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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

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221

Vermischte Nachrichten. — Zeitschriften.

222

der treffliche Stecher Schultheiß beauftragt, seine Plaltc
uach Wilh. Lindenschmit's „Luther als Currendschüler im
Hause der Frau Cotta" sür den Verein zu vollenden. Jch
Zrehe dieses Blatt den früher angebotenen vor, muß mich
aber mit aller Entschiedenheit gegen die von dem Verwal-
tungsausschusse in dieser Angelegenheit beliebte ungerechtferligte
Geheimthuerei erklären. Die Sache ist eine alle Mit-
glieder des Vereins gleichmäßig berührende, und es sollte deß-
halb auch allen Gelegenheit dazu gegeben werden, sich darnber
auszusprechen. Warum stellte man jene drei Probeblätter
uus, warum das letztere nicht? Dieses bureaukratische Wesen
haßt am allerwenigsten in einen Verein Gleichberechtigler.
t^eradezu komisch aber ist es, wenu die Vereinsbehörde in
Folge von ultramontanerseits erhobenen Bedenlen nicht den
Mulh hat, dem Blatte jcne Bezeichnnng zu geben, welche
der Meister des Originals seinem Bilde gab und die ich oben
ansührte. Glauben Sie nicht, daß ich mir einen unzeitigen
Scherz crlaube: der Stich soll in der That nur die Unter-
schrift „Currendschüler" erhalten, und ich würde mich nicht im
Mindesten wundern, wenn der Stecher auch noch den Auftrag
erhielte, aus dem Kopfe des jungen Luther die Porträlähnlich-
keit wegzuesiämotiren, denn was erlebt man nicht in unsern
Tagen!

L. Düsscldorf. Aus der Permanentcn Kunstausstellung
von Bismeper L Kraus waren jüngst zwei große Land-
schasten aus Ober-Bahern von August Becker zu sehen, die
sich durch klare Farbe und strenge Dnrchbildung vortheilhafl
auszeichneten, wogcgcn eine Regenlandschaft von S. Jaeobsen
besonders durch die treffliche Stimmung ansprach. Eine große
Darstellung der Gotthardstraße von Prof. Theodor Hagen
in Weimar fesselte durch die naturalistisch frappante Wirkung
und ein leuchiendcs Kolorit von außerordentlicher Kraft, und
L. Kolitz bewährte sein schönes Talent in zwei interessanten
Landschaften mit Kriegsstaffage, „Jm Walde von Orleans"
und „Aus der Umgebnng von Metz nach der Kapitnlation",
worin sich der Eindruck des Miterleblen deutlich spiegelte
(Kolitz hat den Krieg als Landwehroffizier mitgemacht). Eine
Episode aus dem Gefecht von KLniginhof 1860 von Professor
W. Camphausen dürfte dagcgen zn dessen wcnigst gelun-
genen Bildern gehören, sowohl hinsichtlich der Komposition
als auch der Färbung. Zwei Genrebilder vou F. Hiddemann
und C. Böler verdienten wegen origineller Molive, die mit
charakteristischer Aufsaffung malerisch wirksam wiedergegeben
waren, gerechte Anerkennung, dercn sich auch ein großeS
Damenporträt von Scheurenberg zu erfreuen halte. -—
Auf der Ausstellung von Ed. Schulte zog vor Allem eine
ganz vortreffliche große „Marine" vou Prof. Andrcas A chen-
bach durch ihre meisterhafte Behandlung in Kolorit nnd Vor-
trag Künstler und Laien gleichmäßig an. Professor Oswald
Achenbach brachte eine schöne Ansicht des Albauersees mit
dem Monte Cavo, dem Städlchen Rocca di Papa und dem
Franziskanerkloster Palazzuolo zur Anschauung, und Professor
August Weber, der zwei Jahre lang wegen eines Augen-
leidens nicht malen dnrfte, ersreute wiedcr dnrch eine poetische
Mondscheinlandschaft, wie er schon so viele mit verdientem
Erfolg gcmalt. Unter den Genrebildern sprach namentlich
ein betendcs Mädchen von H. Salentin an, und im Por-
lrätfach rangen Frau Marie Wiegmann und Prof. Zulins
Röting um die Palme; Frl. von Modl schloß sich ihnen
mit Ersolg an.

