Altar des Meisters Bertram Rechter Außenflügel
rung deutschen Kunstbesitzes ist dieser Ankauf ein Lichtblick, und er erscheint uns
um so freundlicher, als, nach Bodes Lebenserinnerungen zu schließen, ein Unstern über
den hannoverschen Sammlungen gestanden hat.
Nicht nur innerhalb der Altarwerke im Provinzialmuseum, auch im Werke Meister
Bertrams gebührt dem Triptychon infolge seiner einzigartigen Erhaltung ein hervor-
ragender Rang. Meister Bertrams beglaubigtes Hauptwerk, der Petrikirchenaltar in
Hamburg, wird durcli die Veränderungen, die an ihm im Laufe der Zeit vorgenommen
worden sind, beeinträchtigt. Die Außenseiten wurden bekanntlich ganz von Coignet,
die Bildwerke von Hauser 1904 übermalt, offenbar weif bei letzteren nicht viei mehr
von der Bemalung erhalten war. Coignets Missetat ist seitdem gutgemacht worden,
aber der Veriust des Goidgrundes, der wohl überaii erneuert ist und der bei den alten
Bildern eminent wichtig ist, läßt von dem farbigen Zusammenklang keine rechte
Vorstellung aufkommen. Erst der neue Altar läßt erkennen, welche dekorative Kraft
und Pracht Bertrams Schöpfungen innewohnte. Wie er die hellen Grün und Rot, die
er besonders liebte, mit dem strahlenden Golde zu dem Eindruck einer höchst schmuck-
reichen Kostbarkeit zusammenstimmt, wie er mit den damals neuartigen Mitteln
eine riesenhafte Bilderhandschrift in zarten Farben vor den Gläubigen aufbaut, das
läßt sich nur hier erkennen, ebenso das, daß er die fröhliche Musik der Farben durch
5°5
rung deutschen Kunstbesitzes ist dieser Ankauf ein Lichtblick, und er erscheint uns
um so freundlicher, als, nach Bodes Lebenserinnerungen zu schließen, ein Unstern über
den hannoverschen Sammlungen gestanden hat.
Nicht nur innerhalb der Altarwerke im Provinzialmuseum, auch im Werke Meister
Bertrams gebührt dem Triptychon infolge seiner einzigartigen Erhaltung ein hervor-
ragender Rang. Meister Bertrams beglaubigtes Hauptwerk, der Petrikirchenaltar in
Hamburg, wird durcli die Veränderungen, die an ihm im Laufe der Zeit vorgenommen
worden sind, beeinträchtigt. Die Außenseiten wurden bekanntlich ganz von Coignet,
die Bildwerke von Hauser 1904 übermalt, offenbar weif bei letzteren nicht viei mehr
von der Bemalung erhalten war. Coignets Missetat ist seitdem gutgemacht worden,
aber der Veriust des Goidgrundes, der wohl überaii erneuert ist und der bei den alten
Bildern eminent wichtig ist, läßt von dem farbigen Zusammenklang keine rechte
Vorstellung aufkommen. Erst der neue Altar läßt erkennen, welche dekorative Kraft
und Pracht Bertrams Schöpfungen innewohnte. Wie er die hellen Grün und Rot, die
er besonders liebte, mit dem strahlenden Golde zu dem Eindruck einer höchst schmuck-
reichen Kostbarkeit zusammenstimmt, wie er mit den damals neuartigen Mitteln
eine riesenhafte Bilderhandschrift in zarten Farben vor den Gläubigen aufbaut, das
läßt sich nur hier erkennen, ebenso das, daß er die fröhliche Musik der Farben durch
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