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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Busl, Karl Anton: Zur Geschichte des Prämonstratenserklosters und der Kirche Weissenau, [1], Abt Heinrich und die Reliquie vom hl. Blut
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Gams, Pius: Die 45 s. g. ständigen schwäbischen Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802, [1]: Kloster-Nekrologien
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0014

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giernng antrat, eilies ganzen und vollen Mannes, um die in ihrer
tristen; bedrohte Ablei zu retten, Tie Tisziplin lvar nnter dein
Oinstliß der ßürmischell Seiten, der sahrelaiigen Roth nnd der ob-
genannten schwachen tRegiernng Waltber'S gelockert, das .Kloster
gänzlich verarmt nnd überschuldet. 400 Rtart Silbers batten die
türasen von Montfort gilt, weiteres im Gesammtbelrag von
1400 Mart Silber schuldete das Kloster an die Rcydeck nnd
Holbein in Ravensburg, an die Altdorfer, ÜRartdorser, Psnl-
lendorser, Ravensbnrger, lleberlinger; ein Ballhof lvar an
den Lrncbseß v. Waldbnrg, Lortenweiler an die Herren v.
Sebellenberg, an andere (Gläubiger Schindeldach, Bernloch,
Wammeralswatt, Appemveiler'H verpfändet. In diesem Miß-
geschick zeigte sich dem gottvertralienden Abte die Wahrheit
des Wortes: „wo die Roth am größten, ist Gott am nächstens
O'r veranstaltete eine Sammlung zu Oinnsten des Klosters
nnd lvendete sieb I WO mit der Bitte nm Hilfe lind Schulz
all den .König Rudolf voil Habsbnrg, mit einem Orfolg, der
lveit seine Hrwarlnngen überstieg. Oilldolf bezahlte nicht iilir
die Sehllld von 400 Mart Silber an die Grafen v. LRont-
fort, sondern vermittelte auch tAngsbnrg deil I. HM. 1280)
einen chliedensselckliß niit (Was Ulrich v. LRontsort, lvelcher
das Kloster viel bedrängt hatte, gab diesem schonstanz d.
14. Mai IW.H einen Sclnitzbries, der alle alten Rechte und
Privilegien, namentlich die von Kaiser Friedrich im HU)re
>218 ertheilten, erneuerte lind scbelltle ihnl im gleichen Jahre
1283, wo seine Hilfe beansprucht worden lvar, also vor
000 Jahren, als Unterpfand und stetes Denkzeicben beson-
derer Huld lind Ottlade die tost bare Reliquie vom hl.
Blute des Herrn. H Alls Onmnd dieser dem äußerst be-
drängten Kloster erwiesenen, großen Woblthaten ehrt dasselbe
König Rudolf, den ownnder des glorreichen Habsburger Han
ses als seinen zweiten Stifter und hielt für ihn und sein
erlauchtes Hans einen feierlichen Jahrtag. Die Reliquie be-
steht ans mit O'rde vermengtem, voll Maria Magdalena nnter
dem Kreuze gesammeltem Blute, welches sie nach dem südlichen
Frankreich verbrachte. Rach uralter Ueberliesernng wurden
nämlich Lazarus, Martha, Magdalena und Marimin nebst
noch einigen Anderen in ein leckes Schiff ohne Segel und Ruder
gesetzt, dieses an ein größeres Schiss gehängt nnd ans offener See
seinem Schicksal überlassen. Rach übernatürlich schneller Fahrt
gelangten sie nach Massilia (Marseille). Blag dies auch
legende sein, so bat doch die Kritik eine Auswanderung der
genannte» Personeil dorthin vertheidigt. Magdalena lebte nnd
starb in einer Höhle bei Marseille als Büßerin nnd fand ihre
Ruhestätte ill dem nachmaligen Dominikanerkloster St. Maxi-
min in der Diözese Air iB.<qunc Üoxtino), in lvelcher Gegend
Martha, ihre Schwester, gelebt hatte. Neben anderen Reli-
quien wurde ail ihrem Grab stetig auch obgenanntes heiliges
Blut verehrt. H Ginen beträchtlicheil Theil desselben nahm
') eine Matt Silber galt Milte des 13. Jahrh. — 2 Pfd.
— 480 Denare — rund 40 Matt nuferes Geldes; der Wert!) ver-
ringerte sich aber stets. Ravensburg (und die übrigen 5 Münzstätten der
Seegegend) kargte nur genannten Preis das Silber nnd fchlng ans
Grund der Münzordnung des Bisch. Heinrich von Konstanz vorn I.
1240 ans einer seinen Matt Silber 512 Denare; der tleberschns; von
32 Denaren gierig znrn Theil in den Prägekosten ans. S. ttteu^att
Schindelbach, OA. Waldsee, Bernloch, OA. Miinsingen, Wam-
rneratswalt n. Appenweiler, SA. Tettnang.
ch John (ArnbrosinS, Prior), Ilistorirr iiopettatis caoooiao tVIioor"
^o^ieosis. Loostaot. 17<>3, p. 37. (Sine zur Seknndiz des Abts
Anton erschienene Festschrift, in gewandtem, aber etwas schwülstigem
Latein geschrieben, inhaltlich mager).
U Die Literatur s. bei John I. c. Wir führen daraus an:

König Dagobert I. mit lind übergab es der Kathedrale zu
Strapbnrg. (Fortsetzung folgt.)

