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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 1
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0058

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T’ang-Periode Silberbüchse mit Deckel

Mit Erlaubnis von G. Edward Wells, New York / Aus der China-Ausstellung irn Detroiter Institute of Art

In den Demoite Galleries, in denen während
der letzten Saison einc großartige Ausstellung von
alten Glasmalereien zti sehen gewesen war, fand
irn Dezember eine solche von seltenen und auser-
lesenen Miniaturen der persischen und
indischen Schulen statt, die Werke vom frü-
hen i3. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts um-
faßte. Yon frühen Miniaturen waren die feinsten
acht Seilen aus einem Buch der Ivönige, das unge-
fähr i3io in Tauris entstanden ist. Mons. E. Blo-
chct von der Bibliotheque Nationale in Paris hatte
dcn Ausstellungskatalog verfaßt. Künstler von der
Berühmtheit eines Behzad und Riza-i-Abbassi
warcn mit glanzvollen Blältern vertreten.

Messrs. Knoedler zeigten erst — im November
— »die klassische Periode« von ltenoir, indem sie
clf seiner herrlichsten Werke aus der Zeit von
1875—1886 vorführten, und sodann »Sechszehn
Meisterwerke«, die sämtlich durch ihre Hände ge-
gangen und in bedeutende amerikanisehe Privat-
sammlungen übergegangen sind. Unter diesen be-
fanden sich mehrere Wcrke der englischen Maler-
schule des 18. Jahrhunderts, ein Reynolds, Gains-
borough, Romney usw., auch ein vortrefflicher
Raeburn, das Bildnis der Miss Elicn Cochrane aus
dem Jahre 1808. Von anderen Meistern waren ver-
treten: Rembrandt mit einerri Selbstbildnis aus
dem Jahre i65g (Klassiker der Kunst 190g,
Seite 4o3) aus der Sammlung des Herzogs von
Buccleuch; Goya mit zwei Knahenbildnissen,
darunter dem köstlichen des Pepito Costa y
Bonello, das auf der Greco-Goya-Ausstellung
in New York (igi5) unter der Nummer 18 zu

sehen gewesen und damals besonders bewundert
wurde (aus der Sammlung der Gräfin Uda de
Gandomar). Cosimo Rosellis scharfumrissenes
Selbstbildnis aus der Sammlung des Baron de
Beurnonville und später der des Joseph Spiridon-
Paris; E1 Grecös »Heiliger Martin mit dem Bett-
ler«, der während des Jahrzehnts von 1604—r6i4
entstanden ist, eine von mehreren Yersionen die-
ses Sujets aus der Sammlung Louis Manzi und
später der des M. Bernheim .Teune; Paolo da Vene-
zianos »Krönung Märiae«, signiert und datiert
x358, aus dem Fürstlich Hohenzollernschen Mu-
seum zu Sigmaringen; aus dem auch die zwei Flü-
gel eines Altars, die Verkündigung darstellend, von
Gerard David stammten. Eines der Hauptwerke
der Ausstellung war aber der herrliohe Männer-
kopf des Meisters Michiel, den Geheimrat Fried-
länder in der Nr. 9 des Cicerone im vergangenen
Frühjahr in seiner Abhandlung über diesen Mei-
ster veröffentlicht hat (Abbildung auf Seite a 5 3).
Es ist das zur Maclonna des Kaiser-Friedrich-Mu-
seums gehörende Bildnis des Stifters, das sich 1914
in Madrider Privatbesitz befand, dann auf dem
Wege über London nach Amerika abgewandert ist.
Angesichts dieses herrlichen Kopfes versteht man,
daß Friedländer die Qualität der Werke dieses
Meisters der des Holbein nicht nachstellt. F.

BERLIN

Das »Internationale Kunst- und Auktionshaus G. m.
b.H.« versteigert am 21. Januarden »Nachlaß eines
ausländischen Diplomaten«. Textilien, Knüpf-,
Wirk- und Bildteppiche, antike Möbel sowie Ge-

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