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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Giefel, Joseph Anton: Zur Geschichte des 16. Jahrhunderts: interessanter Brief des Marsilius Prenninger, Advokaten des schwäbischen Prälatenkollegiums, an den 27jährigen Abt Gerwik Blarer zu Weingarten vom Reichstag zu Nürnberg aus
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Ditzinger, ....: Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Westerstetten im Landkapitel Ulm, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0066

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gutten Leben bring, das sy nit mer zu Ergnnß, wie her be-
scheen, raichcn, sunder allen menschlich ain gntt Ebenbild sehen
und exemplum guz zu wircken geben. Und das dryt wie er
die Cristglaubigen incitiren und bewegen mecht under ainandern
brüderliche Lieb zu erzeigen und wider die Feinde des cristen-
lichen Glaubens, durcken und andere zu ziehen und streytten.
Sage auch, das diser Bapst Margrafs Joachim amen seiner
Nepotten zu Cardinal zu machen abgeschlagen, allain der Ursach,
das derselb zu solchem Staudt nit tuglich sein solt. Hab ich
ewer Gnaden als ainem löblichen Prälaten, der an Zweyfel
solchß gern hören würdt, nit unendeckt lassen wollen, dan
derselbig gesellig dinst zu erzaigen Pin ich von Herzen beging.
Euren Gnaden mich damit befollende.
Datum Suntags nach Ursule anno 1522.
Marsilius Prenninger,
beider Rechten Doctor.
Giesel.

Beitrag zur Geschichte -er Pfarrei Westerstetten
inr Tandkagitel Ulm.
Vvn Revisor Ditzinger in Stuttgart.
(Fortsetzung.)
Dieser im Jahre 1328 veräußerte Kirchensatz wurde
von Abt Ulrich von Lichtensteiu und dem Konvent in
Elchingen am 14. Juni 1414 mit der Vogtei über den Wid-
dnmhof^H dem Zehnten, der Mittlermühle, Badestnbe ic. von
Friedrich von Westerstetten um 1700 fl. rheinisch Gold
wieder zurückgekanst.
Die Urkunde^) lautet im Auszug:
Ich Fridrich von Westerstetten Ritter verzieh offenlich
für mich vnd für alle min erben vnd tun tnnd allermenglich
die yeezo lebend oder fürbaz künftig werdent die disen gegeu-
würtigen briefe sechend lesend oder hörend lesen: daz ich mit
gutem willen vnd mit wolbedachtem synne vnd mute von
ntins besunders nucze vnd frommen wegen vnd och darumbe
daz ich mit dem myudren grösern minen schaden fürkäm vnd
widerstünde.
Den Ersamen gaistlichen Herren Abbt Vlrichen vnd dem
Conuente gemainlich allem des gotzhus ze Aelchingeu satit
Benedictenordens in Augspnrger bistnm gelegen vnd demselben
irein goczhus vnd allen iren nachkomen mit disem briese
yeezo recht vnd redlich ze kouffen gib vnd zu ainem stätten
vnd ewigen kouffe ze kouffend gegeben Han wie daz macht
vnd kraft haben sol vnd mag min Hub ze Westerstetteu glegen da
ieczo Hans Ortlieb vf siezet vnd den Kirchensacze der Kirchen
ze Westerstetten darin mit den wydemen Widemhöfen vnd
zeckenden die darzu vnd daryn gehörend vnd darzu die mhtlen
mülin ze Westerstetten die zu dem dryttail stund vnd da von
mir iärlicheu worden ist zwaintzig ymy mülkorns vnd zechen
ymy korns sechs viertail mußmells fünsezechen hundert aiger
acht junger hnnr vnd zway aschschwin, die badstuben ze

lllrich von Lichtenstcin 1366—1414; er muß demnach die Zügel
der Negierung lauge in Händen gehabt haben, wenn es nicht zwei
Aebte gab, die den gleichen Namen führten.
2s) Anno 1803 wurde das ehemalige leibfällige Widdumgnt dem
damaligen Besitzer um die Kaufsumme von 620 fl. ans Erbrecht über-
lassen. Ordonanz der Chnrpfälz. Landcsdirekt. in Schwaben vom
11. Oktober 1803.
2s) Da die Münze damals in einem sehr hohen Werth war und in
einem ganz andern überaus ungleichen Verhältnis; gegenüber den Lebens-
bedürfnissen und gegen die Arbeiten der Kunst und des Fleißes stand,
so darf man sich über den geringen Betrag nicht wundern.
Urkunde im Staatsarchiv.

