Selbstbildnis von Victor Hammer.
Leichter ist die Aufgabe für die Jury ge-
genüber der Plastik, wo die Skulpturen G. Ehr-
lichs, eine Jünglingsstatue voll plastischer An-
mut und ein Bildniskopf, so turmhoch über die
Fülle von Schlechtem und Mittelmäßigem hin-
ausragen, daß der Preis für die beste Plastik
von rechtswegen Ehrlich zufallen müßte.
*
Bei Redaktionsschluß erhalten wir die
endgültige Entscheidung des Preisrichter-
kollegiums :
Der große österreichische Staatspreis für
Malerei ist von der Jury, die die im Wiener
Künstlerhaus zur Schau gestellten Werke zu
beurteilen hatte, Herbert Böckl für sein
Monumentalgemälde „Hymnus an Maria“ zu-
erkannt worden. Besondere Anerkennung
wurde Franz Wiegele für die „Familie meines
Bruders“ und Josef Dobrowsky für sein
Gruppenbild ausgesprochen. Den Preis für
Plastik erhielt der junge Grazer Bildhauer
Walter Ritter für einen romanischer Dutzend-
plastik nachempfundenen überlebensgroßen
Krucifixus aus Beton. P.-N.
Eine indische Kunstausstellung
in London
Die „Indische Gesellschaft“ hat soeben in
den New Burlington-Galleries in London eine
indische Kunstausstellung organisiert, die von
der Herzogin von York eröffnet wurde. Die
Ausstellung findet sehr lebhaftes Interesse,
denn es ist das erstemal, daß man in Europa
eine so umfassende Ausstellung indischer Kunst
sieht, die auch alle Gebiete der modernen Kunst
umfaßt. Die Ausstellung steht unter dem
Patronat der beiden ehemaligen Vizekönige
Indiens.
Staatliche Bildankäufe
Das Reichsministerium für Volksaufklärung
und Propaganda hat in der Herbstausstellung
der Preußischen Akademie der Künste am
Pariser Platz Werke von Emst Schumacher
Saalig, Hans Meyboden, Artur Degner, Hans
Bremer, Otto Heinrich, Georg Ehmig, Hans
Stübner und G. Schmedes angekauft.
Kleine Ausstellungsnotizen
Berlin. Im Ausstellungsraum der Buch-
handlung Karl Buchholz werden
Aquarelle von Werner Gilles, Max Beckmann,
Karl Schmidt-Rottluff, Zeichnungen von Karl
Hofer und Skulpturen von Philipp Harth, Georg
Kolbe und Renee Sintenis gezeigt.
Rom. Die Ausstellung „Zeichnungen deut-
scher Bildhauer der Gegenwart“, die im Aus-
stellungsraum der Buchhandlung Karl Buchholz
in Berlin im November vorgeführt wurde, zeigt
augenblicklich die Deutsche Akademie in Rom.
Staatliche Graphische Sammlung
in München
Nach Schluß der Großen Münchener Kunst-
ausstellung 1934 konnte die Staatliche Gra-
phische Sammlung ihren eigenen Ausstellungs-
betrieb wieder aufnehmen. Im ersten Saal
sehen wir unter dem Titel „Deutsche Graphik
um 1900“ Meisterarbeiten von Peter Halm,
Stauffer-Bern, Wilhelm Leibi, Otto Ubbelohde,
Graf Leopold Kalckreuth und Welti. Die Schau
des zweiten Saales ist unter dem Titel zu-
sammengefaßt „Freudenfeste und öffentliche
Aufzüge in vergangenen Jahrhunderten“. Eine
Serie großer kolorierter Federzeichnungen er-
zählt von den Feier-
lichkeiten und Festen
anläßlich der Hochzeit
Herzog Wilhelms V. von
Bayern 1568. Blätter
von Melchior Kügsel
zeigen den Empfang der
Infantin Margarita, der
Braut Kaiser Leopolds,,
in Wien 1666. Es fol-
gen gleichzeitige Dar-
stellungen vieler ähn-
licher Feste mit Auf-
fahrten, Feuerwerken,
Stückschießen, Friedens-
und Freudenmählern.
Z. B. Romeyn de Hoo-
ges großartige Stiche
der prunkhaften Fest-
lichkeiten zu Ehren
Kaiser Leopolds in
Brüssel, ein über drei
Nächte sich erstrecken-
des Festmahl zu Ehren
des Prinzen von Astu-
rien in Paris, ge-
stochen von G. J. B.
