VierrRähriger Abonnements,
preis 30 tr. ohne Postaufschlag.
Einrückungsgebühr für die
Spaltzeile 3 kr.
D e r
ergsträßer Bote.
Amts- und Verkündigungsblatt für das Bezirksamt Weinheim.
Fünfter Jahrgang.
Weinheim, den 14. September L8L3.
Die Feier des r>. September.
Der Tag, an welchem der Fürst das Licht
der Welt erblickt hat, dem nach göttlichem Recht
und durch göttliche Fügung die Leitung der Ge-
schicke des badischen Vaterlandes anvertraut worden,
gibt den getreuen Unterthemen Seiner Königlichen
Hobelt jeweils die willkommene Gelegenheit, den
Gefühlen der Liebe und Ergebenheit für ihren
allergnädigsten Landesherrn einen freudigen und
festlichen Ausdruck zu verleihen. Der 9. September
ist dieser vaterländische Festtag, an dem lauter
Jubel all das Land durchströmt vom Bodensee
bis zum Main. Daß auch diesmal dieser Tag
allenthalben mit großem Festgepränge und mit
wärmster Herzlichkeit gefeiert worden ist, ersehen
wir aus den Festberichten, die uns heute — wenn-
gleich noch sehr unvollständig — doch schon in
großer Zahl und Ausdehnung vorliegen. Wir
gedenken dieselben wie früher übersichtlich zusammen-
zufasscn.
Obgleich wir in der Residenz des Glücks ent-
behren mußten, den vielgeliebten Regenten an
Hechstseincm Wiegenfeste hier verehren zu dürfen,
so wurde doch der Tag in Karlsruhe äußerst
glänzend gefeiert. Glücklicher Weise hatte auch die
in den letzten Tagen so ungünstige Witterung eine
Wendung zum Bessern genommen, die dem Feste
sehr zu Statten kam. Zur Vorfeier fand großer
musikalischer Zapfenstreich statt. Den heranbrechen-
den Morgen des Festtags begrüßten 101 Kanonen-
schüsse, während zugleich fromme Choräle vom
Rathhausc herab und die kriegerischen Klänge der
Militärmusik durch die Straßen der Residenz er-
tönten. Alsbald prangten die Straßen im Schmuck
der badischen Fahnen und man sah viele Häuser,
die außerdem noch durch ihre Bewohner mit Laub-
werk, Blumen, das bekränzte Bild Sr. Köm'gl.
Hoheit und andern Schmuck verziert waren. Um
9 Uhr begann der Gottesdienst der verschiedenen
Konfessionen, dem sämmtliche Militär- und Zivil-
staatsdiener, sowie eine große Menge sonstiger
Andächtiger beiwohnten. In der Stadtkirche hielt
Hr. Stadtpfarrer Zimmermann die Festrede, wel-
cher der Psalm 20 als Tert zu Grund gelegt war.
Um H21 Uhr fand vor dem Kriegspräsidenten Hrn.
Generalleutnant v. Noggenbach eine große Parade
sämmtlicher Truppen der Garnison statt, welche
von dem Stadtkommandanten, Hrn. Generalmajor
v. Noggenbach, kommandirt wurde.
Um 1 Uhr folgte dann ein Festmahl in dem
Museum, welches das Grvßh. Offizierkorps und
die Kriegsbeamten vereinigte, und in dem Garten-
lokale des Museums, an welchem sich die Großh.
Beamten, die Behörden der Stadt, der Gemcin-
deralh und außerdem zahlreiche Theilnehmer aus
allen Ständen betheiligten. Bei jenem Mahle hielt
der Hr. Kriegspräsident v. Roggenbach, bei diesem
der Hr. Geh. Neserendär Junghanns den Toast
auf den vielgeliebten Landcsherrn. Stürmischer
Jubel der Gäste folgte den begeisterten Worten
der Festredner. Auch an andern Orten hatten
Festdiners kleinere Kreise versammelt.
Am Abend wurde die Mozart'sche Oper //Don
Juan" in neuer Einstudirung und mit den dazu
komponirten Necitativen bei übervollem Haufe
gegeben. Gleichzeitig prangten die Kasernen und
der Bahnhof im Schmuck festlicher Beleuchtung.
Die begeisterte Liebe des Militärs zu seinem er-
habenen Kriegsherrn pflegt sich an diesen Tagen
bekanntlich auch durch verschiedene Verzierungen
der Kasernen kundzugeben, in denen man schon
oft die Mannichfaltigkeit und Sinnigkeit der Deko-
rationen zu bewundern Gelegenheit hatte. Indessen
ist sie noch niemals so reich und geschmackvoll aus-
gefallen, wie diesmal. Namentlich bot die Jnsan-
preis 30 tr. ohne Postaufschlag.
