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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0035

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Litterargeschichtliche Einleitung.

ERSTER ABSCHNITT.

MODERNE LITTERATUR.

Es war am letzten Mai des Jahres 1578, als einige Arbeiter, Ent-
weiche in einem ungefähr zwei Miglien von Rom an der Yia ,dec^.u"g

° ° der Kata-

Salaria gelegenen, jetzt dem irischen Colleg zugehörenden Wein- komben
garten nach Pozzolanerde gruben, unvermuthet auf eine alte unter- *■ J- 1578-
irdische Begräbnissstätte stiessen; dieselbe zeigte Gemälde mit
christlichen Darstellungen, griechische und lateinische Inschriften
und enthielt zwei oder drei mit Sculpturen versehene Sarkophage.
Diese Entdeckung machte das grösste Aufsehen, und Personen aus
allen Ständen eilten hinaus, um das Wunder zu besichtigen. ,Die
Römer', schreibt ein gleichzeitiger Schriftsteller, ,waren erstaunt, dass
andere, bisher unbekannte Städte unter ihren eigenen Vorstädten
verborgen lagen, und sie begannen Dasjenige zu verstehen, was
sie früher von dergleichen Dingen nur gehört oder gelesen hatten.'
Der Eingangs genannte Tag war, wie de Rossi sich ausdrückt,
,der Geburtstag des Namens und der Wissenschaft von der Roma Der Name
solterranea1, — vom unterirdischen Rom. Roma sot"

terranea.

Allerdings, der Mann, der bestimmt war, zuerst diese Todten-
stadt gründlich zu durchforschen und eingehend zu beschreiben, war
damals erst drei Jahre alt *, aber es fehlte doch nicht an Männern,
die hinlängliche Gelehrsamkeit besassen und Interesse genug an der
Sache nahmen, um die neuentzündete Begeisterung für das christ-
liche Alterthum nicht wieder erlöschen zu lassen. Fast hundertund- Früherer
fünfzig Jahre früher waren schon einmal und während des letzten Besuoh der

I£ et t R Iv 0 Hl—

halben Jahrhunderts mehrfach in verschiedenen Zwischenzeiten die- ben durch
selben oder doch ungefähr die gleichen Erscheinungen in einem auf Mönche
der andern Seite der Stadt belegenen Weinberge zu Tage getreten;
aber Diejenigen, welche kamen, sie zu sehen, waren entweder

1 Bosio Rom. Sott. p. 511.

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