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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Landkapitels Ehingen a./D., [3]: Ehingen, die Pfarrei
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Literarisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0048

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40

digcn, da der letzte Kaplan, Andreas Hildebrand, a. 1004
an der Pest gestorben war. Auch trng er dazu bei, daß
ihnen die Kaplanei- nnd Meßner-Hänser bei der Liebfranenkirche
zur Grbannng eines Klosters n. 1638 eingeränmt wurden. (>r
wurde wiederholt als General-Vikar nach Konstanz berufen,
entschloß sich aber erst dazu, als die neuen Uebersälle der
Schweden nnd Franzosen auch seine persönliche Sicherheit be-
drohten. Unterin 30. Januar 1646 reiste er nach Konstanz
ab nnd übernahm das hohe Amt. Ihm folgte
20> n. 1646 Or. Daniel Wilhelm Dankwark,
der nach 1 Iabre, rcn Arbeiten und Sorgen anHerwben,
starb. .In Gnde des Jahres
21) 1647 kam IW G h r i st tan S ch m nker als Pfarr-
verweser. Invor war er Otadtpsarrer in Biberach. Gin
fleißiger Arbeiter leistete er der Stadt viele Dienste, wahrte
auch den Vortheil der Universität getreu nnd brachte deren Ge-
falle nnd Ginkünfle nach dem Frieden von 1648 wieder in
Ordnung. Unter ihm wurde das Franziskaner-Kloster erbaut.
Von 1675, Juli, bis Gnde 1676 herrschte hier ein bösartiges
epidemisches Heber, woran mehrere Pente starben. Schmnker
starb den 11. Mai 1686.
22 s Im April 1686 kam sein Nachfolger Magr. Jo-
hann Mickael Tochtermann hier an. Gr benedizirte
die erweiterte Klosterkirche im Groggenthal, die am 3. Mai
Johann Wolfgang v. Vodmann, Vischos von Dardanns nnd
Snsfragan zu Konstanz feierlich konsekrirte, der auch bei die-
sem Anlasse firmle. Pfarrer r ochtermann, der zugleich Dekan
des Kapitels Ghingcn war, starb den 8. Oktober 1603.
23) Sei» Nachfolger war als Pfarrer nnd Dekan Ba-
ron Georg Sigismund v. Raßler, Domherr zu Ghnr.
Dieser erhielt auch die Kaplauei zu Henfelde», die längere
Zeit erledigt war nnd die er bis an sein Lebensende 1744
beibehielt. Gr blieb nur 8 Jahre in Ghingen. Im März
1701 kam er als Probst nach Rheinfelden.
24 > Ihm folgte 1701-1713 Anton I a k o b I i n z e r
ling, I)r. DUooI., Dekan. Zur Ieit des spanischen Grb
fvlgekrieges stand er bei den wiederholten Ginfällen der Bayern
nnd Franzosen Vieles ans. Unter ihm begann der Ban der
Kolleginmskirche a. 1712, aber ihre Vollendung erlebte er
nicht. Gr starb dem 2. Dezember 1713.
25) Ihm folgte Wilhelm D anschott, IR. DUeol.
nnd Detail, vom 2. Dezbr. 1714 bis 8. Dez. 1750 dahier.
Gr war bischöflich Kanslanz'scher geistlicher Rath, Urotoirotm-
riun 3p>o3ko1icus, der in vielen nnd wichtigen Geschäften
gebraucht wurde. Von ihm ist auch der größere Theil der
noch beim Dekanate nnd der Pfarrei vorhandenen Akten. Als
bei dem großen Brande die Kirche so sehr litt (s. dort), lag
ihm Alles daran, diesen Schaden wieder gut zu machen. Gr
veranstaltete in der Stadt nnd in der Umgebung eine Kollekte,
gab selber 1200 sl. dazu nnd vermochte den Pfarrer Schleker
in Griesingen zu einem Beitrag voll 2000 Gulden.
(Schluß folgt.)
Literarisches.
Brunner, Sebastian. Gin Ghorherrenbuch. Ge-
schichte nnd Beschreibung der bestehenden und Anführung
der ansgehobenen Ghorherrcnstiste: Augustiner und Prämon-
stratenser in Oesterreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz.
848 S. Würz bürg, W ör l. 1883. Preis 8 M.
Dem Beiiediktinerbuch von 1880 und dem Cisterzienserbuch von
1881 ließ Brunner vorstehendes Ehorherrenbuch folgen. In der Ein-
leitung gibt der Herausgeber eine kleine Skizze der Ordensgeschichte, zu-

