zunehmende Drehungsrichtung und gerade fortschrei-
tende Direktion kommandircn.
V. Versuch. Wisscnswerth erschien es, wie
viel Personen zur Motion des an sich nicht sehr
schweren Tisches nöthig seien; wcßhalb der Ver-
such I. unter strenger Beobachtung aller nöthigen
Aufmerksamkeiten, jedoch mit nur 3 Personen
wiederholt wurde. Der Tisch kam, obwohl der
Versuch ziemlich lange währte, nicht in Bewegung;
erst als 6 Personen, eine Zahl, die so ziemlich
das bewegende Minimum für die Größe des Tisches
und den Widcrstaud desselben auf dem Boden zu
sein schien, daran Platz genommen, begann der
Tisch seine Notation.
VI. Versuch. Ein weiterer negativer Versuch
ward mit einem durch Seidenschnüre isolirten,
an der Decke aufgchängten, sehr großen Elektrophor-
deckel gemacht. Eine Anzahl von 7 — 8 Personen
schloß um denselben eine Kette nach Andree's Weise,
ohne den Naud des sehr leicht beweglichen Deckels
zu berühren. Das Resultat war ebenfalls ein
negatives; es zeigte sich keine Spur einer Bewe-
gung.
Alle diese Versuche bestätigten nun ziemlich
offenbar, daß hier weder ein odisches Fluidum,
eine elektrische oder magnetische Strömung, noch
eine Einwirkung der thierischen Warme auf die
leblose Masse Les Holzes stattfand, sondern daß
der rein mechanische Effekt einer gespannten Mus-
kelthätigkeit die Ursache des Phänomens sei, unter-
stützt und bedingt durch strikte Willenseinheit der
Mitwirkendeu, daß also ein wirkliches, unbewußtes
Drücken der Finger gegen den Tisch nach einer
und derselben Richtung stattfinde.
Anerkannte Thatsache ist es, daß unsere Sinne
von einer Bewegung nach einer bestimmten Richtung
immer den entgegengesetzten rcagenten Eindruck
erhalten, so daß man also, in einem Eisenbahn-
Waggon, nach der entgegengesetzten Richtung zu
fahren wähnt, die der Zug in der That genommen
hat; daß man ferner, wenn das Auge lange nach
den oberen Speichen eines großen raschgchenden
Schwungrades geschaut hat, versucht ist, unten
eine dem erhaltenen Eindruck entgegengesetzte Be-
wegung zu äußern. Notirten die Speichen oben
nach rechts, so wäre es wider das Gefühl, wollte
man, selbst wenn die unteren Speichen dem Auge
verdeckt wären, unten ebenfalls nach rechts drehen.
Diese in unendlichen Beispielen wiederkehrende That-
sache bildet eine Hauptbasis für die Erklärung
unseres Phänomens.
(Schluß folgt.)
Amtliche Bekanntmachungen.
s75f> Nro. 8,849. Gegen Johann Kautz
von Weinheim ist Gant erkannt und Tagfahrt zum
Nichtigstellungs- und Vorzugs-Verfahren auf
Donnerstag den 19. Mai 1853,
Vormittags 8 Uhr,
auf diesseitiger Amts-Kanzlei festgesetzt, wo alle
Diejenigen, welche aus was immer für einem
Grunde Ansprüche an die Masse zu machen geden-
ken, solche, bei Vermeidung des Ausschlusses von
der Gant, persönlich oder durch gehörig Bevoll-
mächtigte, schriftlich oder mündlich anzumeldcn und
zugleich die etwaigen Vorzugs- oder Unterpfands-
rechte, welche sie geltend machen wollen, zu be-
zeichnen haben, und zwar mit gleichzeitiger Vor-
legung der Beweis-Urkunden oder Antretung des
Beweises mit andern Beweismitteln.
Zugleich werden in der Tagfahrt ein Masse-
pfleger und ein Gläubiger-Ausschuß ernannt, Borg-
und Nachlaßvergleiche versucht, und sotten in Be-
zug auf Borgvergleiche und Ernennung des Masse-
pflegers und Gläubiger-Ausschusses dieNichterschei-
uenden als der Mehrheit der Erschienenen beitretend
angesehen werden.
Weinheim, den 18. April 1853.
Großherzogliches Bezirksamt:
Gerlach.
Eder.
Privat-Anzeigen.
s76l Offene Lehrstelle.
Ein wohlerzogener junger Mensch kann in die
9ehre ausgenommen werden bei Büchsenmacher
F. Bauernfeind in Heidelberg.
s77j In der sogenannten alten Post zu Wein-
heim ist auf den 15. Juni d. I. eine Wohnung
im obern Stocke zu vermiethen, bestehend in drei
Zimmern mit Kabinct und Alkoven, zwei Kam-
mern, einer Küche nebst Keller- und Gartenantheil.
Verantwortlicher Herausgeber N. Adlon. — Druck und Verlag von N. Adlon in Heidelberg.
tende Direktion kommandircn.
