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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0550
Vierte Beilage.
Augustins Ansichten über das christliche Begräbniss
und die Beisetzung der Todten in der Nähe der
Märtyrer.
Anfrage Eine christliche "Wittwe in Nola hatte von Paulinus, dem
deshi.Pau- ^^hofe der Stadt, die Erlaubniss begehrt, die Leiche ihres Sohnes
linns von
Noia. Cynegius in der Basilika des hl. Felix beisetzen zu dürfen. Diese
Bitte gab dem hl. Paulinus Veranlassung, sich an Augustin mit
der Anfrage zu wenden, was von einer derartigen Bestattung in
der Nähe der Märtyrer zu halten sei. Der grosse Kirchenlehrer
antwortete ihm in dem um 421 geschriebenen Tractat de cura
pro mortuis gerenda indem er zunächst bemerkt, das Loos der
hingeschiedenen Seele könne nicht von der Art und Weise ab-
hängig sein, wie und wo ihr Leib begraben werde, dann aber
hinzusetzt, wie die Bestattung an heiligen Orten den Abgeschie-
denen insoferne zu Gute komme, als sie die Gläubigen an das-
Gebet für dieselben erinnere und die Fürbitte der Heiligen somit
herabrufe. Wir geben die für die Anschauungen damaliger und
späterer Zeiten wichtigsten, im Verlaufe unserer Darstellung so
häufig in Betracht gekommenen Stellen der Abhandlung im Urtexte.
Antwort ,Dicis', erwiedert Augustinus dem hl. Paulinus (Cap. 1), ,vi-
des hl. Au- ^eri tibi non esse inanes motus animorum religiosorum atque fide-
gustmus. |-um gu-g jg£a curanftum. Adiungis etiam vacare non possey
quod universa pro defunctis Ecclesia supplicare consuevit; ut hinc
et illud conici possit homini prodesse post mortem, si fide suorum
humando eius corpori talis provideatur locus, in quo apparet opi-
tulatio etiam isto modo quaesita Sanctorum.'
Cap. 2. ,Sed cum haec ita sint, quomodo huic opinioni con-
trarium non sit, quod dicit Apostolus: omnes enim adstabimus
ante tribimal Christi, ut ferat imusqaisque secundum ea quae per
1 Äuguslini Opp. ed. Benedict. Bassan. 1777. VII. 2, p. 1860 ff.
Augustins Ansichten über das christliche Begräbniss
und die Beisetzung der Todten in der Nähe der
Märtyrer.
Anfrage Eine christliche "Wittwe in Nola hatte von Paulinus, dem
deshi.Pau- ^^hofe der Stadt, die Erlaubniss begehrt, die Leiche ihres Sohnes
linns von
Noia. Cynegius in der Basilika des hl. Felix beisetzen zu dürfen. Diese
Bitte gab dem hl. Paulinus Veranlassung, sich an Augustin mit
der Anfrage zu wenden, was von einer derartigen Bestattung in
der Nähe der Märtyrer zu halten sei. Der grosse Kirchenlehrer
antwortete ihm in dem um 421 geschriebenen Tractat de cura
pro mortuis gerenda indem er zunächst bemerkt, das Loos der
hingeschiedenen Seele könne nicht von der Art und Weise ab-
hängig sein, wie und wo ihr Leib begraben werde, dann aber
hinzusetzt, wie die Bestattung an heiligen Orten den Abgeschie-
denen insoferne zu Gute komme, als sie die Gläubigen an das-
Gebet für dieselben erinnere und die Fürbitte der Heiligen somit
herabrufe. Wir geben die für die Anschauungen damaliger und
späterer Zeiten wichtigsten, im Verlaufe unserer Darstellung so
häufig in Betracht gekommenen Stellen der Abhandlung im Urtexte.
Antwort ,Dicis', erwiedert Augustinus dem hl. Paulinus (Cap. 1), ,vi-
des hl. Au- ^eri tibi non esse inanes motus animorum religiosorum atque fide-
gustmus. |-um gu-g jg£a curanftum. Adiungis etiam vacare non possey
quod universa pro defunctis Ecclesia supplicare consuevit; ut hinc
et illud conici possit homini prodesse post mortem, si fide suorum
humando eius corpori talis provideatur locus, in quo apparet opi-
tulatio etiam isto modo quaesita Sanctorum.'
Cap. 2. ,Sed cum haec ita sint, quomodo huic opinioni con-
trarium non sit, quod dicit Apostolus: omnes enim adstabimus
ante tribimal Christi, ut ferat imusqaisque secundum ea quae per
1 Äuguslini Opp. ed. Benedict. Bassan. 1777. VII. 2, p. 1860 ff.