Vierteljähriger Abonnements-
preis 30kr. ohne Postaufschlag.
D e r
Einrückungsgebühr für die
Spaltzeile 3 kr.
Deutschland.
Karlsruhe, 19. Juli. Wir sind in den
Stand gesetzt, über die Reise Seiner Königlichen
Hoheit Les Regenten in die oberen Landesgegenden,
über welche einige ungenaue Angaben in die Zei-
tungen übergegangen sind, nachträglich zuverlässige
Notizen geben zu können. Seine Königliche Hoheit
haben am vergangenen Donnerstag, den 14. d.,
mit dem Vormittags um halb 12 Uhr aufwärts
gehenden Dahnzuge in Begleitung der Flügelad-
sutanten Oberst Schuler und Major Keller, sowie
des Geh. - Kabinets - Sekretärs Ullmann die Resi-
denz verlassen. In Rastatt, wo nach dem ur-
sprünglichen Neiseplan eine Inspektion der Garni-
son stattssnden sollte, die aber wegen des in der
Nacht zuvor eingetretenen heftigen Gewitters abbe-
stellt worden war, wurden Höchstdieselben von dem
Gouverneur der Festung, den österreichischen und
badischen Stabsoffizieren und dem Stadtdirektor
ehrfurchtsvollst begrüßt. Von Offenburg setzten
Seine Königliche Hoheit die Reise zu Wagen sort
und fuhren ohne Aufenthalt durch das Kinzigthal
über Villingcn, Donaueschingen und Engen nach
Konstanz, wo Höchstdieselben Freitags in der
Frühe um halb 7 Uhr ankamen und im Gasthause
,/zum Hechte ankchrten. Um 8 Uhr fand in dem
geräumigen Hose der Kaserne zu Petershausen
Inspektion der Garnison statt; später besuchten
Sc. Königs. Hoheit das Militärsrital und nah-
men die Aufwartung der Vorstände der Behörden
entgegen. Um 12 Uhr begaben Sich Seine König!.
Hoheit nach Salem, um Seiner Großherzoglichen
Hoheit dem mit hoher Familie daselbst verweilenden
Hrn. Markgrafen Wilhelm einen Besuch abzustatten.
Um 5 Uhr kehrten Seine Königliche Hoheit nach
Konstanz zurück; am Landungsplätze hatten sich
das Offisserkorps, die Staats- und Gemeindebe-
hörden, ein großer Theil der Einwohnerschaft mit
den Gesangvereinen und der Negimentsmusik ein-
gefunden, um den geliebten Landcsherrn festlich
zu empfangen. Der Regent bestieg sogleich den
Neisewagen und fuhr die Nacht hindurch über
Donaueschingen, Neustadt und durch das Höllen-
thal nach Freiburg, wo Höchstderselbe Sonnabends
früh um 7 Uhr eintraf und sein Absteigequartier
im Großh. Palais nahm. Um 0 Uhr hielten
Seine Königliche Hoheit auf dem Kaserncnplatze
Musterung über die Garnison, besichtigten sofort
das Militärlazareth und empfingen dann die Vor-
stände der Staatsbehörden, der Universität und der
Stadt. Um 2 Uhr war Tafel, zu welcher die
Letztgenannten und die Stabsoffiziere befohlen waren.
Nachdem der Regent noch vor der Abreise die
Bildhauer Glaenz und Knittel mit einem Besuche
beehrt hatte, begab sich Höchstderselbe Abends um
halb 6 Uhr ans der Eisenbahn nach Müllheim.
Am Bahnhofe wurden Seine Königliche Hoheit
von dem Vize-Oberzeremonienmeister Frhrn. v.
Reischach, dem Amtsvorstande und dem Geistlichen
empfangen nnd fuhren in den bereitstchenden Hof-
wagen nach Badenweiler, wo Höchstdieselben im
Großherzogl. Schlosse abstiegen. Am Sonntag
Vormittag besuchten Seine Königliche Hoheit den
Gottesdienst in Müllheim und ließen sich sodann
die Bezirks- und Gemundebehörden vorstellen.
