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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Gams, Pius: Die 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802, [5]: Kloster-Nekrologien
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Busl, Karl Anton: Zur Geschichte des Prämonstratenserklosters und der Kirche Weissenau, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0070

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62

1769, Pr. 19. Dez. 1795, 1803 Pfr. in Weinsseld, 1812
Pfr. in Untergriesheim, gest. in Weilerstadt 23. Nov. 1832.
55) Voraus, Leopold, von Laaber, geb. 30. Nov. 1756,
Pr. 25. Nov. 1779, 1812 Kommorant in Kaisersheim, gest.
in Oberschönfeld 17. Febr. 1834.
56) Schulz morlin, Michael, gest. in Castel 81 Jahre
alt, 5. Mai 1834.
57) Lingauer, Bernard, von Donaustauf, geb. 31. Juni
1771, Pr. 19. Dez. 1795, (1812) Pfarrprovisor, 1813 Pfr.,
gest. im Kloster 14. Juni 1835.
58) Miller, Lader, gest. in München 66 Jahre alt,
i. I. 1836.
59) Eichner, Cölestin Joseph von Donauwörth, geb.
9. Mai 1774, Pr. 22. Sept. 1798, 1812 Stadtpfr. von
Lndwigsbnrg, gest. als Pfr. von Ziegelbach 23. Juli 1839.
60) Egetenmayr, Ludwig, von Schneidheim, geb. 28.
April 1773, Pr. 22. Sept. 1798, gest. in Lauterbach 25. Fe-
bruar 1839.
61) Zimmermann, Wendelin Ignaz, von Wisent,
geb. 1. Febr. 1757, Pr. 2. Juli 1780, 1819 Pfr. in Pülen-
hosen, gest. in Regensbnrg 24. Nov. 1839.
62) Böhm, Andreas, von Neresheim, geb. 23. Dez.
1772, Pr. 19. Dez. 1795, gest. in Kaifersheim 25. April
1843.
63) Statt er, Heinrich Alois, von Regensbnrg, geb.
8. Juni 1777, Pr. 22. März 1801, 1815 Kaplan in Mengen,
kehrt 1828 nach Bayern zurück.
Quellen: Martin Schaidler, Pfr. von Kaisersheim, „Chronik
des ehemaligen Reichsstifts Kaisersheim, nebst einer Beschreibung der
Kirche Nördlingen t848". — Dionys Rcithofer, „Die letzten 31 Jahre
von Kaisersheim" München 1817. — Ein Nekrologium des Klosters im
Mskrpt. erhielt ich in Abschrift von dem früheren Pfr. Worte von
Kaisersheim; es reicht bis z. I. 1839 und ist wahrscheinlich vom ?.
Andr. Böhm. Siehe auch Strichele Ant. Or., das Bisthum Augs-
burg, Bd. II. S. 610-672.
IV. Kloster Memmingen.
Krenzherren und Chorherren vom hl. Geist-Spital
zur Krankenpflege, gestiftet im I. 1562, aufgehoben 1803.
1) Lab er, David, von Wemding, geb. 9. Dez. 1749, Pr.
10. Juni 1775, Prälat 2. Mai 1791, 1812 Pfr. von Erkheim,
gest. 3. Nov. 1821.
2) Kalb, Sylvester, von Hawangen, Prior, gest. zu Ha-
wangen 10. März 1813.
(Fortsetzung folgt.)

Zur Geschichte des Prämonstratenserklosters
und der Kirche Wriffenau.
Von Pfarrer C. Busl.
Neue Folge. Fortsetzung.
Im Chor sind noch zwei große Porträte — ganze Fi-
guren — zu beachten; das eine, links beim Eingang, stellt
den ersten Bauherrn der Kirche, Abt Leopold Manch, vor, von
dem wir schon oben sprachen, eine einnehmende Erscheinung im
besten Alter; vor ihm liegt der Grundriß der jetzigen Kirche.
Das andere zeigt uns die mächtige Gestalt Abt Antons I., ein
Geschenk des Klosters zu seinem 60. Geburtstag gefertigt
1757. H Er war einer der längst regierenden (1724—1765)

0 Die Inschrift: DeOILat e LorOe ^.bbaVAln bis seng, UVstra,
Dante UoUo, OoNpUeMl gibt — die römischen Zahlbuchstabeu zusammen-
gercchnet — zweimal die Jahreszahl 1757, einmal bis »bis« aus-
schließlich und dann weiter von da bis zum Schluß. Aehnlich gibt das
Chronodistichon auf der Dreifaltigkeitsglocke: ter ssnEtge trlavls
dgn§ens 80N0 seblper bonorl, -M pIs, dalVlo, gdl§o tgrtgrg, ^sdo
strIZes, sowohl im Hexameter als Pentameter das Gußjahr der Glocke 1753.