Scotius, Hirschwasser-
jagden und ein scheuß-
licher Stierkampf vor Pabst Leo III. 1554 am
Monte Testaccio in Rom nach einer Radierung
von Etienne Duperac u. v. a., eine künstlerisch
wie kulturhistorisch gleich wertvolle Schau.
L. F. F.
Vortrag
Im Hörsaal des Völkerkundemuseums Berlin
sprach Prof. Karl Koch von der Staatlichen
Kunstbibliothek über die Stellung der Malerei des.
neunzehnten Jahrhunderts zwischen den Zeiten
und zeigte in Lichtbildern Hauptwerke deutscher
Künstler von Runge und Friedrich an bis zu.
dem Altersschaffen von Corinth. Das Bahn-
brechertum der Romantiker und der Wechsel
idealistischer und wirklichkeitsnaher Richtungen
in ihrer Selbständigkeit oder Beeinflussung-
gegenüber älterem Formgut wurde abgegrenzt,
zur historischen Kunst Italiens und der zeitge-
nössischen Frankreichs. Die Sonderstellung der
einzelnen Kunstzentren als Vorbedingung für das
reiche, vielfältige Wesen der neueren deutschen
Kunst wurde hervorgehoben mit der Folgerung-
wertsetzender Bedeutung der Mannigfaltigkeit im
Kunstwollen unserer Tage, wobei der Pflicht des.
Staates zur Förderung echten Schöpfertums, das
ein natürliches Wachstum in sich trägt und weder
durch Schulen noch Organisationen hervorzu-
rufen sei, ausdrücklich gedacht wurde. Die gün-
stige Bewertung von Trübners mittlerer Schaf-
fensperiode fiel in diesem Zusammenhang auf.
Unter dem sorgfältig ausgewählten Lichtbild-
material wirkte einiges selten Gezeigte (Achen-
bach, Frühwerke von Corinth usw.) besonders
aufschlußreich. Zk.
Amtliche Bekanntmachungen
des Bundes deutscher Kunst- und Antiquitäten-
händler e. V., München
(Bekanntgabe der Polizeidirektion München über
einen Museumsdiebstahl in Schwabmünchen)
„In der Zeit vom 27. November bis 4. Dezem-
ber 1934 wurden aus einem Museum in Schwab-
münchen folgende Kunstgegenstände entwendet:
1. Eine aus dem 15. Jahrhundert stammende,
etwa 20 cm hohe Holzfigur, Pieta darstellend.
2. Gotische Holzmadonna mit Kind, auf der Rück-
seite mit Haarbemalung, 15. Jahrhundert. H.
etwa 35 bis 40 cm groß (Büste).
3. Anna Selbdritt Holzfigur, spätgotisch um 1520,
mit bemaltem Postament. Drei Figuren gotisch
mit heraldischem Wappen: links: Stadion,
Adelsgeschlecht in Stadion, Schwaben, an der
Donau bei Leipheim; rechts: Gräfl. Pappen-
heim (Frauenfigur).
4. Eine Uhr in Messingständer.
5. Eine schwarzpolierte Wiener Standuhr, Em-
pire um 1820.
6. Eine Standuhr um 1800.
7. Eine 50 cm hohe Holzfigur, darstellend Mutter
Anna Selbdritt. Ziemlich beschädigt.
8. Eine Holzfigur, 20 cm hoch, stellt Christus an
einen Pfahl gebunden mit gefalteten Händen
dar. • Gesamtwert 3000 M.“
In Ergänzung zu der. bei uns in Nr. 49 ver-
öffentlichten Liste teilen wir mit, daß aus der
Katharinenkapelle in Landsberg a. L. noch fol-
gende Gegenstände entwendet wurden:
1. 1 Standuhr im Zopfstil, etwa 30 cm hoch,
schwarzes Gehäuse, Messingzifferblatt (Wende
des 18. und 19. Jahrhunderts). Kunstwert
50 RM.
2. 1 Zinnkaffeeservice, bestehend aus einer
Kaffeekanne, Milchkanne und rundem Zinn-
teller, 30 cm Durchmesser, Kannen etwa 25 cm
hoch, flach gebaucht, ohne Verzierung (Bieder-
meierstil), Kunstwert 60 RM.
