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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Gams, Pius: Die 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802, [4]: Kloster-Nekrologien
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Busl, Karl Anton: Zur Geschichte des Prämonstratenserklosters und der Kirche Weissenau, [5]
DOI Artikel:
Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Landkapitels Ehingen a./D., [5]: Kirchen und Kapellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0063

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16. Beutelrogg, Augustin, von Wertingen, geb. 2.
Febr. 1758, Pr. 8. März 1788, Bassist am Dom-Musikchvr,
war 1812 Kaplan bei hl. Kreuz, gest. 6. Mai 1832.
17. Liskodin, Dominikus, von Füssen, geb. 5. Okt.
1776, Pr. 21. Sept. 1799, angestellt (1812) beim Dom in
Augsburg, 1815 Hilfspr. in Miesing, wurde 1823 Pfarrer
in Bayrmünching (Merching), gest. als solcher 17. Januar
1835.
18. Fischer, Matthäus, von Ried, geb. 26. Nov. 1763,
Pr. 8. März 1788, war 1839 Musikchor-Direktor bei St.
Moriz und Jubelpr., gest. 5. Mai 1840.
19. Müller, Ignaz, von Brüdcichina, geb. 25. Nov.
1773, Pr. 17. Dez. 1796, gest. 16. Dez. 1847.
20. Welz Hofer, Sigmund, geb. 1. Febr. 1744, war
1801 Subdechant.
Quellen: Auszüge aus den Pfarrbüchern Augsburgs über die
i. I. 1803—13 gestorbenen Exkouventualeu von Herrn Domvikar Has-
linger, jetzt Stadtpfarrer in Neuulm.

Zur Geschichte des Prämonstratensrrklostrrs
und der Kirche Wristenau.
Von Pfarrer C. Busl.
Neue Folge. Fortsetzung.
Einen weiteren, in seiner Bedeutung bislang nicht ge-
nügend gewürdigten und gleichfalls der Restauration werthen
Schmuck des Chors bildet das geschnitzte, ungefaßte Gestühl
eines bis jetzt nicht bekannten, unfraglich sehr tüchtigen Meisters.
Kann es auch seine Entstehungszeit — als welche wir die
Spätrenaissance der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, möglicher-
weise schon die letzte Regierungszeit des Abts Johann Christoph
Härtlin (1616—-1654) annehmen dürfen, welcher die Kirche
erweiterte und neue Altäre an Stelle der alten vergangenen
errichtete, — z. B. in den unförmlich großen Inseln und anderen
Einzelnheiten nicht verleugnen, so erkennen wir doch gern und
voll an, daß der Meister eine tüchtige Schule genossen, gute
Vorbilder gesehen, eine sichere, geübte Hand gehabt haben muß.
Eine Anzahl Köpfe überrascht durch ausdrucksvolle Modellirung.
Architektur und Ornamentik, welche die einzelnen Figuren um-
rahmen, sind, wie überhaupt in Deutschland bei Holzarbeit
schon frühe, stark mit barocken Elementen versetzt, aber flott
behandelt. Die Gesammtwirkung ist eine sehr günstige. Figur
12 links konnten wir wegen des häufig vorkommenden und
deshalb nicht genugsam signifikanten Emblems, Figur 3 rechts
und 8, 10, 11 links, weil wohl aus weniger bekannte Ordens-
heilige sich beziehend, bis jetzt nicht näher bestimmen, hoffen
aber, daß es uns, beziehungsweise dem einen oder andern
kundigen Leser noch gelingen werde. Die einzelnen Figuren
sind je in der Richtung vom Schiff zum Chor gezählt.
Rechts (südliche oder Epistelseite): 1) Erzengel Michael;
2) Erzbischof Norbert von Magdeburg, Stifter des Prämon-
stratenserordens; 3) ein Ordenspriester, wohl Prämonstratenser,
in der Rechten eine Lilie, auf dem linken Arm ein Kind
tragend; wegen der Tracht nicht Anton von Padua; 4) Karl
Borromäus, Erzbischof von Mailand; 5) Christina oder Ur-
sula (hält zwei Pfeile, ein Engel deren ein ganzes Bündel,
ein zweiter die Martyrerkrone); 6) Katharina von Alexandrien;
7) Paulus der Einsiedler; 8) Saturnin, Kriegsmann und
Märtyrer; 9) Papst Gregor d. Gr.; 10 Augustinus, Bischof
und Kirchenlehrer; 11) Antonius der Einsiedler; 12) Benno,
Bischof von Freysing oder Ulrich von Augsburg (Emblem ein
Fisch); 13) Apostel Paulus, Patron der Kirche.
Links (nördliche oder Evangelienseite): 1) David, der

