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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Het 21/22
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Huth, Hans: Möbel aus preussischen Schlössern in der Ausstellung der Akademie
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0575

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Antwerpen 1700 Kabinettschrank. Skizze

Schloß Charlottenburg

Berliner Möbelkunst vom Beginn des i 8. Jahrhunderts. Der Altartisch (48) aus der
Scliloßkapelle zeigt reiche Sehnitzerei, wie wir sie auch auf den Vertäfelungen und
den Türen des Schlosses aus jener Zeit finden. Etwas später entstand ein sogenannter
Juwelenschrank (68) aus Zedernholz mit feinen Messingeinlagen. Dieses außerordent-
lich harmonisch gebaute Möbel ist sehr eigenartig in seiner Form und läßt den Wunsch
nach ähnlichen Stücken Berliner Herkunft laut werden.

Als früheste Möbel aus der Zeit Friedrichs des Großen lernt man ein Sofa und zwei
Taburets (11 o, 115) mit reichgeschnitztem und vergoldetemRocailleornament aus Schloß
Charlottenburg kennen. Nach dem Entwurf von Nahl, dem »directeur des Ornaments«,
wurde um 1740 ein versilberter Pfeilertiscli (95) aus der Bibliothek in Charlottenburg
angefertigt. Weiter folgen dann Proben (Saal 2) aus allen Bauperioden der Potsdamer
Schlösser bis zum Tode Friedrichs. Alle, auch die spätesten Möbel zeigen noch Rokoko-
formen, nur ganz selten sind klassizistische Motive zu spiiren. Besonders schön ist ein
versilbertes Sofa (84), bei dem der rote Bolus hervorschimmert, nach einem Entwurf
von Hoppenhaupt d. J. Eckschränke (105) mit Bronzen von Kambly, vergoldet von

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