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1909. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. n.
330
Die Deckelplatte eines romanischen Tragaltars.
(Mit Abbildung.)
nter seinen zahlreichen und kost-
baren Schätzen kirchlicher Pro-
venienz besitzt das Germanische
Nationalmuseum ein sonderbares
Stück, das deswegen auffallen muß, weil man
Holzrahmens hat keine Bemalung; die Elfen-
beinplatte aber geht durch und ist durch einen
hölzernen Schiebedeckel verdeckt. Sie birgt
eine längere Inschrift, die nur mit großer Mühe
zu lesen ist, da Anfang und Ende der Schrift-
den ursprünglichen Zweck desselben nur schwer
erkennen mag. Es macht in der Form durch-
aus den Eindruck eines Schachbrettkastens; in
Wirklichkeit ist es ein 6 resp. 8 cm breiter
bemalter Rahmen, der in der Mitte eine
23,5X9,5 cm große Elfenbeinplatte umschließt,
die vollständig schmucklos ist und nur in der
Mitte einen kleinen Stein aus Alabastermarmor
aufweist. Die Rückseite des schwarz lackierten
Zeilen vom Holzrahmen verdeckt werden.
Auf dem hölzernen Schiebedeckel ist ein
Stück Papier aufgeklebt, und auf diesem
hat ein Schreiber etwa des XVII. Jahrh. die
Inschrift der Platte, so gut er sie entziffern
konnte, niedergeschrieben. Die erste Zeile
hat er überhaupt nicht bemerkt, da sie nur
schwer zu sehen ist, die Inschrift selbst
aber hat er mit vielen Fragezeichen und
1909. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. n.
330
Die Deckelplatte eines romanischen Tragaltars.
(Mit Abbildung.)
nter seinen zahlreichen und kost-
baren Schätzen kirchlicher Pro-
venienz besitzt das Germanische
Nationalmuseum ein sonderbares
Stück, das deswegen auffallen muß, weil man
Holzrahmens hat keine Bemalung; die Elfen-
beinplatte aber geht durch und ist durch einen
hölzernen Schiebedeckel verdeckt. Sie birgt
eine längere Inschrift, die nur mit großer Mühe
zu lesen ist, da Anfang und Ende der Schrift-
den ursprünglichen Zweck desselben nur schwer
erkennen mag. Es macht in der Form durch-
aus den Eindruck eines Schachbrettkastens; in
Wirklichkeit ist es ein 6 resp. 8 cm breiter
bemalter Rahmen, der in der Mitte eine
23,5X9,5 cm große Elfenbeinplatte umschließt,
die vollständig schmucklos ist und nur in der
Mitte einen kleinen Stein aus Alabastermarmor
aufweist. Die Rückseite des schwarz lackierten
Zeilen vom Holzrahmen verdeckt werden.
Auf dem hölzernen Schiebedeckel ist ein
Stück Papier aufgeklebt, und auf diesem
hat ein Schreiber etwa des XVII. Jahrh. die
Inschrift der Platte, so gut er sie entziffern
konnte, niedergeschrieben. Die erste Zeile
hat er überhaupt nicht bemerkt, da sie nur
schwer zu sehen ist, die Inschrift selbst
aber hat er mit vielen Fragezeichen und