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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Giefel, Joseph Anton: Skizzen zur Geschichte des Benediktinerordens, [2]
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Vogelmann, Albert: Kirchenbauten am Ausgang des Mittelalters in Süddeutschland, besonders in Württemberg, als Monumente für Lichtseiten jener Periode, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0094

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86

wan ich nit bestehen werdte, so sollen E. E). Macht haben
von meynev Psarrpfründt sich zu erhöhten. Dan es wer E.
G. schiinpslick und mir eyn schlechte Ehr, wan wir uns nicht
überall sürstlieb hielten. E. G. verstehen, recht, ehrlich nndt
allfrichtig coranr Deo et llomirulnm, ne InrUeuilt priori ob>-
sicinnt rle nostrn nimia. tenncitate. Ilaec üclucinliter et
ülinliter in sinn DeverencliLsimne Uaternitutis Ve^trne 3ub>
seereto.
Hiemit E. G. göttlicher 1'rotection jederzevt befohlen.
Datum Nom den 13. Januar 1635.
Deverenclmmnme Donrirmtionm Ve.8trne
Dr. IvoEertus Lmotrm Ilenerlictinu^.
Lrirchenbauten a,n Nusgang drs Mittelalters
in S ü d d e u t s ch l a n d, besonders in Württemberg,
a l s M o n n m ente f ü r d i e L i ch l s e i t e l> jene r P eriode.
Von Prof. Dr. A. N.
<Fortsctziin;r)
II. In Marktflecken, Dörfer» und Weilern.
Im Oberamt Aalen. In Abtsgmünd wurde 1472
eine neue Pfarrkirche von Grund ans gebaut. Nur der Ehor
blieb in der ursprünglichen Eiestalk stehe».
Oberamt Bi be rach. Die schöne, reich ansgeskattele
Klosterkirche in Ochsen ha »seit wurde 1489 1498 vv»
Abt Simon Langenberger erbaut. Früher hatte sie auch einen
ausgezeichneten Hochaltar von Georg Syrli» in Ulm, der aber
unter dem Abt Alphons 1664 gegen ein sehr mittelmäßiges
Werk vertansttn wurde.
Oberamt E an »statt. Die Kirche in Fellbach im
Jahre 1519 gebaut.
Oberaml Eh in ge it. In dem Dörfchen Schaiblinö-
ha u sen erstand eine Kirche 1492. Dorf Ünt e rmarch thal
bekam die Kirche znm hl. Andreas im Jahre 1465. (NU'?
wurde dieselbe zerstört, 1613 wieder hergestellt.)
O beramt G erabro n n. In Blaufelden wnirde nach
einer noch vorhandenen Inschrist die Kirche 1422 zu bauen
angefangen, im Jahre 151.3 ganz erneuert. Die Kirche znm
hl. Stephan in Lend siedet wurde laut Inschrist im Jahre
1515 von Gottfried und Ehrenfried von Bellberg erbaut.
Oberamt Gmünd. Die jetzt protestantische Pfarrkirche
in Bartholomä stammt ans dem Anfang des 16. Jahr-
hunderts. Die Pfarrkirche in Mögglingen wurde nett ge-
baut 1442; die zu Oberböbingen stammt ans dem 15. Jahr-
hundert. In N e ch b er g - H i n t e r w ei l e r ward 1488 ein
Kirchlein von Graf Ulrich von Nechberg erbaut (ist setzt Pfarr-
haus). Pfarrkirche in Spreitbach 1489—90 gebaut. In
iL>traßdors wird die Kirche nach eitlem Brande 1477 78
vvti der Nechberg'schen Familie wieder aufgerichtet. Tä fer-
ro 1h erhält an der Stelle einer früheren 1491 eine Pfarr-
kirche ganz im fpätgothischen Stile.
^Oberamt Hall. Die setzt protestantische Pfarrkirche
zu Sk. Margaretha in Bibersfeld wurde nach Inschriften
an Kirche und Thurm 1470 neu gebaut. Die ältere Kirche
zum hl. Laurentius in Groß-Altdorf stammt aus dem
Jahre 1400. „Der alte Altar mit drei Heiligenbildern, wor-
unter St. Laurentius aus Schnitzwerk, ist in der Sakristei
anfbewahrk und nicht ohne Knnslwerth." Nieden, protestan-
tisches Pfarrdvrf. „Das auf einem Hügel gelegene Gottes-
haus zur hl. Maria, eine der schönsten gothischen Kirchen des
Landes, tvurde 1436 neu erbaut. Sie hat einen Hauptaltar
und zwei Seitenaltäre mit herrlichem Schnitzwerk und mit alt-