Westerstetten div iärlicheu gültet driv Pfund Haller die Hube
ze Westerstetten die vcz kraft da buwet, die iärlicheu gült vier
ymmy roggen vier ymmy habern zechen schilling Haller, hundert
ayer vnd vier herbsthnnr: min selde daselbz bi der mülin ge-
legen diu iärlicheu gültet fünf schilling Haller, Min selde daselbs
da Hans büczlin vf siezet div iärlicheu gült sechs schilling
Haller. Die selde daselbz da Fritz bützlin vf siezet div iär-
lichen gültet vierdhalb schilling Haller Friczen Büczlins hindern
selde div iärlicheu gültet siben schilling Haller, des Luten-
schlächers selde die iärlicheu gültet vierdhalb schilling Haller.
Der baderin selde in der gassen div iärlicheu gültet siben
schilling Haller, die selde daselbs die dez schmids gemessen ist
div iärlichen gültet achczechen schilling Haller, die daselbz da
der zechend Stadel vf stat, vnd daz gärtlin dabh das iärlichen
gültet acht schilling Haller die hofstat daselbs da daz ziegelhus
vf stät vnd div hosraitin dabh gelegen gült iärlich ain Pfund
Haller die selde daselbz da grett sügerin vf siezet div iärlichen
gültet sechs schilling Haller für dienst vnd darzu minen taile
das ist ain vierdtail dez gerichts ze Westerstetten. Och Han
ich In gegeben die nachbenempten minv wißmeder ze Wester-
stetten. By dem ersten die hagwiße div iärlichen gültet zechen
Pfund Haller ain Halbtagwerk hinder fryczen mülers stadel
gelegen daz iärlichen gültet ain pfunt vnd sieben schilling Haller
vnd die zway tagwercke vndern hölczern gelegen der ains min
Vetter Hanns das ander haincz im Maigerhofe hat. Ich
Han in och damit gegeben min selde ze Dinckentall gelegen
die iärlichen gültet fünf schilling würczburger Pfenning vnd min
selde ze Sünnenbrunnen glegen div iärlichen gültet dryczechen
schilling Haller vier Haller vnd vier herbsthünr vnd darzu Han ich
In och gegeben die nachbenempten lüt mit namen des hegelins
wib ze Wydenstetten vnd iriv kind yselins tochter ze Nen-
stetten vnd iriv kind dez vorgenanten goczhus ze Älchingen
bumaister siu swester vnd alliv iriv kind: vnd waz zu den
vorgenannten guten vnd daryn vber alle yendem gehört oder
durch recht ald vou gewonhait gehören sol oder mage. Ez sy
an Ehaftin au zwyngen an bänueu au gerächten an wydmeu an
zechenden au äcker, an wisen, an wasen an zwy an hölcz au
holczmarcken au Wasser au wasserflüßen an Waid an Velde
an wytraitin au egerden gebuwes vnd vnerbuwes ob erd vnder
erde ez si funden oder vnfunden besucht vnd vnbesuchtz ze
beseczen vnd ze entseczent oder wie das denn alles genand
oder gehaissen ist, es sie benempt oder vnbenempt, nithczit
vßgenommen vnd als ich das alles bis vf diesen hivtigen tag
inne gehept vnd herbrächt Han vnd och das alles für ledig
für vnnerkümbert vnd für recht aigen: vnd also daz die vor-
genanten Herren der Abt vnd der Conuente gemainlich des
goczhus ze Älchingen vnd alle ir Nachkommen die vorgeschribniv
lüt vnd och gut alliv mit allen nüczen diensten gewaltsämy zu
gehenden gewonhaiteu vnd och rechten Nu fürbas mer ewiklich
vnd gernweklich zu allem recht inne haben Han vnd nießen füllen
als ander irs goczhus aigniv gut ane min vnd miner
erben vnd och allermenglichs von vnsern wegen Jrrunge
Widerrede vnd och ansprach. Darumbe sy mir also büre ge-
geben vnd genczlichen gewert und bezalt Hand Sibenczechen
hundert guldin alles guter vnd rechtgewegner Rinischer guldin
guter von golde vnd swärer gnng an rechtem gewichte die alle
zu minem bessern nucze vnd fromen komen vnd bewendt
sind. Und also hün ich vorgenanter Fridrich von Westerstetten
mit fryem gutem willen vnbezwungenlich den egenanten Herren
dem Abbt vnd dem Couuent gemainlich dez egeschriben goczhus
ze Älchingen die vorgeschribev lüt vnd och gut alliv mit allen
zu gehörde vf offner vnd fryer straß des riches mit allen den
Worten vnd wercken die darzu gehörend wie recht ist yetzo vf
 
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