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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

DOI issue:
Heft 15/16
DOI article:
Scharf, Alfred: Die italienischen Gemälde der Sammlung Figdor
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0452

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Akademie und im Louvre und auf den vier Tafeln mit der Legende des hl. Nicolaus
in der Yatikanischen Pinakothek. Stark klingt noch der Einfluß Masaccios wieder.

Ein schwieriges Problem der Lokalisierung bietet das Cassonebild mit der Darstellung
der Legende von den zwei Herzen. Paul Schubring (Cassoni, 1915, S. 546) hat die
Szene fälschliclierweise als Selbstmord der Lukretia gedeutet und das Bildchen wegen
der Verwandtschaft der architektonischen Details mit den Bernhardinbildern in der
Pinakothek zu Perugia als umbrisch oder Schide von Rimini um 1480 bezeichnet.
Mir erscheinen dagegen die florentinischen Elemente von ausschlaggebender Bedeutung.
Vor allem liaben die flatternden Gewänder der Frauen ein unmittelbares Vorbild in
dem Fresko des Herodesgastmahls von Fra Filippo Lippi im Dom zu Prato. Verschiedene
Beurteilung liat auch eine beseelte Madonnentafel mit zwei Engelsköpfen gefunden.
Die Urteile schwanken zwischen Gian Francesco da Rimini, Neri di Bicci und Pier
Francesco Fiorentino. Die Zuschreibung an Pier Francesco ist am besten begründet.
Auffallend sind die stilistischen Anklänge an Baldovinetti und Piero della Francesca,
die für die frühe Schaffenszeit des Meisters charakteristisch sind. Von den vier Dar-
stellungen aus dem Leben der Heiligen Augustin, Franziskus und Hieronymus wieder-

Plorenz, um 1470

Die Legende von den zwei Herzen

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