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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 7
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Kunst-Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0235

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ßem Volumen, die eincn sinngemäßen Wohnraum
meistens durch ihr Gewicht völlig zerstören.

Giedion

FRITZ STAHL: HONORfi DAUMIER. Mit 72 Ab-
bildungen von Lithographien, Ilolzschnitten,
Tuschzeichnungen. Berlin ig3o. Rudolf
M o s s e Buchverlag.

Über Daumier ist an dieser Steüe kaum zu spre-
chen, obwohl Fritz Stahl den Akzent zum ersten-
mal wirklich richtig setzt und damit bewußt Kri-
tik an der bisherigen Daumier-Literatur übt. Die-
sei' Pair unter seinesgleichen - - den Zeitgenossen
nur als Zeichner für Witzblätter bekannt — ist
einer der wenigen Künstler seines Säkulums, die
Ewiges ausgesprochen und in michelangeleske
Form gebunden haben. Ankläger und Wahrheits-
fanatiker in einem, ein Menschheitsapostel von
höchsten Graden, der unvergängliche Symbole er-
fand. Stahls hinterlassenes Werk kommt zur rech-
ten Stunde. Er liat den seherischen Blick für das
Weltganze, darinnen Daumiers Kunst als großarti-
ges Bekenntnis besteht. Die Wahl gerade dieses The-
mas verleiht denr Autor weil über den Tod hin-
aus höchste Reputation im Sinne echter Mensch-
lichkeit. Er beweist bildlich durch klug und schlag-
kräftig ausgewählte Blätter aus einem unendlichen
Oeuvre, wie sehr dieser Daumier gerade sein Dau-
mier sein muß und gibt damit der historischen Er-
scheinung die fesselnde Transparenz für unsere

Zeit und allc Epochen, die nacli uns konnnen. Ein
Buch also, das nicht eindringlich genug den Kunst-
freunden unserer Zeit empfohlen werden kann.

Biermann

MAECENAS. 11. Aufl. ig3o. Dr. Joachim Stern
Verlag, Berlin.

Anfang dieses Jahres erschien die zweite Aul’lage
dieses grundlegenden, großzügigen und für den
Sammler, Kunsthändler und für aRe Berufe, die
mit Kunst in irgendeinem Zusammenhang stchen,
unentbehrlichen Handbuchs. Nicht mehr wie bis-
her in einem Bande, sondern in drei Tcilen: Der
erste umfaßt die Länder Zentral-, Ost- und Nord-
europas, der zweite die romanischen Länder, Süd-
amerika und den Orient, der dritte schließhch die
englisch spreehenden Länder. Eine Arbeit ist hier
geleistet worden, dio man nur restlos anerkennen
kann. Mit erstaunHcher GenauigkeitsinddieAdres-
sen aller Kunsthändler, aRer öffentHchen und pri-
vaten Kunstsammlungen vereinigt worden, sowie
die aller Sammler unter Angabe des besonderen
Interessengebiets. Die neue Auflage ist vollkom-
men zuverlässig und dürfte das gesamte nur irgend
greifbare Material enthalten; alle seit der letzten
Auflage notwendig gewordenen Streichungen, Er-
gänzungen und Verbesserungen wurden durchge-
führt. Mit diesern Band erweist sich der Maecenas
aufs neue als d a s Kunstadreßbuch der Gegen-
wart. Klinkhardt

Florentiner Meister des Quattrocento Gewandstudien

Aus der Versteigerung bei C. G. Boerner, Leipzig, am 6. bis 10. Mai

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