deutschen Malereien nicht ohne künstlerischen Werth." An-
hausen, protestantischer Pfarrweiler. „Der Altar der Kirche
ist mit altdeutscher Malerei und Schnitzwerk mit der Jahres-
zahl 1506 versehen." Thüngenthal (Düngenth.) prote-
stanliscbeö Pfarrdorf. „Die Kirche zu unserer lieben Frauen
hat einen schönen gothischen Chor aus dem 15. Jahrhundert.
In bedauern ist, daß zu Anfang dieses Jahrhunderts der
majestätische, mit Gold reich verzierte Altar abgebrochen und
durch die nun erstmals errichtete Orgel, Ehor und Kirche des
Lichtes beraubt worden find. Merkwürdig sind das Bild der
hl. Jungfrau, einige Glasmalereien und ein Basrelief von
Sandstein, welches vier schlafende Krieger, wahrscheinlich Wächter
am (Gabe des Erlösers, in Tracht und Bewaffnung des 15. Jahr-
hunderts vorstellt." ll e brigsh a u s en, protestantisches Dorf.
„Am 6. Juni 1515 erlaubte der Bischof von Würzburg die
Kirche abznbrechen, um eine neue zu batten."
Oberamt Herrenberg. Die Pfarrkirche zu Entrin-
gen wurde 1452 erbaut oder wahrscheinlich bedeutend ver-
ändert, die in Gärt rin gen erneuert 1455 oder Anfangs
des 16. Jahrhunderts. In Hildrizhausen wurde ein
neuer Ehor an die Pfarctirche angebant 1515. „An der Nord-
seite stehen ansgezeichnet schöne, in einem edlen, germanischen
j gothischen j Geschmack ausgeführle Ehorstühle von 1529." Die
ansehnliche Pfarrkirche in Kayh wurde 1487 im gothischen
Stil au der Stelle der früheren Kapelle errichtet. Das Lang-
haus der Pfarrkirche in Kuppinge» hat fpätgothischen Stil.
„Am westlichen Eingang in dasselbe befindet sich ein steinerner
Weihkesfel mit der Jahreszahl 1581, vermuthlich die Zeit der
Erbauung des Langhauses angebend." Wie kommt aber ein
neuer Weihwasseckessel in eine protestantische Kirche? Kup-
pingcu war nämlich damals schon der lutherischen Lehre zu-
gethan. Bielleicht ist 1531 oder 1541 statt 1581 zu lesen.
Bei dem Dorfe Mönch b erg lesen wir in der Beschreibung
des Oberamts Herrenberg Seite 230: „In der Ortschronik
von Gültstein, wo das ehemalige Mönchsklosterlein auf dem
Mönchsberg näher beschrieben ist, wird unter anderem ange-
führt, daß der Klostersaal mit biblischen Historien bemalt und
die Jahreszahl 1532 angefchriebeu gewesen fei. Die Zahl
gibt ohne Jweifel das Jahr an, in welchem die Gemälde ge-
fertigt wurden; ans der gleichen Periode werden auch die
Wandmalereien im Fhurme stammelt." (Die dortigen Mönche
versahen also noch mitten in den Stürmen der „Neformation"
ihr Kloster mit reichem Schmuck.) O b er -Ie s i n g en erhält
eine neue Pfarrkirche 1518. In Po Dringen wird 1440
eine Kapelle sammt Präbende gestiftet, in Unt er-Jesingen
1476— 1484 die Pfarrkirche gebaut.
Oberamt Kü nzel sau. Die Pfarrkirche in Ailringen
wurde 1492 neu in gothifchem Stile erbaut (aber 1621—29
bedeutend reftaurirt), enthält auch mehrere Holzschuitzwerke
edler und seiner Arbeit aus dem 15. Jahrhundert. In Alt-
krautheim befindet sich auf der Südseite der Kirche an einem
fpätgothischen Fenster ein Wappen, das aus eine Nestauration
zwischen 1500 und 1538 weist. Dörzbach: „Der Ehor
zeigt noch den fpätgothischen Stil des 15. Jahrhunderts." In
dieser Gemeinde steht auch die Kapelle St. Wendel zum Steiu.
Urkundlich erscheint auch das „Käpellein zum Stein" 1478.
Wahrscheinlich ist es nicht viel früher gebaut. Die Kirche
in Eberbach war 1457 noch nicht vorhanden. „Aus der
Inschrist der kleinen Glocke läßt sich schließen, daß sie um
1527 geballt wurde und der Jungfrau Maria uud St. Andreas
geweiht war." M ulfingen erhält die St. Anuakapelle 1511.
In O b e r-G i n s b ach soll die alte Kirche 1516 geweiht
worden fein (Pfarrchrouik). (Fortsetzung folgt.)
 
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