V. Versuch. Wisscnswerth erschien es, wie
viel Personen zur Motion des an sich nicht sehr
schweren Tisches nöthig seien; wcßhalb der Ver-
such I. unter strenger Beobachtung aller nöthigen
Aufmerksamkeiten, jedoch mit nur 3 Personen
wiederholt wurde. Der Tisch kam, obwohl der
Versuch ziemlich lange währte, nicht in Bewegung;
erst als 6 Personen, eine Zahl, die so ziemlich
das bewegende Minimum für die Größe des Tisches
und den Widcrstaud desselben auf dem Boden zu
sein schien, daran Platz genommen, begann der
Tisch seine Notation.
VI. Versuch. Ein weiterer negativer Versuch
ward mit einem durch Seidenschnüre isolirten,
an der Decke aufgchängten, sehr großen Elektrophor-
deckel gemacht. Eine Anzahl von 7 — 8 Personen
schloß um denselben eine Kette nach Andree's Weise,
ohne den Naud des sehr leicht beweglichen Deckels
zu berühren. Das Resultat war ebenfalls ein
negatives; es zeigte sich keine Spur einer Bewe-
gung.
Alle diese Versuche bestätigten nun ziemlich
offenbar, daß hier weder ein odisches Fluidum,
eine elektrische oder magnetische Strömung, noch
eine Einwirkung der thierischen Warme auf die
leblose Masse Les Holzes stattfand, sondern daß
der rein mechanische Effekt einer gespannten Mus-
kelthätigkeit die Ursache des Phänomens sei, unter-
stützt und bedingt durch strikte Willenseinheit der
Mitwirkendeu, daß also ein wirkliches, unbewußtes
Drücken der Finger gegen den Tisch nach einer
und derselben Richtung stattfinde.
Anerkannte Thatsache ist es, daß unsere Sinne
von einer Bewegung nach einer bestimmten Richtung
immer den entgegengesetzten rcagenten Eindruck
erhalten, so daß man also, in einem Eisenbahn-
Waggon, nach der entgegengesetzten Richtung zu
fahren wähnt, die der Zug in der That genommen
hat; daß man ferner, wenn das Auge lange nach
den oberen Speichen eines großen raschgchenden
Schwungrades geschaut hat, versucht ist, unten
eine dem erhaltenen Eindruck entgegengesetzte Be-
wegung zu äußern. Notirten die Speichen oben
nach rechts, so wäre es wider das Gefühl, wollte
man, selbst wenn die unteren Speichen dem Auge
verdeckt wären, unten ebenfalls nach rechts drehen.
Diese in unendlichen Beispielen wiederkehrende That-
sache bildet eine Hauptbasis für die Erklärung
unseres Phänomens.
(Schluß folgt.)
Amtliche Bekanntmachungen.
s75f> Nro. 8,849. Gegen Johann Kautz
von Weinheim ist Gant erkannt und Tagfahrt zum
Nichtigstellungs- und Vorzugs-Verfahren auf
Donnerstag den 19. Mai 1853,
Vormittags 8 Uhr,
auf diesseitiger Amts-Kanzlei festgesetzt, wo alle
Diejenigen, welche aus was immer für einem
Grunde Ansprüche an die Masse zu machen geden-
ken, solche, bei Vermeidung des Ausschlusses von
der Gant, persönlich oder durch gehörig Bevoll-
mächtigte, schriftlich oder mündlich anzumeldcn und
zugleich die etwaigen Vorzugs- oder Unterpfands-
rechte, welche sie geltend machen wollen, zu be-
zeichnen haben, und zwar mit gleichzeitiger Vor-
legung der Beweis-Urkunden oder Antretung des
Beweises mit andern Beweismitteln.
Zugleich werden in der Tagfahrt ein Masse-
pfleger und ein Gläubiger-Ausschuß ernannt, Borg-
und Nachlaßvergleiche versucht, und sotten in Be-
zug auf Borgvergleiche und Ernennung des Masse-
pflegers und Gläubiger-Ausschusses dieNichterschei-
uenden als der Mehrheit der Erschienenen beitretend
angesehen werden.
Weinheim, den 18. April 1853.
Großherzogliches Bezirksamt:
Gerlach.
Eder.
Privat-Anzeigen.
s76l Offene Lehrstelle.
Ein wohlerzogener junger Mensch kann in die
9ehre ausgenommen werden bei Büchsenmacher
F. Bauernfeind in Heidelberg.
s77j In der sogenannten alten Post zu Wein-
heim ist auf den 15. Juni d. I. eine Wohnung
im obern Stocke zu vermiethen, bestehend in drei
Zimmern mit Kabinct und Alkoven, zwei Kam-
mern, einer Küche nebst Keller- und Gartenantheil.
Verantwortlicher Herausgeber N. Adlon. — Druck und Verlag von N. Adlon in Heidelberg.