DOI Heft:
Mitteilungen und Berichte
DOI Artikel:Koch, Max: Eine neue Schillerbiographie
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.52690#0728
Mitteilungen und Deridkte,
Eine neue Schillerbiographie.
Es iſt kein unbekannter Autor und keine unbekannte Arbeit, die ich hier —
nicht kritiſch beſprechen — nein, nur durch einen kurzen Hinweis zur fleißigen
Leſung empfehlen möchte. Die beiden erſten Hefte dieſes Jahrgangs haben be—
reits ein Kapitel, es iſt das dritte, von Weltrichs Buch den Leſern dieſer Zeit—
ſchrift vorgeführt. Die erſte! von den vier Lieferungen, in denen die Biographie
erſcheinen wird, enthält vier abgeſchloſſene Kapitel und den Anfang des fünften
Kapitels. Geburt und Elternhaus. — Heimat und Kindheit. — Herzog Karl und
ſeine pädagogiſchen Schöpfungen. — Schiller als Zögling der herzoglichen Militär—
akademie (S. 141 -330). — Schiller als Regimentsmedikus in Stuttgart. Die
Räuber. Die Gedichte der Anthologie. Schillers Flucht. — ſo lauten die
Ueberſchriften der ſtoffreichen fünf Kapitel. Mit der Beſprechung der erſten Aus—
gabe der Räuber am Jubilateſonntag des Jahres 1781 und einer zuſammen—
faſſenden Charakteriſierung ihres ethiſch-politiſchen Gehaltes endet das vorliegende
erſte Heft.
Will man ſich über Wert und Bedeutung einer neu erſcheinenden Arbeit
klar werden, ſo ſind zwei Fragen zu beantworten. War eine neue, eine um—
faſſende Behandlung dieſes Gegenſtandes überhaupt und gerade jetzt geboten oder
ſtatthaft? Wie hat der Autor ſich der zu behandelnden Aufgabe gegenüber geſtellt
und ſie gelöſt? Nun weiß ich wohl, die Notwendigkeit einer neuen umfaſſenden
Schillerbiographie werden viele beſtreiten. Wie Lewes und Hermann Grimm
das Bedürfnis nach einer Goethe-Biographie, ſo befriedigt der in immer neuen
Auflagen erſcheinende Palleske die Nachfrage weiterer Kreiſe nach einer Be—
ſchreibung des Lebens und der Werke Schillers. Und darf man gerade in der
Gegenwart von einem ſolchen Bedürfnis weiterer Kreiſe denn überhaupt reden?
Friedrich Schiller. Geſchichte ſeines Lebens und Charakteriſtik ſeiner Werke. Unter
kritiſchem Nachweis der biographiſchen Quellen. Von Richard Weltrich, königl. Profeſſor an der
Kriegsakademie und dem Kadettenkorps zu München. Erſte Lieferung. (E4 Bogen mit Vorrede.)
Mit dem Bildnis der Danneckerſchen Schillerbüſte. Stuttgart. Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buch—
handlung. 1885. XII und 384 8. 89. Preis LM.
Eine neue Schillerbiographie.
Es iſt kein unbekannter Autor und keine unbekannte Arbeit, die ich hier —
nicht kritiſch beſprechen — nein, nur durch einen kurzen Hinweis zur fleißigen
Leſung empfehlen möchte. Die beiden erſten Hefte dieſes Jahrgangs haben be—
reits ein Kapitel, es iſt das dritte, von Weltrichs Buch den Leſern dieſer Zeit—
ſchrift vorgeführt. Die erſte! von den vier Lieferungen, in denen die Biographie
erſcheinen wird, enthält vier abgeſchloſſene Kapitel und den Anfang des fünften
Kapitels. Geburt und Elternhaus. — Heimat und Kindheit. — Herzog Karl und
ſeine pädagogiſchen Schöpfungen. — Schiller als Zögling der herzoglichen Militär—
akademie (S. 141 -330). — Schiller als Regimentsmedikus in Stuttgart. Die
Räuber. Die Gedichte der Anthologie. Schillers Flucht. — ſo lauten die
Ueberſchriften der ſtoffreichen fünf Kapitel. Mit der Beſprechung der erſten Aus—
gabe der Räuber am Jubilateſonntag des Jahres 1781 und einer zuſammen—
faſſenden Charakteriſierung ihres ethiſch-politiſchen Gehaltes endet das vorliegende
erſte Heft.
Will man ſich über Wert und Bedeutung einer neu erſcheinenden Arbeit
klar werden, ſo ſind zwei Fragen zu beantworten. War eine neue, eine um—
faſſende Behandlung dieſes Gegenſtandes überhaupt und gerade jetzt geboten oder
ſtatthaft? Wie hat der Autor ſich der zu behandelnden Aufgabe gegenüber geſtellt
und ſie gelöſt? Nun weiß ich wohl, die Notwendigkeit einer neuen umfaſſenden
Schillerbiographie werden viele beſtreiten. Wie Lewes und Hermann Grimm
das Bedürfnis nach einer Goethe-Biographie, ſo befriedigt der in immer neuen
Auflagen erſcheinende Palleske die Nachfrage weiterer Kreiſe nach einer Be—
ſchreibung des Lebens und der Werke Schillers. Und darf man gerade in der
Gegenwart von einem ſolchen Bedürfnis weiterer Kreiſe denn überhaupt reden?
Friedrich Schiller. Geſchichte ſeines Lebens und Charakteriſtik ſeiner Werke. Unter
kritiſchem Nachweis der biographiſchen Quellen. Von Richard Weltrich, königl. Profeſſor an der
Kriegsakademie und dem Kadettenkorps zu München. Erſte Lieferung. (E4 Bogen mit Vorrede.)
Mit dem Bildnis der Danneckerſchen Schillerbüſte. Stuttgart. Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buch—
handlung. 1885. XII und 384 8. 89. Preis LM.