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Zeitschrift für allgemeine Geschichte, Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte — 2.1885

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Stälin, Paul von: König Wilhelm von Württemberg, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.52690#0429

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König Wilhelm von Würktemberg.
Von

Vaul Htälin.

II. Schluß.)

Ruhiger floß der Strom des politiſchen Lebens, als das
Jahr 1841 das 25jährige Regierungsjubiläum des Königs brachte.
Jetzt waren es die vielfachen zum Teil bereits hervorgehobenen,
zum Teil noch zu erwähnenden Verdienſte ſeiner Regierung, welche
zur glänzenden Begehung dieſes Feſtes allenthalben im Lande be—
geiſterten. Den Brennpunkt der Feier bildete der prachtvolle Feſtzug
vom 28. September desſelben Jahres. An ihm nahmen mehr als
10000 Perſonen aus allen Gegenden des Landes teil, darunter
gegen 1000 Frauen und Jungfrauen, gegen 700 Reiter, 23 Wagen
mit 76 reichgeſchirrten prächtigen Roſſen und mehr als 30 Muſik—
chöre. Alle Stände, Beamte und Militär, Wiſſenſchaft und Kunſt,
die einzelnen landwirtſchaftlichen und techniſchen Gewerbe waren
auf ſinnige Weiſe vertreten. Wie in der Hauptſtadt, ſo wurde
vielfach im Lande der Tag gefeiert. Eine Reihe Stiftungen gingen
teils von ganzen Korporationen, teils von einzelnen Privaten aus.
Durch die Stände aber wurde mit Genehmigung des Königs nach
dem Plane des Hofbaumeiſters Knapp die Ehrenſäule errichtet,
welche noch in den kommenden Geſchlechtern die Erinnerung an
dieſe Feier und ihre Bedeutung bildlich wach erhalten ſollte. Die
Huldigung des Landes war eine aufrichtige; der König ſtand jetzt
wie im Zenith des Lebens ſo auch auf dem höchſten Punkte ſeiner
Beliebtheit.

Allein ſchon nach wenigen Jahren regte es ſich wieder leb—
hafter am politiſchen Horizont. Wie in den meiſten Gegenden
Deutſchlands zu Anfang des Jahres 1847 die Steigerung der

Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte ꝛc., 1885. Heft VI. 28
 
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