3. 1 flacher Zinnteller ohne Verzierung, 22 cm
Durchmesser, Kunstwert 20 RM.
4. 1 Zinnschüssel, rund, 15 cm Durchmesser, 6
bis 7 cm hoch, Kunstwert 20 RM.
5. 1 niedriger Zinnleuchter, Rokoko, etwa 10 cm
hoch, Kunstwert 30 RM.
6. 1 Messingstanduhr ohne Gehäuse, schräg
stehendes Zifferblatt, Größe 15 cm, Kunstwert
30 RM.
KUNSTHAUS MALMEDE
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33
Aert van der Neer, Winterlandschaft
38,5 : 54 cm — Slg. Sir E. H. Scott
Versteigerung: Sotheby & Co., London, 21. November 1934: £ 920
Direktion: D r. A. Breuer. Schriftleitung:: Dr. Werner Richard Deusch. — Redaktions-Vertretungen für München: Ludwig F. Fuchs / Paris: Dr. J. I. von Saxe, 13 rue Gudin, Tel.: Jasmin 1890 / Rom
G. Reinboth / Wien: Dr. St. Poglayen-Neuwall. — Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: Theo Rose, Berlin. — Erscheint im Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62,
Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellen-
angabe gestattet. Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veröffentlichungstermins und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt
durch Erwerbung eines ManuskriDts alle Verlagsrecht« für dasselbe. D. A. in.V.2 445 Druck H. S. Hermann - Büxenstein G. m. b. H., Berlin SW 19
Jahrg. VIII, Nr. 50 vom 16. Dezember 1934
Nachrichten von überall
Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriastr. 28
Tel.: Kurfürst0513
Der Augsburger Dom
und seine Renovierung
Im Münchener Altertumsverein sprach der
Konservator des Maximiliansmuseums zu Augs-
burg, Dr. Norbert Lieb, über dieses Thema.
Voraus ging ein Überblick über die Ge-
schichte des Baudenkmals und seine Rolle im
Stadtbild. Die im Laufe dieses Jahres durch-
geführte Renovierung, die sich hauptsächlich
damit zu befassen hatte, die Schäden der Er-
neuerung im neugotischen Stil von 1852/63 wie-
der gutzumachen, geschah von Anfang bis zum
Ende im Sinne des neuzeitlichen Denkmal-
schutzes. Die Wiederherstellung der ursprüng-
lichen farbigen Erscheinung der Innenräume
konnte allein durch Entfernung des entstellen-
den Anstriches die Vielfältigkeit des Bau-
körpers wieder zur Geltung bringen. Und
nicht nur dies: Bauinschriften, romanische und
gotische Fresken •—■ im südlichen Querschiff
ein 15 m hoher Christophorus von 1491 — und
die ganzen Feinheiten der Plastiken und Stein-
metzarbeiten kamen wieder ans Tageslicht.
L. F. F.
Neue Leihgabe
in der Ausstellung:
„Das Bildnis in der Plastik"
Aus dem Münchener Residenzmuseum kam
ein weiteres deutsches Barockporträt als
Leihgabe in die Ausstellung „Das Bildnis in
der deutschen Plastik“; es handelt sich um eine
Sandsteinbüste des Herzogs Christian IV. von
der Pfalz, geschaffen von dem bedeutenden
Barockmeister Paul Egell (1691—1752), von
dem bekanntlich das Deutsche Museum zwei
Werke besitzt.
Moderne Farbstiche
Der französische Farbstich feierte seine
Blütezeit gegen Ende des 18. Jahrhunderts in
den Werken eines Debucourt, eines Bonnet und
eines Jeanninet. Etwa 100 Jahre später bekam
er durch den Einfluß des japanischen Farbholz-
schnittes, der damals in großen Mengen nach
Europa importiert wurde, einen neuen Auf-
trieb. Der Polichinelle Manets vom Jahre 1874,
übrigens der einzige Farbdruck des Malers,
kann als erstes modernes Werk und gleichzeitig
als entscheidender Ausgangspunkt angesehen
werden. Von da an haben fast alle großen
Meister des Pinsels sich mehr oder weniger
häufig des Farbschnittes bedient. Das Ver-
dienst, einen Überblick gegeben zu haben über
das, was von dieser Periode an bis auf unsere
Tage geschaffen wurde, gebührt der Galerie
Marcel Guiot in Paris. Wir finden dort
werden, sollen Musikaufführungen stattfinden,
deren Programm der gleichen Zeit angehört.
