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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 17/18
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0522

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Französische Goldemaildosen. Um 1760 — 70
Aus der Versteigerung bei Herm. Ball und Paul Graupe, Berlin am 25. September

»Tod Mariä« aus der Scliule Dürers. Unter den
Künstlern des ig. und 20. Jahrhunderts stelit nn
der Spitze Willi. Leibl mit dem »Bärtigen Mann
mitStock« und dem »Bauernmädchen«. C.Spitzweg,
Alb. Keller, Ad.Lier, Ed.Schleich d.Ä., F. v. Uhde,
Heinr. Zügel, Ad. v. Menzel, Idans Thoma, Wilhelm
Trübner u. a. sind mit sehr guten Werken vertreten.

Adelsberger hat auch alte Keramik gesammelt.
Diese Kollektion gelangt am 9. und 10. Oktober
zur Auflösüng. Der Bedeutung und Zalil nach stelit
das deutsche Porzellan an erster Stelle: Meißen,
Höchst, Frankenthal, Ludwigsburg, Nymphcnburg,
Ansbach, Fulda sind durch schöne Plastiken und
Geschirr sehr gut repräsentiert. Die süddeutschen
Fayencen bieten charakteristische Proben aus Ida-
nau, Frankfurt, Nürnberg, Bayreuth und Ludwigs-
burg, ergänzt durch die farbenprächtigen Erfur-
ter und Dorotheenthaler Walzenkrüge. K.

EINE VERSCHOLLENE DÜRER-SAMMLUNG
WIEDERAUFGEFUNDEN
Dr. Heinrich Leporini, Kustos der Albertina, hat
auf einem österreichischen Landsitz anläßlich der
Inventarisierung einer graphischen Sammlung eine
bisher unbeachtete Kollektion des graphischen
Oeuvres Dürers von großer Reichhaltigkeit und
Kostbarkeit wieder entdeckt. Die Ilauptwerke die-
ser Sammlung sind: die Folge des Marienlebens in
ganz vorzüglichen Probedrucken und die komplette
Folge der Ehrenpforte Kaiser Maximilians in un-
zerschnittenen Probedrucken der ersten Ausgabe
von 1517, wie sie nicht einmal die Albertina be-

sitzt. Das hier vorliegende Exemplar, das auf
mehreren Blättern das Monogramm des Holzschnei-
ders Andrae und mit der Feder geschriebene No-
tizen, die walirscheinlicli für den Drucker bestimmt
waren, zeigt, stammt vermutlicli aus dem Besitz
des Nürnberger Holzschnittzeichners Niclas Melde-
mann, dessen Monogramm und Signatur sich auf
zwei Blättern befindet. Vielleicht handelt es sich
hierbei um das erste Druckexemplar der Ehren-
pforte überhaupt. Eine ähnliche Folge der Ehren-
pforte in unzerschnittenen Probedrucken ist im
vorigen Jalire von W. M. Jonis jr. in einer Lon-
doner Buchhandlung entdeckt und vom Metro-
politan Museum in NewYork erworben worden. h

EINE COURBET-AUSSTELLUNG IN BERLIN
Die Galerie Wertheim bereitet eine umfangreiche
Ausstellung von Werken Gustave Courbets vor,
die am 28. September (also zur Zeit der Figdor-
Auktion und kurz vor den Berliner Museums-
Feierlichkeiten) eröffnet werden soll. Die Aus-
stellung wird in den schönen Räumen des Wert-
heim-Hauses in der Bellevuestraße Platz finden
und, wie wir hören, ungefähr 80 Werke Courbets
aus seinen verschiedenen Schaffensperioden ent-
halten, darunter Bilder aus berülimten deutschen,
französischen, nordischen und österreicliischen
Privatsammlungen. Auch einige Museen werden
mit Leihgaben vertreten sein. An der Beschaffung
des Materials arbeiten der französische Courbet-
Forscher Charles Leger und der Berliner Kunst-
händler Dr. Alfred Gold mit. r

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