olühendcs Aeußcre auch auf Alle, die ihn sahen,
den günstigsten Eindruck machte.
Karlsruhe, 26. Okt. Seine Königliche
Hoheit der Regent sind heute Mittag von Stutt-
gart hieher zurückgckehrt.
München, 23. Okt. Die Hopfenpreise sind
hier ziemlich im Steigen. Am letzten Markttag
wurde oberbayrischer Landhopfen mittlerer Qualität
bis zu 125 'st. verkauft; der Durchschnittspreis
dieser Sorte stellt sich auf 110 fl. per Zentner,
bessere Sorten, aus der Holodau 132 fl. Der
neu zugeführte Schwetzinger Hopfen fand diesmal
Käufer zu 130 fl., während der aus der Umgegend
von Spalt (Heidecker, Kindinger) nur mit 110 fl.
bezahlt wurde. Spalter Hopfen, Stadtgut, war
noch keiner angemeldet.
Aus Wien, 21. d., schreibt man uns: Nach
Mittheilungen aus Bucharest, welche heute hier
eingetroffen, hat in der Nähe von Widdin an der
Donau in der Nacht vom 15. zum 16. Okt. ein
Scheingcplänkcl zwischen russischen und türkischen
Truppen stattgcfunden. Die Russen wollten näm-
lich zwischen Widdin und Kalifat eine Donauinsel
besetzen. Bei der Annäherung türkischer Mann-
schaften wurden aus sehr weiter Entfernung zwi-
schen beiden Truppentheilen einige Flintenschüsse
gewechselt, welche jedoch Niemand verletzten. Die
Türken gingen nach Widdin zurück, während eine
Kosackenabthcilung sich in den Fluß warf und
auf der Insel Posto faßte. Am nächsten Morgen
wurden die Kosacken durch Kähne zurückgeholt.
Als der Kommandant von Widdin, Hussein Pascha,
sich behufs einer Nekognoszirung dem der Insel
gegenüberliegenden Ufer näherte, begrüßten ihn
die Kosacken mit abgezogener Mütze. Zusammen-
stöße irgend einer Art haben weiter noch nicht
stattgefundcn. Dagegen kommt aus Konstantinopel
die aus guter Quelle uns mitgetheilte Nachricht,
daß der englische und der französische Gesandte
von ihren Negierungen den Auftrag erhalten hätten,
zum 16. d. M. das Einlaufen der vereinigten
Flotten in den Hafen von Stambul zu veranlassen.
Wien, 22. Okt. Aus Wien erfährt die
'Mlg. Ztg.", daß der Kaiser dem Entdecker der
ungarischen Kroninsignien, Major-Auditor Titus
Karger, die Wahl zwischen einem Geschenk von
200,000 fl. in baarcm Gclde oder einer Kameral-
herrschaft in Ungarn freigestellt habe. Auch die
Magnaten des Königreichs sollen zum Zeichen
ihrer patriotischen Dankbarkeit eine gleiche Schen-
kung an ihn beabsichtigen.
Wien, 24. Okt. Aus Konstantinopel, 15.Olt.,
wird auf außerordentlichem Wege berichtet: Des
Fürsten Gortschakoff Antwort ward als Ablehnung
der verlangten Räumung der Fürstenthümer be-
trachtet, und es wurde daher Befehl zur Eröff-
nung der Feindseligkeiten gegeben. Ein Theil der
vereinigten Flotten wurde vor Konstantinopel er-
wartet. Nach Bucharester Nachrichten vom 15.
d. haben die Türken bereits bei Widdin eine Do-
nauinsel besetzt.
Türkei.
Wenn man einem Wiener Berichterstatter der
„Fr. P.-Ztg." glauben darf, so wäre bereits ein
neuer Vermittlungsvorschlag zwischen den vier
Mächten vereinbart. Ueber seinen Inhalt bestünden
zwei Lesarten; nach der einen würde ein neuer,
von allen Großmächten zu beschickender Kongreß
vorgeschlagen; nach der andern handelte es sich
um ein ganz neues diplomatisches Aktenstück, worin
die russischen Forderungen so weit motifizirt wür-
den, daß die Pforte, unbeschadet ihrer Souvcränetät,
darauf cingchen könnte. Der türkische Gesandte
zu Wien, Arif Effendi, dem davon Kenntniß
gegeben worden, habe erklärt, daß man in Kon-
stantinopel fortwährend zu einer friedlichen Aus-
gleichung auf annehmbarer Grundlage geneigt sei.