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D e r
ergsträßer Bote.
Amts- und Verkündigungsblatt für das Bezirksamt Weinheim.
Fünfter Jahrgang.
Weinheim, den 14. September L8L3.
Die Feier des r>. September.
Der Tag, an welchem der Fürst das Licht
der Welt erblickt hat, dem nach göttlichem Recht
und durch göttliche Fügung die Leitung der Ge-
schicke des badischen Vaterlandes anvertraut worden,
gibt den getreuen Unterthemen Seiner Königlichen
Hobelt jeweils die willkommene Gelegenheit, den
Gefühlen der Liebe und Ergebenheit für ihren
allergnädigsten Landesherrn einen freudigen und
festlichen Ausdruck zu verleihen. Der 9. September
ist dieser vaterländische Festtag, an dem lauter
Jubel all das Land durchströmt vom Bodensee
bis zum Main. Daß auch diesmal dieser Tag
allenthalben mit großem Festgepränge und mit
wärmster Herzlichkeit gefeiert worden ist, ersehen
wir aus den Festberichten, die uns heute — wenn-
gleich noch sehr unvollständig — doch schon in
großer Zahl und Ausdehnung vorliegen. Wir
gedenken dieselben wie früher übersichtlich zusammen-
zufasscn.
Obgleich wir in der Residenz des Glücks ent-
behren mußten, den vielgeliebten Regenten an
Hechstseincm Wiegenfeste hier verehren zu dürfen,
so wurde doch der Tag in Karlsruhe äußerst
glänzend gefeiert. Glücklicher Weise hatte auch die
in den letzten Tagen so ungünstige Witterung eine
Wendung zum Bessern genommen, die dem Feste
sehr zu Statten kam. Zur Vorfeier fand großer
musikalischer Zapfenstreich statt. Den heranbrechen-
den Morgen des Festtags begrüßten 101 Kanonen-
schüsse, während zugleich fromme Choräle vom
Rathhausc herab und die kriegerischen Klänge der
Militärmusik durch die Straßen der Residenz er-
tönten. Alsbald prangten die Straßen im Schmuck
der badischen Fahnen und man sah viele Häuser,
die außerdem noch durch ihre Bewohner mit Laub-
werk, Blumen, das bekränzte Bild Sr. Köm'gl.
Hoheit und andern Schmuck verziert waren. Um
9 Uhr begann der Gottesdienst der verschiedenen
Konfessionen, dem sämmtliche Militär- und Zivil-
staatsdiener, sowie eine große Menge sonstiger
Andächtiger beiwohnten. In der Stadtkirche hielt
Hr. Stadtpfarrer Zimmermann die Festrede, wel-
cher der Psalm 20 als Tert zu Grund gelegt war.
Um H21 Uhr fand vor dem Kriegspräsidenten Hrn.
Generalleutnant v. Noggenbach eine große Parade
sämmtlicher Truppen der Garnison statt, welche
von dem Stadtkommandanten, Hrn. Generalmajor
v. Noggenbach, kommandirt wurde.
Um 1 Uhr folgte dann ein Festmahl in dem
Museum, welches das Grvßh. Offizierkorps und
die Kriegsbeamten vereinigte, und in dem Garten-
lokale des Museums, an welchem sich die Großh.
Beamten, die Behörden der Stadt, der Gemcin-
deralh und außerdem zahlreiche Theilnehmer aus
allen Ständen betheiligten. Bei jenem Mahle hielt
der Hr. Kriegspräsident v. Roggenbach, bei diesem
der Hr. Geh. Neserendär Junghanns den Toast
auf den vielgeliebten Landcsherrn. Stürmischer
Jubel der Gäste folgte den begeisterten Worten
der Festredner. Auch an andern Orten hatten
Festdiners kleinere Kreise versammelt.
Am Abend wurde die Mozart'sche Oper //Don
Juan" in neuer Einstudirung und mit den dazu
komponirten Necitativen bei übervollem Haufe
gegeben. Gleichzeitig prangten die Kasernen und
der Bahnhof im Schmuck festlicher Beleuchtung.
Die begeisterte Liebe des Militärs zu seinem er-
habenen Kriegsherrn pflegt sich an diesen Tagen
bekanntlich auch durch verschiedene Verzierungen
der Kasernen kundzugeben, in denen man schon
oft die Mannichfaltigkeit und Sinnigkeit der Deko-
rationen zu bewundern Gelegenheit hatte. Indessen
ist sie noch niemals so reich und geschmackvoll aus-
gefallen, wie diesmal. Namentlich bot die Jnsan-