Einc Leih-Ausstellling vo» Gcmälde» aus Privatbesitz
wird auf Vcranlassuiig des Kronprinzen von Prcnßen dem-
nächst in Berlin eröffnet werden. Als Ausstellungslokäl ist
das Zeughaus in Anssicht genommen. Znr FLrdernng des
Unternehmens hat der HandelSunnister 25,066 Thaler ans
bereiten Beständen zur Verfügung gestellt und der Kommer-
zienrath Naveno cinen Beitrag von 5066 Thalern zugesagt.
Weitere Beiträge von vermögenden Kunstsrcuuden werden
nicht ausbleiben. Es sollen nur ältere Gemälde zugelassen
wcrden, so daß das Jahr 1840 etwa die Grenze bildet.

Ausstcllung altcr Bildcr in Amstcrdam. Der Kunst-
verein „rtrki vt ^inicitiao" in Amsterdam veranstaltet Milte
April d. I. eine Ausstellung von Gemäldcn alter Meistcr,
welche nach den Zusagen verschiedener Besitzer bedeutender
Privatsammlungen sehr reichhaltig zu werden verspricht. Wir
werden ersucht, daS kunstliebende Publikum und in erster Linie
die Sammler nnd Eigenthümer von alten Bildern auf das
Unternehmen aufmerksam zu machen. Zuschriften sind an den
Vereinssekretär, Herrn I. H. Rennefeld, zu richtcn.

Vrimischtr Uachrichtrii.

> U. Düsscldorf. Die Bestrebnngen unserer Kllnstler zu
Gunsten der nothleidenden Deutschen in Chicago haben ein
schönes Ergebniß geliefert. Hundert und zwölf Oelbilder,
Skizzen, Aquarelle und Zeichnungen sind geschcnkt worden
darnnter treffliche Arbeiten der berühmlesten Meister, wie
! Knaus, Ed. Bendemann, Andreas und Oswald Achcn
bach, Wilhelm Sohn, Jttenbach, Jordan u. A., welche
acht Tage vor ihrer Absendung nach New-York hicr ausge-
stellt waren. Dort sollen dieselben durch ein'Komitö von zehn
, Damen nnd fünf Herren öffentlich versteigert werden. und es
dürfte eine um so höhere Einnahme zu erwarten sein, als
dieses Komitö Alles ausbietet, das Jnteresse für den cdlcn
Zweck zu steigern. So werden anf seinen Wunsch gegenwärtig
die Bildnisse sämmtlicher Geschenkgeber durch die Photographci,

- G. und A. Overbeck hier fünf nnd zwanzig Mal in Visiten-
format aufgenommen und niit den eigenhändigen Namens-
unterschriften der Künstler versehen, nm in sünfundzwanzig
Pracht-Albums vereinigt gleichfalls zur Versteigerung zn gc-
langen. Professor Carl Hübner, welcher hier die ganze
Angelcgenheit angeregt und selbst zwei werthvolle Bilder ge-
schenkt hat, ist vom Komito untcr lebhaftcn DankeLäußerimgen
sür seine Bemühungen ersucht wordcn, die Ausführung dieser
Jdce zn crmöglichen, was bei dem Entgegenkommen Aller
nicht schwer hält. Das Elend unserer hartbedrängten Lands-
leute in Ehicago wird also durch die Mitwirkung der hiesigen
Künstlerschaft wohl eine wesentliche Linderuug erfahren.

Zkitschristrn.

ülitklivilniiNvil <I<;n K. st. lüeiilinI-OoiiiinissIoii. Itliir/.

vie saidiZson 61ri880li6ib6ii !m Oom von I?1or6ii2. Von Ilans 8 6 mp 61'.
I)i6 Liin8t cl68 Nitt6la1t6r3 1n Lölimon. Von L. Oruobor. (Oort-
86t2un^. (Llit 26 Ool28oIinitt6n). — 8ol2lrire1i6ii in 8e1il68i6N. Von
^.nton s?6t6r. (Nit oiii6r lafol uncl 3 IIol28ednitt6n). — 6eniii1t6
Initialon auf Orkunclon. Von Or. ^.rnolcl Ouaeliin. (I^lit 1 IIol/.-
8elinitt). — Xirelilielie Lauclendmale in Ober-OZterreieli. Von 10.
I'roner. (Llit 3 llol/^elinitten). — IZemerkunLen über lOunativorlco
in Italien. Von O. Oobbert. — Oie pN88io annetorum ciuatuor
eoronatorum. Vun ^.Ibort II(i^Iit 1 IIol28eIinitt). — Ileitrüxe
/-ur .mittelaltorliolien 8pbrnei8tik. Von vr. 10. O i n cl. (1>1it 10 IIoO-
86linitt6n). — Il6ra1c1i8e1i-;;6ii6aIo§i8o1i6 Leit8elirikt (Llit l Ilolraeiui.).
— IOo8tbarer Oorxrimeuteoclox clor IVInreirinri. Von v. 8toinbüeIi6l.
71° /2ur Oiterritur clor eliri^tliolien ^.roiiäoloLsio uncl I0un8t^68obiobt6.
Von Or. -4.- LIo38M6r. — ^.retino oclor Oialox übor Alrrloroi von
Ouclovioo Ooloe. — I)ie borvorrrixoncl^ten I0un8tiverk6 cler 8ebrit/-
bummer Ü68 ör-torreiebi^ebon I0rii86ibriu308. — 2ur 668obiobt6 cler
beuorivritl'en. — 2V118 clem Loriobto Ü68 k. k. I0on86rvritor8 1Z 6N08 eb,
ubor clie arob'rio1o§i8eb6 1briti<;Ic6it im 6ri8lauer 10rei80 im stabre 1871.

