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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 2.1885

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Gopčević, Spiridon: Die Flibustier und Boucanier, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.52690#0352

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die klibuſtier und Bouranier,
Von
Hpiridion Gopeepic.
II. Schluß.

Barthelemi ſegelte einſt, nachdem er an der Cubaniſchen Küſte
eine ſpaniſche Fregatte geentert und 75000 Thaler bar und
120000 Pfund Kakao erbeutet hatte, nach Jamaica, doch trieben
ihn widrige Winde nach dem Cabo San Antonio zurück, wo er auf
drei ſpaniſche Kriegsſchiffe ſtieß, die ihn zur Ergebung zwangen.
Da er ſehr gut ſpaniſch ſprach, wurde er gut behandelt und nach
Campeche (Oucatan) geführt. Hier erkannte ihn jedoch ein Kauf—
mann als einen der gefährlichſten Flibuſtier und bewirkte, daß
der Gouverneur ſeine Auslieferung verlangte. Der Kapitän ver—
wendete ſich umſonſt für ihn und mußte nachgeben. Barthelemi
wurde in Ketten gelegt und im Schiffsraume eingeſperrt. Wie
es ihm gelang, ſich los zu machen und zu entwiſchen, iſt unbekannt.
Thatſache iſt, daß er des Nachts die Schildwache erwürgte, ſich
in das Meer gleiten ließ und an das Ufer ſchwamm. Damit
man ſeine Spur nicht finden ſolle, watete er im Waſſer bis in
einen nahen Fluß und hielt ſich in dieſem 72 Stunden lang auf.
Dann verſuchte er, den Golf de Triſte zu erreichen, welcher
30 Meilen weit entfernt war und wo er Flibuſtier zu finden hoffte.

Er beſiegte unglaubliche Schwierigkeiten. Hatte er Flüſſe zu
durchſchwimmen, in denen es Krokodile gab, ſo ſchleuderte er vorher
ſo lange Steine in das Waſſer, bis jene verſcheucht waren. Mehrere
Meilen mußte er auf den „mangles“ genannten Bäumen zurück—
legen, ohne den Fuß auf feſten Boden zu ſetzen. Dabei dienten
ihm Muſcheltiere und Kräuter allein zur Nahrung.

Endlich nach zwölf Tagen langte er am Ziel an und fand
wirklich zwölf Flibuſtier in einem Boote vor. Mit ihnen ſchiffte er
ſich ein und enterte des Nachts ein mit Kakao beladenes Fahrzeug.
Auf den Ruf der Schildwache antwortete Barthelemi, daß er zu
 
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