königliche Psalmist, unten der Kampf mit Goliath; 2) eine
hl. Kaiserin oder Fürstin (Adelhaid? Mathilde?), unten ein
Schild mit einköpfigem Adler; 3) Benediktus von Nursia,
Ordensstifter; 4) der Prämonstratenser Godefried, ein geborener
Graf von Cappenberg (1127) H; 5) Ambrosius, Bischof von
Mailand und Kirchenlehrer; 6) Dominikus, Ordensstifter; 7)
Hieronymus, Kirchenlehrer; 8) ein Ordenspriester (Prämon-
stratenser) hält in der Linken ein Buch, links einen (Palm-)
Zweig, ans dem ein Vogel sitzt; auf den Ranken, welche das
Bild umrahmen, sitzen rechts und links je ein Vogel, die den
Heiligen vertraulich am Kleide zupfen; vorerst noch nicht be-
stimmt; 9) Nikolaus Bischof von Myra; 10) ein Ordens-
mann (Prämonstratenser) mit Skapnlier, Kragen und Mantel
bekleidet, ohne Kopfbedeckung, hält rechts einen (Palm-) Zweig,
links einen jetzt abgebrochenen Stab; trägt Rosen im Schooße;
bis jetzt nicht bestimmt; 11) ein Mann mit Nimbus in vor-
nehmer weltlicher Kleidung sitzt in einem Lehnstuhl. Vor ihm
schwebt Maria aus den Wolken und heilt ihm die vom Arm
getrennte rechte Hand wieder an. Links steht auf einem Sockel
eine nicht näher zu bezeichnende, durch eine Kurbel drehbare
von einem Engelchen in Bewegung gesetzte Maschine, darunter
die Inschrift: vis certn corme^uentie. Oben zwei Engel,
welche miteinander drei oben vereinigte brennende Fackeln
halten; vorerst nicht bestimmt; 12) ein bärtiger Ordensmann
mit Kutte, Mantel und Kapuze bekleidet, einen Rosenkranz
am Gürtel, trägt eine Kapelle mit zinnengekröntem Thurm, davor
ein kleines Häuschen (Einsiedelei?); im Hintergrund Gebüsch;
wohl Stifter einer Zelle; vorerst nicht näher bestimmt; 13)
Apostel Petrus, Patron der Kirche. (Fortsetzung folgt.)

Verträge zur Geschichte des ehemaligen Land-
Kapitels Ehingen a/D.
Neue Serie.
Kirchen und Kapellen.
1) Die Stadtpfarrkirche zum hl. Blasius in der
oberen Stadt, ein stattliches Gebäude mit einem massiven,
hohen Spitzthurm, in welchem sich eine Wächterswohnung be-
findet. Sie steht am nördlichen Rand auf einer Anhöhe,
gerade ober der Schmieche. lieber ihre Erbanungszeit konnte
ich leider nichts finden. In der ganzen Reihenfolge der Pfarrei
von 1329 an ist von einem Neubau nie die Rede; somit stund
sie anno 1329 schon. Später wurde sie etwas erweitert. Auno
1589 hals Pfarrer Waizmann den Vertrag zwischen der Stadt
und der Universität Freiburg „wegen Beitrag zum Kirchenbau"
abfchließen: allein dies scheint sich eben nur auf die Erweite-
rung der Kirche anno 1738 beschränkt zu haben. Ein trauriges
Geschick hatte sie anno 1749. Unterm 8. September brannte
nämlich die ganze obere Stadt bis an die Pfarrkirche ab.
107 Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Die Kirche
wurde zwar gerettet, aber die Glocken auf dem Thurme schmolzen
und flößen herab, der Chor wurde sehr beschädigt, die Uhr
zerstört. Von 1754—1758 wurden die Schäden beseitigt, wie
bereits erwähnt, der Chor durch den Deutsch-Orden'schen
Baumeister Bagnato zu Altshausen neu erbaut und die Kirche
so hergestellt, wie sie jetzt ist. Nach einem noch vorhandenen
Verzeichnisse wurden anno 1750 folgende 7 Glocken gegossen.
1) Die Sturmglocke, Ton C, wiegt 43 Ztr. 50 Psd.,
ist geweiht in Ironorem 88. Nrinitutm, 3. URmi et Dlleockoli.
Inschrift: Leimte Veu3 st Zancte kortm st Sancte immor-
tRi3 st Nmerere nodib: n krÜAure et temp>e3t3,te lübeim

0 Vgl. 8a,nct. der Ballandisteu zum 13. Januar.
 
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