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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0531

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Erste Beilage.
Auffindung der Reliquien des hl. Hyacinth.

Die Entdeckung des Grabes und der Gebeine des hl. Hya-
cinth durch Pater Marchi, als Beweis, wie unschuldig eine falsche
Ueberlieferung über das Vorhandensein einer Reliquie in einer
Kirche entstehen kann, ist wol einer ausführlichen Darstellung
werth.

Am Abend des Charfreitags, den 21. März 1845, kam einer Ent-
der beim Ausgraben in den Katakomben beschäftigten Arbeiter dec^un^

° . 0 des Grabes

zu Pater Marchi mit einem Papierstreifen, auf welchem die Worte deshi.Hya-
standen: DP • III • IDYS SEPTEBR YACINTHVS MARTYR. cinth im
Er hatte dieselbe seiner Angabe nach von einem Steine abge- J' 184°'
schrieben, der in einer Kapelle der Katakombe des hl. Hermes
(zuweilen auch der hl. Basilla genannt) noch ein Grab verschloss.
Marchi war über diese Mittheilung nicht wenig erstaunt. Er wusste
aus alten Calendarien, Martyrologien und andern Quellen, dass
die zwei Brüder Protus und Hyacinthus unter dem Kaiser Ya-
lerian mit einander den Martyrtod erlitten hatten, und dass sie
am 11. September in dieser Katakombe begraben worden waren;
aber er hatte sich vorgestellt, dass ihre Gebeine schon längst
nach, andern Kirchen übertragen worden seien. Aringhi1 gibt an,
sie seien unter Clemens VIII. im Jahre 1592 von der Kirche San
Salvatore in Trastevere nach San Giovanni dei Fiorentini gebracht
worden. Als aber Pater Marchi des Montags mit einem Maler
und einem Architekten die Stelle besuchte, um die Decorationen
der Kapelle abzuzeichnen, überzeugte er sich selbst, dass man es
mit einem noch nie geöffneten Grab zu thun hatte; er bemerkte
auch, dass die Grabkammer, worin sich dasselbe befand, allein
von fünf zusammenhängenden Kammern Licht von einem sehr
grossen Luminare empfing und einen doppelten Zugang durch
Treppen an zw^ei sich gegenüberliegenden Seiten hatte, wie er es

1 Aringhi Rom. subt. II. p. 235.
Kraus Roma.

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