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Northcote, James Spencer; Brownlow, William R.; De Rossi, Giovanni Battista [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Bearb.]
Roma sotterranea: die römischen Katakomben ; eine Darstellung der neuesten Forschungen, mit Zugrundelegung des Werkes von J. Spencer Northcote u. W. R. Brownlow — Freiburg i.Br., 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12556#0100

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ZWEITES BUCH.
GESCHICHTE DER KATAKOMBEN.

Erstes Kapitel.

Die Katakomben im ersten und zweiten Jahrhundert.

Wir wenden uns einer der interessantesten Partieen unserer Entste-

ix7- n i -l i-i hung eini-

Aufgabe zu, der Geschichte der .Katakomben m den beiden ersten Kata.
Jahrhunderten der Verfolgung. Zeugnisse gleichzeitiger Schrift- kombcn
steller über diesen Zeitraum wird der Leser kaum erwarten, wenn imZeitalter
er weiss, wie gründlich die letzte und furchtbarste aller Christen- erste\°
Verfolgungen, diejenige unter Diocletian, mit den schriftlichen
Denkmälern der altchristlichen Kirche aufgeräumt hat. Wir haben
die Quellen angegeben, welche für die Geschichte der altchrist-
lichen Cömeterien in dieser frühesten Periode ihres Bestandes
üiessen; und so schätzbar dieselben sind, so lässt sich nicht leug-
nen, dass sie ebenso spärlich sind. Sehen wir, welches Bild sich
aus ihnen zusammensetzen lässt.

Es ist bereits angedeutet worden, dass die Geschichte der
Katakomben vermuthlich schon mit der Bestattung der ersten
römischen Christen beginnt. Auf die Frage, ob sich in den noch
bestehenden und zugänglichen Cömeterien irgend welche Spuren
des apostolischen Zeitalters finden, antwortet de Eossi: ,gerade
in den Cömeterien, welchen die Geschichte oder die Tradition
•einen apostolischen Ursprung zuschreibt, sehe ich im Lichte der
exactesten archäologischen Kritik die Wiege sowol der christlichen
Katakomben als der christlichen Kunst und der christlichen Epi-
:graphik; und ich finde dort Denksteine von Personen, die der
Zeit der Flavier und Traians anzugehören scheinen, ja sogar
datirte Inschriften aus dieser Periode. Da dem so ist, so muss
der gesunde Menschenverstand, der in historischen wie antiquari-
schen Dingen stets ein sicherer Führer ist, Jedem, der von vor-
gefassten Meinungen frei ist, sagen, dass eine solche Summe von
übereinstimmenden Anzeichen, Monumenten und Daten unmöglich
das Werk des Zufalles sein kann, dass wir demnach darin eine
.Bürgschaft für die Wahrheit des behaupteten Ursprunges jener
 
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