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https://doi.org/10.11588/diglit.662#0034
22 Lucius Brutus.
Ermitage in Petersburg Nr. 229, (der aber nach Stephani's Mit-
teilung von dem capitolinischen total verschieden), und wurde von
Scotti ein früher auf Hannibal gedeuteter behelmter Kopf im Neapler
Museum (jetzt neben dem vorhin* genannten aufgestellt) 1,mlt L. Brutus
in Beziehung gebracht.
Die bei Guattani2 abgebildete Büste aus Pal. Rondanini mit
quer über der Brust geknotetem Wehrgehenk scheint ihrem Stil und
ihrem Gegenstand nach vielmehr dem 3. Jahrhundert n. Chr. anzu-
gehören (etwa Gordian I oder II). Und ebenso die in Castle
Howard 3 mit nur durch Einkratzen ausgedrücktem Bart. Die ziem-
lich schlechte Büste ähnlichen Charakters in Wilton House Nr. 166 *
ist wahrscheinlich modern.
Endlich mag eine nackte Statue in Newby Hall (abgeb. Clarac
369. 2210 a.) erwähnt werden, welche Jenkins aus einem Torso zu
einem Brutus mit dem Dolch ergänzen liess5. Dass er dabei einen
im Ausdruck der Erzbüste verwandten Kopf (an ernstere head) wählte,
war in der Ordnung. Wenn er aber an die alte capitolinische Statue
erinnern oder seinem Fabrikate den Anschein einer Nachbildung des-
selben geben wollte, so versah er sich im Torso; denn jene Statue
war jedenfalls wie die der Könige der Hauptsache nach bekleidet6.
Von den drei Gemmenköpfen bei Cades V. 113— 115 ist der
auf dem Amethyst Nr. 113 einigermassen mit dem capitolinischen
Bronzekopf verwandt. Die beiden andern, wie auch der Kopf auf
dem Stosch'schen Bergkrystall in Berlin (Tölken Verz. d. geschn.
Steine V. 2. Nr. 92)7 stellen jeder eine verschiedene Person dar.
1 Gerhard Neap. ant. Bildw. Nr. 321.
2 Monum. ant. 1786. üttob. Tf. 3.
3 Michaelis a. a. 0. p. 20 Nr. 28.
4 Zu unterscheiden von dem unbärtigen sog. M. Brutus ebenda (abgeb.
Kennedy Descr. of Wilton House 19.).
5 Michaelis a. a. 0. p. 54. Nr. 15.
6 Vgl. auch die Büste mit dem Dolch in K n owle (Michaelis a. a. 0. p. 35. 3.),
falls hier nicht etwa M. Brutus gemeint ist.
7 Wo fälschlich von M. statt von L. Brutus gesprochen wird.
Ermitage in Petersburg Nr. 229, (der aber nach Stephani's Mit-
teilung von dem capitolinischen total verschieden), und wurde von
Scotti ein früher auf Hannibal gedeuteter behelmter Kopf im Neapler
Museum (jetzt neben dem vorhin* genannten aufgestellt) 1,mlt L. Brutus
in Beziehung gebracht.
Die bei Guattani2 abgebildete Büste aus Pal. Rondanini mit
quer über der Brust geknotetem Wehrgehenk scheint ihrem Stil und
ihrem Gegenstand nach vielmehr dem 3. Jahrhundert n. Chr. anzu-
gehören (etwa Gordian I oder II). Und ebenso die in Castle
Howard 3 mit nur durch Einkratzen ausgedrücktem Bart. Die ziem-
lich schlechte Büste ähnlichen Charakters in Wilton House Nr. 166 *
ist wahrscheinlich modern.
Endlich mag eine nackte Statue in Newby Hall (abgeb. Clarac
369. 2210 a.) erwähnt werden, welche Jenkins aus einem Torso zu
einem Brutus mit dem Dolch ergänzen liess5. Dass er dabei einen
im Ausdruck der Erzbüste verwandten Kopf (an ernstere head) wählte,
war in der Ordnung. Wenn er aber an die alte capitolinische Statue
erinnern oder seinem Fabrikate den Anschein einer Nachbildung des-
selben geben wollte, so versah er sich im Torso; denn jene Statue
war jedenfalls wie die der Könige der Hauptsache nach bekleidet6.
Von den drei Gemmenköpfen bei Cades V. 113— 115 ist der
auf dem Amethyst Nr. 113 einigermassen mit dem capitolinischen
Bronzekopf verwandt. Die beiden andern, wie auch der Kopf auf
dem Stosch'schen Bergkrystall in Berlin (Tölken Verz. d. geschn.
Steine V. 2. Nr. 92)7 stellen jeder eine verschiedene Person dar.
1 Gerhard Neap. ant. Bildw. Nr. 321.
2 Monum. ant. 1786. üttob. Tf. 3.
3 Michaelis a. a. 0. p. 20 Nr. 28.
4 Zu unterscheiden von dem unbärtigen sog. M. Brutus ebenda (abgeb.
Kennedy Descr. of Wilton House 19.).
5 Michaelis a. a. 0. p. 54. Nr. 15.
6 Vgl. auch die Büste mit dem Dolch in K n owle (Michaelis a. a. 0. p. 35. 3.),
falls hier nicht etwa M. Brutus gemeint ist.
7 Wo fälschlich von M. statt von L. Brutus gesprochen wird.