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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 7
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Marle, Raimond van: Ein Altarbild aus der Schule von Avignon
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0216

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Abb. 4. Die Geburt des Täufers Teil des Altarbildes aus Valreas
Mit Genehmigung von Brimo de Laroussilhe, Paris

die Passionsinstrumente zeigen und die jetzt der Morgan Library in New York an-
gehören (Abb. 1). Sie wurden als südfranzösisch, Ende des 14. Jahrhunderts, bestimmt,
können aber, meiner Ansicht nach, um das Jahr 1400 entstanden sein. Aus etwas
späterer Zeit stammt ein Gemälde, auf dem vor architektonischem Hintergrund ein
Papst im Gespräch mit einer weiblichen Heiligen und verschiedene andere Figuren
dargestellt sind. Es befand sich in der Leihausstellung von französischen Primitiven,
die im Oktober 1927 in New York stattfand (Nr. g) und galt dort auch für ein Werk
aus Avignon.

Als französisch aus dem 1 g. Jahrhundert ist im Bachofen-Burckhardt-Museum zu
Basel eine Kreuzigung mit zahlreichen Figuren bestimmt, die meines Erachtens ent-
schieden für Avignon beansprucht werden muß (Abb. 2). In der Galerie von Avignon
gibt es ein bedeutendes Gemälde, den glückseligen Pierre de Luxembourg darstellend,
das ungefähr aus dem Jahre 1440 datieren soll und zweifellos Avignoner Arbeit ist 1.
Denselben Ursprung und ungefähr dieselbe Zeit haben die fünf Bilder, die hier abge-
bildet sind. Diese Tafeln sind jetzt das Eigentum der Herren Brimo de Laroussilhe
in Paris. Der Auskunft nach scheint es ganz sicher zu sein, daß diese Gemälde aus der
Abtei von Valreas stammen. Valreas befand sich in der Grafschaft von Avignon, die
seit 1309 den Päpsten gehörte.

1 J. Guiffrey et P. Marcel, La peinture frangaise: Les Primitifs, I. Paris, sans date. Taf. 15, 14.

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