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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 1): Die Bildnisse berühmter Römer — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.662#0082

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70

Der Praetor L. Cornelius.

aber von mildem, gutmütigem Ausdruck. Der Dichter Terenz ist
liier schon durch das angehende Greisenalter ausgeschlossen. Viel-
leicht der Vater oder der Bruder der zugleich und ebenfalls mit
Inschrift gefundenen Terentia desselben Museums *,

Der Praetor L. Cornelius.

Eine im 16. Jahrhundert zu Tivoli gefundene, jetzt in Holkham
befindliche Marmorbüste (abgeb. Fig. 6.2) stellt laut der mitgefun-
denen bronzenen In-
schrift s den Praetor
L. Cornelius, Sohn
des Cnejus dar. Der-
selbe hatte, wie es
auf eben dieser In-
schrift heisst, in Ab-
wesenheit der Con-
suln den Senat ver-
sammelt und so den
tiburtinischen Ge-
sandten Gelegenheit
verschafft sich gegen
erhobene Anklagen
oder Verläumdun-
gen zu rechtfertigen.
Der Dank von Seite

der Tiburtiner wäre
dann die Aufstellung
jenes Bildnisses ge-
wesen.

Nun sind von
Corneliern, welche
Lucius hiessen, und
einen Cnejus zum
Vater hatten, nur
wenige nachzuwei-
sen, wie L. Corne-
lius Lentulus Lupus,
Consul im J. 156 v.
Chr. * und L. Cor-
nelius Scipio His-
pallus, welcher im
marsischen Kriegein
Beider Geschichte

Fig. 6. Marmorbaste in Holkham.

Sklavenkleidern aus Aesernia floh (90 v. Chr.)
ist uns so unbekannt, dass sich keinerlei Beziehungen zu Tibur aus ihr
entnehmen lassen. Es wäre daher möglich, dass irgend ein anderer
Cornelier, dessen Name uns zufällig nicht überliefert ist, in der Inschrift
gemeint sei. Da jedoch auch epigraphische Gründe auf das Zeitalter des

1 Gerh. Nr. 419; Finati Nr. 486.

2 Nach Visconti Icon. rom. pl. IV. 6, der seinerseits wie auch Gronov
die Abbildung von Faber Imagg. Nr. 48 entlehnte.

» Visconti a. a. 0. p. 119; C. I. lat. I. p. 107 Nr. 201.

4 Drumann Gesch. Roms II. p. 528. Nr. 13.

5 Appian B, C. I. 41.
 
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