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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 10.1885

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Sybel, Ludwig von: Asklepios und Alkon
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https://doi.org/10.11588/diglit.42074#0113

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Asklepios und Alkon.

Im athenischen Asklepieion vertritt Hygieia, auf Bildwer-
ken mit Kanne1 oder Schale dargestellt, die Quellnymphe.
Der epidaurische Cultus und mit ihm die Tochter des Askle-
pios ist erst im fünften Jahrhundert dort eingeführt worden;
wie hiess die ursprüngliche Nymphe, wie hiess die Heilquelle
der Grotte?
Die Legende erzählt, an dieser Quelle habe Alkippe, Ares
und Aglauros Tochter, von Halirrhotios, dem Sohne Posei-
dons, Gewalt erlitten 2. Als physische Basis des Mythus ist
die brakige Natur des Wassers vermuthet worden3. Auch un-
abhängig von der Richtigkeit dieser Mythendeutung wird Al-
kippe als die gesuchte ursprüngliche Quellnymphe, ihr Name
als der der Quelle angesehen werden dürfen; sie wurde durch
die Tochter des Asklepios bei Seite geschoben.
Der Name Alkippe eignet mehreren Heroinen, ist übrigens
mit Aganippe bildungsverwandt; die αλκή könnte hier ur-
sprünglich auf die Heilkraft gegangen sein und doch die je-
denfalls secundäre Genealogie (A. Tochter des Ares und der
Aglauros) mit veranlasst haben.
Dem Άσκληπιειον έν άστει steht ein ausserstädtisches gegen-
über, bei Plin. 2, 2 25 ein phalerisches: quae in Aesculapi
foule Athenis mersa sunt, in Phalerico redduntur (vgl. was vom
Alpheios erzählt wird). Der Heros Phaleros war Sohn des

< S. m. Katalog 8. XV, z. B.4347 = Mitth. II Taf. 14; vgl. v. Duhn ebd.
II S. 117 Anm. 1.
2 Eur. I. T. 946. El. 1260. Paus. 1, 21, 4. Apd. 3, 14, 2. Sehol. Pind. Ol.
11, 83; daselbst sagt Didymus, Halirrhotios sei Epiklese des Poseidon (vgl.
Erechtheus- Poseidon).
3 Bursian Geogr. I 303. Vgl. Xen. comm. 3, 13, 3. Girard L'Asclepieion
d'Athenes bezieht auch die θάλαττα bei Aristoph. Plut. 656 auf die Quelle un-
ter Vergleichung der Erechlheis Hdt. 8,55 und des neugriechischen Sprach-
gebrauchs. Dagegen spricht aber Vs. 659 έπειτα πρός το τέμενος ήμεν του θεού
— die Quelle lag doch innerhalb des Temenos.

MITTH. D. ARGH. INST. X.

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