Der russische Gesandte, Hr. v. Meyendorff, habe
sich nicht für ermächtigt erklärt, eine bestimmte
Antwort zu geben, und habe nach St. Peters-
burg berichtet, von wo demnächst eine Antwort
zu erwarten sei. Gleichzeitig vernimmt man, daß
der französische Gesandte zu Wien, Hr. v. Bour-
queney, die befriedigendsten Versicherungen über
die Absichten seines Kabincts gemacht, namentlich
die Gerüchte in Abrede stellend, welche über Kriegs-
vorbereitungen in Frankreich verbreitet worden sind.
Daß der englische Gesandte, Graf Westmoreland,
ähnliche Versicherungen gemacht, haben wir schon
mitgctheilt. Dem scheint auch das Verhalten der
Gesandten der Westmächte zu Konstantinopel ganz
zu entsprechen. Man hat behauptet, der //Solon//
habe am 6. d. den Gesandten die nöthigen Instruk-
tionen zur Berufung der vereinigten Flotten gebracht;
man hat von einem offiziellen Ansuchen gesprochen,
welches der Sultan in dem Betreff am 7. d. an
die Gesandten gerichtet; man hat die Letzteren
darauf bald eine bejahende, bald eine zögernde,
bald eine verneinende Antwort geben lassen; — wie
dem Allem sei: gewiß ist, daß die Flotten am
10. Okt. -- von wo die neuesten Nachrichten aus
der türkischen Hauptstadt datircn — im Hafen
von Konstantinopel noch nicht angelangt waren.
Der Grund des Verbleibens in ihrer bisherigen
Stellung kann nicht zweifelhaft sein.
den günstigsten Eindruck machte.
Karlsruhe, 26. Okt. Seine Königliche
Hoheit der Regent sind heute Mittag von Stutt-
gart hieher zurückgckehrt.
München, 23. Okt. Die Hopfenpreise sind
hier ziemlich im Steigen. Am letzten Markttag
wurde oberbayrischer Landhopfen mittlerer Qualität
bis zu 125 'st. verkauft; der Durchschnittspreis
dieser Sorte stellt sich auf 110 fl. per Zentner,
bessere Sorten, aus der Holodau 132 fl. Der
neu zugeführte Schwetzinger Hopfen fand diesmal
Käufer zu 130 fl., während der aus der Umgegend
von Spalt (Heidecker, Kindinger) nur mit 110 fl.
bezahlt wurde. Spalter Hopfen, Stadtgut, war
noch keiner angemeldet.
Aus Wien, 21. d., schreibt man uns: Nach
Mittheilungen aus Bucharest, welche heute hier
eingetroffen, hat in der Nähe von Widdin an der
Donau in der Nacht vom 15. zum 16. Okt. ein
Scheingcplänkcl zwischen russischen und türkischen
Truppen stattgcfunden. Die Russen wollten näm-
lich zwischen Widdin und Kalifat eine Donauinsel
besetzen. Bei der Annäherung türkischer Mann-
schaften wurden aus sehr weiter Entfernung zwi-
schen beiden Truppentheilen einige Flintenschüsse
gewechselt, welche jedoch Niemand verletzten. Die
Türken gingen nach Widdin zurück, während eine
Kosackenabthcilung sich in den Fluß warf und
auf der Insel Posto faßte. Am nächsten Morgen
wurden die Kosacken durch Kähne zurückgeholt.