Eine kurze kunst- und musikwissenschaftliche
Einleitung, die das für jene Zeit in beiden
Künsten Charakteristische herausstellt, soll den
Vorführungen vorangehen.
Ein Volkskunst-Museum in Tokio
Der dritte Sohn des ehemaligen Kaisers von
Japan, Prinz Takamatsu, hat der Stadtver-
waltung von Tokio ein Grundstück geschenkt,
auf dem ein Museum der Volkskunst errichtet
werden soll; es wird alle bedeutenden Gegen-
stände aus der Geschichte, der Geographie, aus
den Sitten und Gebräuchen des Volkes im Um-
kreis von Tokio enthalten, von der Epoche
Yedo bis auf unsere Tage. Damit soll die Ent-
wicklung der japanischen Zivilisation durch die
Jahrhunderte gezeigt werden.
Ludwig Curtius
60. Geburtstag
Am 13. Dezember vollendete der Leiter des
Deutschen Archäologischen Instituts in Rom,
Prof. Dr. Ludwig Curtius, sein 60. Lebensjahr.
Der klassische Archäologe, geb. 1874 in Augs-
burg, habilitierte sich 1907 in München, wurde
1908 als a. o. Professor nach Erlangen berufen,
1913 zum o. Professor ebenda ernannt; 1918
ging Curtius an die Freiburger Universität,
1920 nach Heidelberg, 1928 berief ihn das Reich
nach Rom. In den sieben Jahren, in denen
Curtius in Rom tätig ist, gelang es ihm, das
Institut auf die wissenschaftliche und gesell-
schaftliche Höhe zurückzuführen, die es in den
Zeiten vor dem Weltkrieg innehatte. Auch
heute ist das Archäologische Institut Mittel-
punkt des geistig-künstlerischen Lebens in
Rom, was ausschließlich der Persönlichkeit
seines Leiters zu danken ist.
Curtius gehört zu den bedeutendsten und
lebendigsten modernen Forschern auf dem Ge-
biete der antiken Kunst, sein Einfluß, den er
als Lehrer und Leiter auf die jüngere Genera-
tion der Altertumsforscher ausübt, ist be-
sonders hoch einzuschätzen.
Köln plant Zick-Ausstellung
Das Wallraf-Richartz-Museum in
Köln bereitet in seinen unteren Sälen eine große
Ausstellung von Gemälden des deutschen
Rokokomalers Januarius Zick vor; es werden
eine Reihe von Bildern gezeigt werden, die bis
jetzt der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich
gemacht worden sind.
neben dem erwähnten Blatt von Manet die
beiden Fassungen der Badenden von Cezanne,
zwei „japanische“ Schnitte Gauguins, den
großartigen Clown Toulouse-Lautrecs, Werke
von Pissarro, Riviere, Bonnard, Renoir und an-
deren. Von der folgenden Generation sind
Immermann
im Düsseldorfer Museum
Im Stadtmuseum befindet sich zur Zeit
eine intime „Immermann-Ausstellung“, denn
vor hundert Jahren, im Herbst 1834, wurde
Immermanns lebendi-
Prospekt der Immermann-Bühne
(Shakespeare, „Was Ihr wollt“). Modell
Ausstellung: Düsseldorf, Stadtmuseum
ges, künstlerisches
Werk, die „Düsseldorfer
Musterbühne“, gegrün-
det. Es wird die Per-
sönlichkeit und der Ge-
nius des Dichters, vor
allem aber das durch
ihn als Theaterdirektor
und Regisseur aus
Dornröschenschlaf zu
glutvollem Leben, zu
seltsamer Blüte er-
weckte Düsseldorfer
Theater (s. Abb.) ein-
drucksvoll in den Mit-
telpunkt dieser Jahr-
hundertausstellung ge-
rückt. Auch der Kreis
seiner engeren Mit-
arbeiter und Freunde,
der Dramatiker Grabbe,
der Komponist und
Musikdirektor F. Men-
delssohn, der Kompo-
nist N. Burgmüller, der
Schriftsteller Fr. von
Braque mit einem Stilleben, Rouault mit einem
Selbstporträt und Pferden im Galopp wie auch
Marie Laurencin mit einer Frau in Rosa be-
sonders gut vertreten. H. L.