und thätigsten Prälaten, deren sich das Kloster erfreuen durfte.
Geboren zu Wolfegg (Familienname Georg Unold) den
8. August 1697, trat er mit 14 Jahren in's Kloster ein und
wurde, nachdem er kurze Zeit einige Klosterämter bekleidet
hatte, wegen seiner hervorragenden Tüchtigkeit schon 1724 in
seinem 27. Lebensjahr einstimmig zum Abt erwählt, hielt 1763
sein Priesterjubiläum und starb den 21. April 1765.
Ihm und seinem Nachfolger Ambrosius (1765 bis 1773)
fiel die weitere Ausschmückung der neuerbauten Kirche zu.
Er ließ einen Theil des von mir früher beschriebenen ^) Ge-
läutes, namentlich die 103 Ü2 Zentner schwere Dreifaltigkeits-
glocke ^) von Peter Ernst in Lindau 1753 gießen, schasste
6 Statuen und 6 Leuchter aus Silber an und ließ, den an-
gebrachten Wappen nach zu schließen, die Altäre St. Saturnin
und Norbert (letzteren mit Ausnahme des Altarbildes) und die
Kanzel errichten. Die Grundrisse vor ihm auf dem Bilde
deuten auf seine umfassende Bauthätigkeit hin; er baute und
restaurirte mehrere Kirchen im Bereiche der Klosterherrschaft,
errichtete 3 Pfarrhäuser und ließ die jetzt ganz vergangenen
Gärten und Springbrunnen in französischem Geschmack auf
dem reizend gelegenen Rahlen, dem Landhause der Prälaten,
anlegen. H
In der Mitte, vor dem Eingänge zum Chor, steht der
Kreuzaltar aus echtem, hellgeflecktem Marmor, nur aus
dem Altartisch mit niederem Tabernakel (auf der Thüre die
Scene von Emaus) und Kreuz bestehend, wie es sich diesfalls
gehört, um den Einblick in den Chor frei zu lassen. Rechts
davon der Altar zum hl. Joseph mit der übelgerathenen,
zopfigen Statue dieses Heiligen. Um so schöner ist auf dem
linken Nebenaltar zunächst dem Choreingang die Statue Mariccks
mit dem göttlichen Kinde — namhaft älter, als der Altar
selbst und früher im Kloster befindlich gewesen — weitaus
die werthvollste Holzskulptur der Kirche, von
edler, anmuthiger Haltung und tadellosem Faltenwurf in der
Gewandung. Das daneben befindliche Vesperbild (Pietü)
aus dem vorigen Jahrhundert (zwischen 1774—1784) steht
ihm an Werth erheblich nach, gehört aber immer noch zu den
besseren Sachen jener Zeit. An den Wänden der Seitenschiffe
stehen 4 Altäre; vorn rechts der des hl. Märtyrers Saturnin;
über dem Altar in einem Schreine sein kostbar gefaßter Leib; .
das Altarblatt, gemalt von I. G. Roth 1727, zeigt sein Bild
in römischer Kriegerrüstung. Ihm gegenüber links erhebt sich
der Altar des Ordensstifters St. Norbert; das Altarblatt
ist unter Abt Ambrosius von Johann Georg Mesmer (von
Saulgau?) 1768 nicht übel gemalt. Ueber dem Altartisch
belehrt ein allegorisches von I. G. Roth gefertigtes Gemälde,
das den Verschluß eines Glassarges bildet, über die Geschichte
des Klosters. Die Au ist als blühender Garten dargestellt,
links vom Beschauer läßt Rudolf das hl. Blut übergeben,
rechts steht der Stifter Gebizo in Rittertracht, ihm zur Seite
Abt Leopold mit dem Plau zum neuen Kloster- und Kirchenbau.
Die Inschrift lautet: Oedmo 6e Lmeirder^ RmveimdurZermm
pluntmvit 1145; I4u6o1püu8 I Impernkor riAnvik 128z;
Deopolckus I 8epem circumcieckit 1690; /lmkonIVI 4VI
3l§iink ndl)38 duVOuk /i.IBnV§IniVlV)
2) ilnterhaltungsblatt zum „Obersch. Anzeiger" Nr. 24 vom 12.
Juni 1881.
3) Nur 35 Zentner leichter, als ihre berühmte Rivalin, die von
Hans Ernst 1490 gegossene Osana in Weingarten.
Z »In loco gä ckelieins nnto bortos ilnplantavit; snlien-
tibus et lontibus itn exornavit, ut rixLirtes in aers ir^mpbas creäeres.«
jobir l. e. x>. 159.
b) Das Chronogramm ergibt 1724, das erste Regierungsjahr An-
tons (erwählt den 15. Oktober.)
 
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