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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 4
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Neugass, Fritz: Paul Cézanne (1839-1906)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0131

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Paul Cezanne Kartenspieler. Skizze

Sammlung Paul Guillaume, Paris

PAUL CEZANNE (1859—1906)

VONFRITZNEUGASS

Die neue »Galerie Pigalle«, die im Untergeschoß des vornehmsten und modernsten
Pariser Theaters eingerichtet wurde, hat das neue Jalir mit einer Cezanne-Ausstellung'
eröffnet, die mit ihren nahezu 50 Bildern einen ganz vortreffliclien Überblick über
das Schaffen des Meisters gibt und ein tiefes Verstehen der Entwicklung des Künstlers
ermöglicht.

Den kaum zwanzigjährigen Studenten der Rechte Paul Cezanne hatte eine nicht zu
bändigende Leidenschaft zur Malerei ergriffen. Sein Schul- und Jugendfreund Emile
Zola bestärkte ihn in seinen künstlerischen Interessen und war letzten Endes die ent-
scheidende Macht, die ilin endgültig für die Kunst gewann. Dem um ein Jahr jüngeren
Freunde setzte Cezanne ein rührendes Denkmal in dem um 1860 entstandenen Bildnis
Zolas aus der Sammlung Vollard, das voll jugendlichen Eifers ist, aber noch keine Spur
von künstlerischer Handschrift, von großen Vorbildern oder gar von eigenem Stil
aufweist.

Erst in dem Bildnis seiner Scliwester der Sammlung Vollard, das um 1865 entstanden
sein dürfte, kommen seine künstlerischen Tendenzen zum Durchbruch. In der Ecole
Suisse hatte er bereits die Bekanntschaft Pissarros und Guillaumins gemacht, die ihm
die Kunst Courbets und Manets nahebrachten. Daneben liatte er Delacroix, Daumier
und Michelangelo zu seinen künstlerischen Ahnen erwählt. Und trotzdem zeigen seine

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