Konzerte in Museen
Das Schlesische Museum der bilden-
den Künste in Breslau will zusammen mit
dem Kampfbund für deutsche Kultur einen neu-
artigen Plan verwirklichen, der das Ziel ver-
folgt, der Gegenwart vergangene Kultur-
epochen auf mehreren Gebieten ihres künst-
lerischen Schaffens zugleich nahezubringen. In
Räumen des Museums, in denen Werke der
bildenden Kunst einer bestimmten Zeit gezeigt
GALERIE WESTFELD
Wuppertal-Elberfeld
Gemälde erster Meister
Ankauf — Tausch — Verkauf
Uechtritz, der Aka-
demiedirektor W. von Schadow, der Kunst-
schriftsteller Schnaase u. a. runden die Schau.
Aus diesem Anlaß gelangten viele bislang un-
bekannte, unveröffentlichte Stücke als Leih-
gaben nach Düsseldorf, und sie bereichern
wesentlich die Immermann-Forschung sowie
jenen höchst denkwürdigen Abschnitt alt-
düsseldorfer Kultur- und Geistesgeschichte
sowie deutscher Theatergeschichte.
Österreichischer Staatspreis 1934
Wenn das Niveau der Ausstellung im
Künstler haus unglaublich niedrig ist,
liegt dies vor allem an dem Umstand, daß auf
Verfügung des Unterrichtsministeriums nichts
von den Einsendungen durch die Jury zurück-
gewiesen werden durfte; dann aber auch dar-
an, daß ein überwältigender Teil der besten
Künstler von einer Beschickung der Ausstel-
lung abgesehen hat. Für eine engere Aus-
wahl unter den Gemälden kommen an größeren
Arbeiten drei Bilder in Betracht: Böckls
„Hymnus an Maria“, stark in der Empfindung,
kompositionell nicht uninteressant, aber voller
Schwächen in Zeichnung, Kolorit und Auffas-
sung; Wiegeies Familienbild, das reich ist an
malerischen Schönheiten, doch primitiv im
Aufbau und räumlich schlecht durchdacht; das
Gruppenbild Dobrowskys, stimmungsvoll, schön
in der Farbe, jedoch gleichfalls schwach im
Kompositionellen. Angesichts der Schwierigkeit,
zwischen diesen Bildern zu entscheiden, die alle
ihre Vorzüge, aber auch ihre ins Auge springen-
den Mängel haben (so daß die Preisrichter nur
durch eine Teilung des Preises ihrer Aufgabe
gerecht werden könnten), fragt es sich, ob es
nicht angezeigter wäre, den Preis für ein klei-
nes, aber künstlerisch vollendetes Werk zu ver-
leihen. Etwa für „Der Gelähmte“ von Max
Florian, das ergeifendste Bild der Ausstellung
(packend auch durch seine, den Stimmungs-
gehalt des Bildes unterstreichende Farbigkeit).
Oder etwa für das in Haltung und Farbe un-
gemein noble Selbstbildnis von Victor Hammer.
Leichter ist die Aufgabe für die Jury ge-
genüber der Plastik, wo die Skulpturen G. Ehr-
lichs, eine Jünglingsstatue voll plastischer An-
mut und ein Bildniskopf, so turmhoch über die
Fülle von Schlechtem und Mittelmäßigem hin-
ausragen, daß der Preis für die beste Plastik
von rechtswegen Ehrlich zufallen müßte.
*
Bei Redaktionsschluß erhalten wir die
endgültige Entscheidung des Preisrichter-
kollegiums :
Der große österreichische Staatspreis für
Malerei ist von der Jury, die die im Wiener
Künstlerhaus zur Schau gestellten Werke zu
beurteilen hatte, Herbert Böckl für sein
Monumentalgemälde „Hymnus an Maria“ zu-
erkannt worden. Besondere Anerkennung
wurde Franz Wiegele für die „Familie meines
Bruders“ und Josef Dobrowsky für sein
Gruppenbild ausgesprochen. Den Preis für
Plastik erhielt der junge Grazer Bildhauer
Walter Ritter für einen romanischer Dutzend-
plastik nachempfundenen überlebensgroßen
Krucifixus aus Beton. P.-N.