ülitlliviliiiixon «Iv8 li. Ir. ö8teii-. Uii8eum8. bli. 78.

I0uN8t§61V6rb1ie1l6 2Vl188toI1uN§ Ü68 LIU86UM8. — vie ^.uf8t6l1un§
clor 8rimnilun8son clo8 D1u8euni8. — 2ur ire§elun§ cl68 lOun^tunter-
riobtZ lür üri8 ivoibliebe 6o8ob1oobt. — vrivorbunAon Ü68 k. 1c.
Mlün/.- uncl ^.ntilconlcabinot8 im üabre 1871. — Oro^ramm kür oino
pormrinente )Vu88to11un§ clor Loiebnonüon reproüueirenüon I0ün8te
in VV'""^ "o 0- Ö8t6rr. Istu86uni. — We1triu88to1IuiiL; 1873

Gewerbehalle. Nr. 3.

Die nationale Hansindustrie, von Jak. Falke. — Ornamente von
gnechischen Vasen. — Gewandmnster vom Denkmal der Markgräfin
Ursula in der Schloßkirche zu Pforzhcim. — Nenaissance-Ornamente
aus Comburg und Schwäb- Hall- — Nosetten von der Thür des
Baptisteriums zu Parma.

Kui18l uuä (x6^V61'I)6. ^r. l — 8.

Lebinkol. — Oor 8ti1 im lOunatLovorbo. — 2V118 clor lOunatseiverbo-
ballo in ^lünobon. — 2^118 Ü6M xormaniaebon Llu86um. — I0uii8t-
uncl I0un8tinüu8tri6 Ü68 I1l8ti88 im llabrbunclert vor Ü6m Ür6i88i2-
)äbri^on 10ri68s6. — 1)io 1?or26l1rinfribriIc von 6inori. — 1)i6 I0uii8t
Ü63 V0IK68. — (Ü6Ü6 Kummcrr 6NtbÜ1t oino 1itb0L?rripiiirt6 IZoiia^o
iu 6infkiebom oüor farbisom Oruek, tboiia moüerno tboil3 riito Or-
2ou§ni886 Ü6r I0un8lt6obnik Ürir8to11onä).

(^aX6ll6 Ä68 L6UUX-^1'l8. Nür2.

propo8 ü'un portrait politiciuo. — Vuo §6n6rril6 Ü6 1'art ebinoi8.
(^lit Uol286bn.). — V68 MU8Ö68, I03 art8 6t 168 arti8t08 P6nüant 1a
6onimun6. Von 2V1froü I) aroel. — Vo8 portraita üo ^lolib^, Von
U- Oovoix- (Nit 2^bbi1ü.). — In8titution üo Loutb I0en8in^;ton.
Von lionü Nönarü. — O'logso üo la Oolio ü' Oraamo. Von
Obamptlour^. (I^lit U0I/30KN. naob Uolboin).

ÜOIII NNl ÜV8 lieniix - ll'ts. dlr. 4.

In'on8oign6M6nt üo l'arobiteoturo on Oranoo ponüant la aeoonüo
moitiü üu XVIIIo aioolo. — Oo veritablo urobitooto üu tomplo üov
^ugsU8tin8. — Oe MU866 üo liaveatoin. — Ilenr! Uegsnault.

IIiv itv!i<Ivinz- I>lr. 43.

«1. Hlo^or'8 „6orrogs§io", von Lroivo-Oavaleaaollo. — ll'bo
oxblbitlon of pioturoa bv olü maatora. — Ibe templo of Oiana at

Vpb68U8.
 
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