Die 45 s. g. ständigen schwäbisch eil Muster
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
nnd Baden bis 1802.
K l o st er - N e kr o l o g i e n
von N. Pins Gams, O. 8. tt. zu St. Bonifaz in München.
Bttt archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, k. Archivsekretär zu
Nenbnrg a. D.
Bis zllin Jahre 1802 bestallden 45 s. g. ständige schwä-
bische Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
lind Baden. Den Personalstand dieser Klöster zur Heit ihrer
Aufhebung wieder sämmtlichen anderen Klöster in Süddentsch-
land hat U. Pins Gams in den Jahren 1873—79 gesammelt.
Sr hat unter dem Titel „Rekrologien" diese Verzeichnisse
drucken lassen: die von 15 badischeil Klöster» in dem Archiv des
Freibnrg. historischen Vereins 1879 nnd 1880, die der 10 Klöster
im heutigen Württemberg (außer dem fränkischen Schönthal)
in der Tübinger Theolog. Ottlartalschrift von 1879, die der
22 schwäbischen Klöster in dem Bisthnm Augsburg in dem
Kollettanienhest des historischen Vereins von Schwaben und
Renbnrg a. d. D. von 1883, wovon uns ein Separatabdrnck
vorliegt. Von besonderem Interesse in diesen Verzeichnissen
ist n. a. auch die überaus große A ll zahl von Mönchen,
die ans Württemberg in seinem heutigen Umfange stammten.
Unter den 45 Benediktinern in Ottobenren stammten 12—14
ans dem heutigen Württemberg, also der dritte Theil, nnter
ihnen der letzte Abt Alt von Wangen; ähnlich in den andern
Klöstern z. B. in St. Blasien, wo auch der dritte Theil der
Konventnaleil ans (dem späteren) Württemberg war. —
Der geehrte Herr Verfasser hat die vvir ihm behandelten
.Klöster in Schwaben und Renbnrg in zweckmäßiger Weise so
abgetheilt, daß die dem Benediktinerorden angehörigen eine
eigene Gruppe bilden, welcher die übrigen vorauögehen; in
beiden Abtheilnngcn wurde die alphabetische Anordnung befolgt.
Der zuerst anfgeführten „Klöster verschiedener Orden"
sind es folgende acht, welche sännntlich im Jahre 1803 auf-
gehoben worden sind; dabei ist der Uebersicht halber die Pahl
der Religiösen bemerkt:
I. Bnrheim 17.
II. Heilig Kreuz in Augsburg 20.
III. Kaisersheim 03.
IV. Memmingen, Krenzherrenstift 13 (21).
V. Roggenbnrg 34.
VI. St. Georg ill Augsburg 9 (12).
VII. Ursberg ' 23.
VIII. Wettenhansen 25 (277).
Hierauf kommen die „Benediktinerklöster der Schwäbischen
Ordenskoilgregation". Dieselben sind, mit Ausnahme von
N. ttaotos I.o^ctooeosiL io speLimioe totios Ibeolo^ias (cw tranttaliono
roligoiarum 1). kOattae tKa^ct. ^>. !. 1. 188; PMocos, ttioeearium
lttattiae, k. 2331 : Lzttvester, ILosa aorea, lit. 2, eooc. io fer. V; ILiba-
Nooeira, Vita Laoclor. 1. 81; dtactasius, ano. coekest. p. z. 1. 56:
Lteo^ek, Vita b. icia^ctateoas c. 24; Lottos, toio. g., f. 302 sg. Füll
das dogmatische Bt'vment: Luaror tom. 2. p. 3. Nisp. 47, sect. 3; L^I-
vsster, ILosa aorea tr. 3, guaest. 3! I ttiNuart, curs. tbeol. toro. 3. cts
iocaroatiooe, ciist. 7. alt. 2. -— John's tlilaten siigen wir noch bei:
-Vcla Laoctor. 22. lulii n. den Loiomentar. piaev. aci vit s. lila^cta-
teoae von SotlerinS dvrtselbsl; RiNemoots tciemoireo t. 2.: VIex.
diatai. bisr. ecetes. saec. I. Niss. l7 cie 11. IZ1. iZkagclaleoae etc. io
ttaNiam ap^uttu »Lgoo illorom reiiguiis Nrovinciae viocticatis; für die
doginat. Seite der Frage: Ilaa^ Lao^ois Lbristi io terra vioäicatos.
Ooost. 1758; zunächst mit Bezug ans Weingarten geschrieben.
 
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