Eine indische Kunstausstellung
in London
Die „Indische Gesellschaft“ hat soeben in
den New Burlington-Galleries in London eine
indische Kunstausstellung organisiert, die von
der Herzogin von York eröffnet wurde. Die
Ausstellung findet sehr lebhaftes Interesse,
denn es ist das erstemal, daß man in Europa
eine so umfassende Ausstellung indischer Kunst
sieht, die auch alle Gebiete der modernen Kunst
umfaßt. Die Ausstellung steht unter dem
Patronat der beiden ehemaligen Vizekönige
Indiens.
Staatliche Bildankäufe
Das Reichsministerium für Volksaufklärung
und Propaganda hat in der Herbstausstellung
der Preußischen Akademie der Künste am
Pariser Platz Werke von Emst Schumacher
Saalig, Hans Meyboden, Artur Degner, Hans
Bremer, Otto Heinrich, Georg Ehmig, Hans
Stübner und G. Schmedes angekauft.
Kleine Ausstellungsnotizen
Berlin. Im Ausstellungsraum der Buch-
handlung Karl Buchholz werden
Aquarelle von Werner Gilles, Max Beckmann,
Karl Schmidt-Rottluff, Zeichnungen von Karl
Hofer und Skulpturen von Philipp Harth, Georg
Kolbe und Renee Sintenis gezeigt.
Rom. Die Ausstellung „Zeichnungen deut-
scher Bildhauer der Gegenwart“, die im Aus-
stellungsraum der Buchhandlung Karl Buchholz
in Berlin im November vorgeführt wurde, zeigt
augenblicklich die Deutsche Akademie in Rom.
Staatliche Graphische Sammlung
in München
Nach Schluß der Großen Münchener Kunst-
ausstellung 1934 konnte die Staatliche Gra-
phische Sammlung ihren eigenen Ausstellungs-
betrieb wieder aufnehmen. Im ersten Saal
sehen wir unter dem Titel „Deutsche Graphik
um 1900“ Meisterarbeiten von Peter Halm,
Stauffer-Bern, Wilhelm Leibi, Otto Ubbelohde,
Graf Leopold Kalckreuth und Welti. Die Schau
des zweiten Saales ist unter dem Titel zu-
sammengefaßt „Freudenfeste und öffentliche
Aufzüge in vergangenen Jahrhunderten“. Eine
Serie großer kolorierter Federzeichnungen er-
zählt von den Feier-
lichkeiten und Festen
anläßlich der Hochzeit
Herzog Wilhelms V. von
Bayern 1568. Blätter
von Melchior Kügsel
zeigen den Empfang der
Infantin Margarita, der
Braut Kaiser Leopolds,,
in Wien 1666. Es fol-
gen gleichzeitige Dar-
stellungen vieler ähn-
licher Feste mit Auf-
fahrten, Feuerwerken,
Stückschießen, Friedens-
und Freudenmählern.
Z. B. Romeyn de Hoo-
ges großartige Stiche
der prunkhaften Fest-
lichkeiten zu Ehren
Kaiser Leopolds in
Brüssel, ein über drei
Nächte sich erstrecken-
des Festmahl zu Ehren
des Prinzen von Astu-
rien in Paris, ge-
stochen von G. J. B.
Scotius, Hirschwasser-
jagden und ein scheuß-
licher Stierkampf vor Pabst Leo III. 1554 am
Monte Testaccio in Rom nach einer Radierung
von Etienne Duperac u. v. a., eine künstlerisch
wie kulturhistorisch gleich wertvolle Schau.
L. F. F.
Vortrag
Im Hörsaal des Völkerkundemuseums Berlin
sprach Prof. Karl Koch von der Staatlichen
Kunstbibliothek über die Stellung der Malerei des.
neunzehnten Jahrhunderts zwischen den Zeiten
und zeigte in Lichtbildern Hauptwerke deutscher
Künstler von Runge und Friedrich an bis zu.
dem Altersschaffen von Corinth. Das Bahn-
brechertum der Romantiker und der Wechsel
idealistischer und wirklichkeitsnaher Richtungen
in ihrer Selbständigkeit oder Beeinflussung-
gegenüber älterem Formgut wurde abgegrenzt,
zur historischen Kunst Italiens und der zeitge-
nössischen Frankreichs. Die Sonderstellung der
einzelnen Kunstzentren als Vorbedingung für das
reiche, vielfältige Wesen der neueren deutschen
Kunst wurde hervorgehoben mit der Folgerung-
wertsetzender Bedeutung der Mannigfaltigkeit im
Kunstwollen unserer Tage, wobei der Pflicht des.