Obwohl die Ankunft des Regenten auf der
ganzen Reise stets erst unmittelbar vor dem Ein-
treffen bekannt geworden war und Höchstderselbe
Sich alle Empfangsfeierlichkeiten ausdrücklich ver-
beten hatte, so waren doch an vielen Orten, na-
mentlich in Konstanz, Freiburg, Hornberg rc.,
die Straßen mit den Fahnen in den Londesfarbcn
geziert, und der Landesherwwurde von der freudig
überraschten Einwohnerschaft aufs ehrfurchtsvollste
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Karlsruhe, 19. Juli. Wir sind in den
Stand gesetzt, über die Reise Seiner Königlichen
Hoheit Les Regenten in die oberen Landesgegenden,
über welche einige ungenaue Angaben in die Zei-
tungen übergegangen sind, nachträglich zuverlässige
Notizen geben zu können. Seine Königliche Hoheit
haben am vergangenen Donnerstag, den 14. d.,
mit dem Vormittags um halb 12 Uhr aufwärts
gehenden Dahnzuge in Begleitung der Flügelad-
sutanten Oberst Schuler und Major Keller, sowie
des Geh. - Kabinets - Sekretärs Ullmann die Resi-
denz verlassen. In Rastatt, wo nach dem ur-
sprünglichen Neiseplan eine Inspektion der Garni-
son stattssnden sollte, die aber wegen des in der
Nacht zuvor eingetretenen heftigen Gewitters abbe-
stellt worden war, wurden Höchstdieselben von dem
Gouverneur der Festung, den österreichischen und
badischen Stabsoffizieren und dem Stadtdirektor
ehrfurchtsvollst begrüßt. Von Offenburg setzten
Seine Königliche Hoheit die Reise zu Wagen sort
und fuhren ohne Aufenthalt durch das Kinzigthal
über Villingcn, Donaueschingen und Engen nach
Konstanz, wo Höchstdieselben Freitags in der
Frühe um halb 7 Uhr ankamen und im Gasthause
,/zum Hechte ankchrten. Um 8 Uhr fand in dem
geräumigen Hose der Kaserne zu Petershausen
Inspektion der Garnison statt; später besuchten
Sc. Königs. Hoheit das Militärsrital und nah-
men die Aufwartung der Vorstände der Behörden
entgegen. Um 12 Uhr begaben Sich Seine König!.
Hoheit nach Salem, um Seiner Großherzoglichen
Hoheit dem mit hoher Familie daselbst verweilenden
Hrn. Markgrafen Wilhelm einen Besuch abzustatten.
Um 5 Uhr kehrten Seine Königliche Hoheit nach
Konstanz zurück; am Landungsplätze hatten sich
das Offisserkorps, die Staats- und Gemeindebe-
hörden, ein großer Theil der Einwohnerschaft mit
den Gesangvereinen und der Negimentsmusik ein-
gefunden, um den geliebten Landcsherrn festlich
zu empfangen. Der Regent bestieg sogleich den
Neisewagen und fuhr die Nacht hindurch über
Donaueschingen, Neustadt und durch das Höllen-
thal nach Freiburg, wo Höchstderselbe Sonnabends
früh um 7 Uhr eintraf und sein Absteigequartier
im Großh. Palais nahm. Um 0 Uhr hielten
Seine Königliche Hoheit auf dem Kaserncnplatze
Musterung über die Garnison, besichtigten sofort
das Militärlazareth und empfingen dann die Vor-
stände der Staatsbehörden, der Universität und der
Stadt. Um 2 Uhr war Tafel, zu welcher die
Letztgenannten und die Stabsoffiziere befohlen waren.
Nachdem der Regent noch vor der Abreise die
Bildhauer Glaenz und Knittel mit einem Besuche
beehrt hatte, begab sich Höchstderselbe Abends um
halb 6 Uhr ans der Eisenbahn nach Müllheim.
Am Bahnhofe wurden Seine Königliche Hoheit
von dem Vize-Oberzeremonienmeister Frhrn. v.
Reischach, dem Amtsvorstande und dem Geistlichen
empfangen nnd fuhren in den bereitstchenden Hof-
wagen nach Badenweiler, wo Höchstdieselben im
Großherzogl. Schlosse abstiegen. Am Sonntag
Vormittag besuchten Seine Königliche Hoheit den
Gottesdienst in Müllheim und ließen sich sodann
die Bezirks- und Gemundebehörden vorstellen.
Obwohl die Ankunft des Regenten auf der
ganzen Reise stets erst unmittelbar vor dem Ein-
treffen bekannt geworden war und Höchstderselbe
Sich alle Empfangsfeierlichkeiten ausdrücklich ver-
beten hatte, so waren doch an vielen Orten, na-
mentlich in Konstanz, Freiburg, Hornberg rc.,
die Straßen mit den Fahnen in den Londesfarbcn
geziert, und der Landesherwwurde von der freudig
überraschten Einwohnerschaft aufs ehrfurchtsvollste