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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 1): Die Bildnisse berühmter Römer — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.662#0107

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Q. Pompejus Rufus. Antius Restio.

95

Q. Pompejus Rufus.

(Münztaf. I. 26. 2 7.)

Q. Pompejus Rufus, Parteigenosse Sullas und College desselben im
Consulat (88 v. Chr.), wurde bald nach dessen Weggang durch die
Intriguen des Pompejus Strabo ermordet'. Sein Sohn, der eine Tochter
Sullas geheiratet hatte, war schon vor ihm in den Parteikämpfen des
Jahres 88 gefallen. Der aus dieser Ehe entsprossene gleichnamige
Enkel des Pompejus Eufus 2, der zugleich Enkel des Sulla war, liess
als Münzmeister im J. 59 die Bildnisse seiner beiden Grossväter
prägen (das des Pompejus abg. Münztaf. I. 26. 27)3. Dieselben sind
wie die des Brutus und des Ahala (Münztaf. I. 8. 9 — 13) durch keine
specifischen Charakterzüge von einander unterschieden. Marmorköpfe,
die ihnen gleichen, wird man daher eher auf den berühmteren Sulla
beziehen. Bei Pompejus liegt nicht einmal die Wahrscheinlichkeit
vor, dass noch Büsten oder Statuen von ihm vorhanden sind.

Antius Restio.

(Münztaf. II. 28. 2».)

Ein besonders energischer Kopf ist uns auf einem Denar der
gens Antia erhalten, nämlich das Bildnis des C. Antius Restio, eines
sonst unbekannten Volkstribuns, von dem wir bloss wissen, dass er
ums Jahr 74 v. Chr. ein Luxusgesetz erlassen^ hatte, welches nie ge-
halten wurde und bald in Vergessenheit geriet. Das Bildnis wurde
von seinem gleichnamigen Sohn, Münzmeister ums J. 48, geprägt
(abgeb. Münztaf. IL 28. 29)4: Ein alter unbärtiger Kopf mit grossem
Gesicht, niedriger, zurückweichender und ziemlich kahler Stirn, em-
porgezogenen buschigen Brauen, meist hoher gerader Nase, und senk-
recht sich fortsetzendem Untergesicht. Da er, wenn auch nach ver-

1 S. Drumann G. Roms IV. p. 311. G.

2 Drumann a. a. 0. Nr. 9.

3 Cohen M. cons. XV. Cornelia 19.
* Cohen M. cons. III. Antia 2.
 
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