Staates zur Förderung echten Schöpfertums, das
ein natürliches Wachstum in sich trägt und weder
durch Schulen noch Organisationen hervorzu-
rufen sei, ausdrücklich gedacht wurde. Die gün-
stige Bewertung von Trübners mittlerer Schaf-
fensperiode fiel in diesem Zusammenhang auf.
Unter dem sorgfältig ausgewählten Lichtbild-
material wirkte einiges selten Gezeigte (Achen-
bach, Frühwerke von Corinth usw.) besonders
aufschlußreich. Zk.
Amtliche Bekanntmachungen
des Bundes deutscher Kunst- und Antiquitäten-
händler e. V., München
(Bekanntgabe der Polizeidirektion München über
einen Museumsdiebstahl in Schwabmünchen)
„In der Zeit vom 27. November bis 4. Dezem-
ber 1934 wurden aus einem Museum in Schwab-
münchen folgende Kunstgegenstände entwendet:
1. Eine aus dem 15. Jahrhundert stammende,
etwa 20 cm hohe Holzfigur, Pieta darstellend.
2. Gotische Holzmadonna mit Kind, auf der Rück-
seite mit Haarbemalung, 15. Jahrhundert. H.
etwa 35 bis 40 cm groß (Büste).
3. Anna Selbdritt Holzfigur, spätgotisch um 1520,
mit bemaltem Postament. Drei Figuren gotisch
mit heraldischem Wappen: links: Stadion,
Adelsgeschlecht in Stadion, Schwaben, an der
Donau bei Leipheim; rechts: Gräfl. Pappen-
heim (Frauenfigur).
4. Eine Uhr in Messingständer.
5. Eine schwarzpolierte Wiener Standuhr, Em-
pire um 1820.
6. Eine Standuhr um 1800.
7. Eine 50 cm hohe Holzfigur, darstellend Mutter
Anna Selbdritt. Ziemlich beschädigt.
8. Eine Holzfigur, 20 cm hoch, stellt Christus an
einen Pfahl gebunden mit gefalteten Händen
dar. • Gesamtwert 3000 M.“
In Ergänzung zu der. bei uns in Nr. 49 ver-
öffentlichten Liste teilen wir mit, daß aus der
Katharinenkapelle in Landsberg a. L. noch fol-
gende Gegenstände entwendet wurden:
1. 1 Standuhr im Zopfstil, etwa 30 cm hoch,
schwarzes Gehäuse, Messingzifferblatt (Wende
des 18. und 19. Jahrhunderts). Kunstwert
50 RM.
2. 1 Zinnkaffeeservice, bestehend aus einer
Kaffeekanne, Milchkanne und rundem Zinn-
teller, 30 cm Durchmesser, Kannen etwa 25 cm
hoch, flach gebaucht, ohne Verzierung (Bieder-
meierstil), Kunstwert 60 RM.
3. 1 flacher Zinnteller ohne Verzierung, 22 cm
Durchmesser, Kunstwert 20 RM.
4. 1 Zinnschüssel, rund, 15 cm Durchmesser, 6
bis 7 cm hoch, Kunstwert 20 RM.
5. 1 niedriger Zinnleuchter, Rokoko, etwa 10 cm
hoch, Kunstwert 30 RM.
6. 1 Messingstanduhr ohne Gehäuse, schräg
stehendes Zifferblatt, Größe 15 cm, Kunstwert
30 RM.
KUNSTHAUS MALMEDE
Antiquitäten • Gemälde alter Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33
Aert van der Neer, Winterlandschaft
38,5 : 54 cm — Slg. Sir E. H. Scott
Versteigerung: Sotheby & Co., London, 21. November 1934: £ 920
Direktion: D r. A. Breuer. Schriftleitung:: Dr. Werner Richard Deusch. — Redaktions-Vertretungen für München: Ludwig F. Fuchs / Paris: Dr. J. I. von Saxe, 13 rue Gudin, Tel.: Jasmin 1890 / Rom
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