DOI issue:
Heft 3
DOI article:Freund, Frank E. Washburn: Ausstellungen und Neuerwerbungen der amerikanischen Museen, [1]
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0094
Toulouse-Lautrec Au moulin rouge
Art Institute of Ghicago
EinfluB auf die Wohnungskultur inAmerika ausüben. Man hatte die Ausführung einer
Anzalil bekannter Arcliitekten und Innenarchitekten iiberlassen, von denen jeder einen
eigenen Raum in allen seinen Einzelheiten entwarf. Vor Jahren schon hatte der jiingst
verstorbene Direktor des Newarker Museums, JohnCotton Dana, ein Kunstpionier dieses
Landes, wie es keinen zweiten gegeben, das Kunstgewerbe sozusagen museumsreif ge-
macht, als er, noch vor dem Kriege, eine von Osthaus für ihn zusammengestellte
deutsche Kunstgewerbe-Wanderausstellung durch amerikanische Städte auf die Reise
schickte. Dann war es wiederum Dana gewesen, der als erster nach dem Kriege
deutschem Kunstgewerbe ein temporäres Heim in seinem Newarker Museum gewährte
und dadurch den Anstoß zur hiesigen modernen Bewegung auf diesem Gebiete gab.
Dann kamen Ausstellungen in einigen der New Yorker Warenhäuser und nun krönt
diese Ausstellung im Metropolitan Museum das Ganze.
Von besonderen Veranstaltungen dürfen die im Cambridger Fogg Museum der
Harvard Universität, die im Baltimore Museum, im Wadsworth Athenäum
zu Hartford und im Cleveland Museum nicht vergessen werden. Die letzte um-
faßte so ziemlich alle künstlerischen Gebiete: Malerei, Bildhauerei, Elfenbein- und
Holzschnitzerei, Weberei, Emailarbeiten, Silber- und Goldschmiedewerke. Nur höchste
Qualität wurde gezeigt, und man hatte sich u. a. auch die Beihilfe des internationalen
Kunsthandels gesichert. Diese von Mr. Milliken arrangierte Ausstellung dürfte gute
Erüchte tragen. U. a. waren fünf spätgotische Wandteppiche zu sehen, darunter zwei
von van Orley entworfene; ferner das bedeutende Stavelot-Emailletriptychon des Mr.
Pierpont Morgan aus dem 12. Jahrhundert. Die Ausstellung im Wadsworth Athenä-
um, das erst vor kurzem aus tiefem Schlaf erwacht ist und es sich nun zur Aufgabe
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Art Institute of Ghicago
EinfluB auf die Wohnungskultur inAmerika ausüben. Man hatte die Ausführung einer
Anzalil bekannter Arcliitekten und Innenarchitekten iiberlassen, von denen jeder einen
eigenen Raum in allen seinen Einzelheiten entwarf. Vor Jahren schon hatte der jiingst
verstorbene Direktor des Newarker Museums, JohnCotton Dana, ein Kunstpionier dieses
Landes, wie es keinen zweiten gegeben, das Kunstgewerbe sozusagen museumsreif ge-
macht, als er, noch vor dem Kriege, eine von Osthaus für ihn zusammengestellte
deutsche Kunstgewerbe-Wanderausstellung durch amerikanische Städte auf die Reise
schickte. Dann war es wiederum Dana gewesen, der als erster nach dem Kriege
deutschem Kunstgewerbe ein temporäres Heim in seinem Newarker Museum gewährte
und dadurch den Anstoß zur hiesigen modernen Bewegung auf diesem Gebiete gab.
Dann kamen Ausstellungen in einigen der New Yorker Warenhäuser und nun krönt
diese Ausstellung im Metropolitan Museum das Ganze.
Von besonderen Veranstaltungen dürfen die im Cambridger Fogg Museum der
Harvard Universität, die im Baltimore Museum, im Wadsworth Athenäum
zu Hartford und im Cleveland Museum nicht vergessen werden. Die letzte um-
faßte so ziemlich alle künstlerischen Gebiete: Malerei, Bildhauerei, Elfenbein- und
Holzschnitzerei, Weberei, Emailarbeiten, Silber- und Goldschmiedewerke. Nur höchste
Qualität wurde gezeigt, und man hatte sich u. a. auch die Beihilfe des internationalen
Kunsthandels gesichert. Diese von Mr. Milliken arrangierte Ausstellung dürfte gute
Erüchte tragen. U. a. waren fünf spätgotische Wandteppiche zu sehen, darunter zwei
von van Orley entworfene; ferner das bedeutende Stavelot-Emailletriptychon des Mr.
Pierpont Morgan aus dem 12. Jahrhundert. Die Ausstellung im Wadsworth Athenä-
um, das erst vor kurzem aus tiefem Schlaf erwacht ist und es sich nun zur Aufgabe
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