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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 1
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0060

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Lucas Cranach Bildnis eines Edelmannes

Mit Erlaubnis von Mr. Samuel Untermeyer
Aus der Lucas Cranach-Ausstellung in der van Diemen Gallery in NewYork

sien) bestehen vor allem aus Möbeln der ilalieni-
schen Renaissanc und Gebrauchssilber des 18. Jahr-
hunderts.

EIN WIEDERGEFUNDENER LIONARDO?

Die Tagespresse hat sich im Laufe der letztcn Mo-
nale mehrfach mit einem gegenwärtig im Doro-
theum in Wien befindlichen Bild befaßt, das Leo-
nardo da Vinci zugeschrieben wird. Der Umstand,
daß mein Name als einem der Kunsthistoriker, die
das Bild gesehen haben, dabei mehrfach genannt
wurde, andererseits durch Irrtum oder Mißver-
ständnis ganz phantastische Nachrichten herum-
schwirrten, veranlaßt mich, das wenige, was ich

bis heute mit Sicherheit über dieses Gemälde
sagen kann, mitzuteilen.

Es handelt sich um ein Altarbild, Höhe 199 cm,
Breite 171 cm, mit der Darstellung der thronen-
den Madorma, von vier musizierenden Engeln um-
geben. Ein Kupferstich von Angelo Biasoli (ge-
boren 1790, gestorben in Mailand i83o) nach der
Zeichnung des G. Bramati (sonstige datierte Werke
in Mailand 1818 und i833) reproduziert das Bild
unter dem Namen des Leonardo. An der Rückseite
befindliche Siegel lassen erkennen, daß das Ge-
mälde zur Zeit des Kaisers Franz I., also zwischen
iSiö—1835, Mailaml verlassen hat. Vielleicht wird
es sich noch ermitteln lassen, welches der ur-

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