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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 7
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0210

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gezeichnet. Die Chou-Zeit ist mit zwei Henkelvasen
und mit einem interessanten Widderkopf gut vertre-
ten. Dem 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. gehören eine
Anzahl Skulpturen in Stein an, die mit einerAus-
nahme indischer Provenienz chinesischen Ursprun'gs
sind. Von besonderem Reiz ist die Holzfigur eines
sitzenden Bodhisattva aus der Sung-Zeit. Aus der
meisterhaften Töpferei der Tang-Periode ragt die
mächtige Figur eines Pferdes mit weißlich-gelber
Glasur hervor, ebenso eine Anzahl der seltenen
Arbeiten mit blauer Glasur, die wie die ausgestellte
stehende Figur aus dem berühmten Prinzessinnen-
grab stammen. Aus späterer Zeit führt die Aus-
stellung schöne Beispiele von Porzellanen der
Sung-, Ming- und Kangshi-Zeit vor.

*

Die Pariser Firma Arnold Seligmann & Co.
eröffnete ihre Berliner Filiale in der Bellevuestr. 5
mit einer Ausstellung von Möbeln, kunstgewerbli-
r.hen Arbeiten, Wandteppichen und Skulpturen,
auf die wir im nächsten Heft ausführlich zurück-
kommen werden. S.

EIN SOROLLA-MUSEUM IN MADRID

Der bekannte spanische Bildhauer Mariano Benl-
liure, Direktor des Museums Moderner Kunst in
Madrid, hat den Vorsitz eines Ausschusses zurBil-
dung eines Museums für den wie er aus Valen-
cia stammenden Maler Joaquin Sorolla übernom-

men. Das Wohnhaus des genannten Künstlers in
Madrid, in dem er 1923 sechzigjährig gestorben
ist, soll mögliehst unverändert erhalten bleiben
und zu dem zuvor erwähnten Zweck eines Mu-
seums bestinnnt werden. Sorolla war zu seiner
Zeit neben Zuloaga der im Ausland am meisten
anerkannte spanische Maler; im Gegensatz zu sei-
nem annähernd zehn Jahre jiingeren Rivalen kann
er als oin Darsteller des Lichtes und der Sonne
bezeichnet werden. Die Zahl der von ihm hinter-
lassenen Gemälde ist ungeheuer groß; mil Vor-
liebe wählte er Motive seiner engeren Heimat Va-
lencia.

Der König von Spanien hat das ihm angebotene
Patronat für dieses Museum angenommen. A. D.

DEUTSCIIE GRAPIIIK FÜR SÜDAMERIKA
Im Zusammenhang mit der umfassenden Buchaus-
stellung, die der Buchhändlerbörsenverein in der
Zeit von Mai bis Oktober in Rio de Janeiro,
San Paolo und BuenosAireszeigenwird,fin-
det auch eine Graphikschau statt, die ein Bild
des deutschen Schaffens von Liebermann bis
zu den Jüngsten bieten soll. Mit der Zusam-
menstellung ist der Berliner Kunsthistoriker Dr.
Alfred Kuhn betraut worden, der in den letzten
Jahren die deutschen Graphikausstellungen in Spa-
nien, der Schweiz und Polen geleitet hat. Aus der
Künstlerschaft stehen ihm Prof. Carl Hofer
und George Grosz zur Seite.

Simon Troger (f 1769)

Kunsthandlung Konrad Riggauer, München

Geißelung Christi
 
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