Als der Kommandant von Widdin, Hussein Pascha,
sich behufs einer Nekognoszirung dem der Insel
gegenüberliegenden Ufer näherte, begrüßten ihn
die Kosacken mit abgezogener Mütze. Zusammen-
stöße irgend einer Art haben weiter noch nicht
stattgefundcn. Dagegen kommt aus Konstantinopel
die aus guter Quelle uns mitgetheilte Nachricht,
daß der englische und der französische Gesandte
von ihren Negierungen den Auftrag erhalten hätten,
zum 16. d. M. das Einlaufen der vereinigten
Flotten in den Hafen von Stambul zu veranlassen.
Wien, 22. Okt. Aus Wien erfährt die
'Mlg. Ztg.", daß der Kaiser dem Entdecker der
ungarischen Kroninsignien, Major-Auditor Titus
Karger, die Wahl zwischen einem Geschenk von
200,000 fl. in baarcm Gclde oder einer Kameral-
herrschaft in Ungarn freigestellt habe. Auch die
Magnaten des Königreichs sollen zum Zeichen
ihrer patriotischen Dankbarkeit eine gleiche Schen-
kung an ihn beabsichtigen.
Wien, 24. Okt. Aus Konstantinopel, 15.Olt.,
wird auf außerordentlichem Wege berichtet: Des
Fürsten Gortschakoff Antwort ward als Ablehnung
der verlangten Räumung der Fürstenthümer be-
trachtet, und es wurde daher Befehl zur Eröff-
nung der Feindseligkeiten gegeben. Ein Theil der
vereinigten Flotten wurde vor Konstantinopel er-
wartet. Nach Bucharester Nachrichten vom 15.
d. haben die Türken bereits bei Widdin eine Do-
nauinsel besetzt.
Türkei.
Wenn man einem Wiener Berichterstatter der
„Fr. P.-Ztg." glauben darf, so wäre bereits ein
neuer Vermittlungsvorschlag zwischen den vier
Mächten vereinbart. Ueber seinen Inhalt bestünden
zwei Lesarten; nach der einen würde ein neuer,
von allen Großmächten zu beschickender Kongreß
vorgeschlagen; nach der andern handelte es sich
um ein ganz neues diplomatisches Aktenstück, worin
die russischen Forderungen so weit motifizirt wür-
den, daß die Pforte, unbeschadet ihrer Souvcränetät,
darauf cingchen könnte. Der türkische Gesandte
zu Wien, Arif Effendi, dem davon Kenntniß
gegeben worden, habe erklärt, daß man in Kon-
stantinopel fortwährend zu einer friedlichen Aus-
gleichung auf annehmbarer Grundlage geneigt sei.
Der russische Gesandte, Hr. v. Meyendorff, habe
sich nicht für ermächtigt erklärt, eine bestimmte
Antwort zu geben, und habe nach St. Peters-
burg berichtet, von wo demnächst eine Antwort
zu erwarten sei. Gleichzeitig vernimmt man, daß
der französische Gesandte zu Wien, Hr. v. Bour-
queney, die befriedigendsten Versicherungen über
die Absichten seines Kabincts gemacht, namentlich
die Gerüchte in Abrede stellend, welche über Kriegs-
vorbereitungen in Frankreich verbreitet worden sind.
Daß der englische Gesandte, Graf Westmoreland,
ähnliche Versicherungen gemacht, haben wir schon
mitgctheilt. Dem scheint auch das Verhalten der
Gesandten der Westmächte zu Konstantinopel ganz
zu entsprechen. Man hat behauptet, der //Solon//
habe am 6. d. den Gesandten die nöthigen Instruk-
tionen zur Berufung der vereinigten Flotten gebracht;
man hat von einem offiziellen Ansuchen gesprochen,
welches der Sultan in dem Betreff am 7. d. an
die Gesandten gerichtet; man hat die Letzteren
darauf bald eine bejahende, bald eine zögernde,
bald eine verneinende Antwort geben lassen; — wie
dem Allem sei: gewiß ist, daß die Flotten am
10. Okt. -- von wo die neuesten Nachrichten aus
der türkischen Hauptstadt datircn — im Hafen
von Konstantinopel noch nicht angelangt waren.
Der Grund des Verbleibens in ihrer bisherigen
Stellung kann nicht zweifelhaft sein.