sammengestellt ans den Schriften von Amort, Fehr, Ritter nnd dem
Kirchenlexikon von Weher nnd Welte. Es folgen sodann von verschiedenen
Verfassern die Spezialgeschichten der einzelnen Ehorherrenklöster in Oester-
reich nnd Ungarn, ferner eine ttebcrsicht der ehemaligen Prämonstrakenser-
stiste in Deutschland, Oesterreich nnd der Schweiz, worunter die w »ri-
te mbergischen zu Adelberg, Obermarchthal. Roth, Schns-
se nri ed , Laufen, U n term ar ch th a l kurz besprochen sind, zuletzt
ein Register der Franenklöster der Kongregation de Notre Dame und
die Beschreibung von nenn Franenklöstern Unserer Lieben Frau. Den
Freunden des Klosterwesens nnd der Kirchengeschichte mochten wir das
mit hübschen Holzschnitten der Klostergebände ausgestattele, reichhaltige
Werkchen bestens empfohlen haben. n.
U'intae ung : urn Abonnenten: ans die Goschreble
von Stadt nnd Stisr Buchau am Federsee sammt
dem Dorfe Kappel.
Unterzeichneter ist gesonnen, die Geschichte von Stadt nnd
Stift Buchau sammt dem Dvrse Kappet in Druck zu geben,
wenn sich die noibwendige Abonnentenzahl ergibt. Das Werk erschiene
lieferungsweise, nnd zwar monatlich 1 Lieferung mit 3 Bogen, pr. Liefe-
rung 40 Pf. Das Ganze ist ans lo Lieferungen berechnet, die sich regel-
mäßig folgen. Ich lade nun zum Abonnement freundlich ein. Anmel-
dungen nehmen außer mir Hr. Buchdrucker Brech nnd Hr. Buchbinder
Landsec entgegen, nnd macht sich jeder Abonnent auf's Ganze verpflichtet.
Zur vorläufigen Uebersicht deS reichen Inhalts will ich hier einen
kleinen Prospekt geben.
1. Bd. enthält im 1. Abschnitt: „Buchau wie es ist" in 7 tztz.
Die Topographie, Namen nnd Schreibart, Bevölkerungsbewegung, Nah-
rung und Gewerbe,'die neuere Organisation, Stadthanshalt und städtische
Fonds, »euere Borkommnisse nach ihrer Zeitfvlge.
2. Abschnitt: „Buchau wie es. war" enthalt: Die ersten Be-
wohner der Insel nnd Umgegend, Eelten, Römer, Schwaben; die Ein-
führung des Ehristenthnms, Gaue, Gangrasen, Hanpnvalstütte. Die ehe-
malige Reichsstadt: älteste dokumentarische Nachrichten, Diplom, Magistrat,
Stadtordnnng; Privilegien, Verpfändungen der Stadt und ihre Streitig-
keiten mit dem Stifte, Verträge zwischen Stift, Stadt nnd Dorf Kappel.
Der Freihos nnd Adel in Buchau, das Bad nnd Hochgericht. Kriegs-
ereignisse von 1497—1805. Sitten- nnd Kulturgeschichtliches, Unglncks-
sälle, milde Stiftringen, Konversionen. >
3. Abschnitt: Kirche nnd Schule. Die Pfarrei, Alter, Neudo-
taiion; die Kaplaneien, a. Pfislerpfrunde, b die Krenzkaplanei, c. die
Frnhmeßkaplanei, ck. die St. Anna- nnd e. die Peter- und Pauls-Pfründe.
Die Stadtpsarrtirche, Wnhrkapelle, Plankenthalkapelle. Reihenfolge der
Pfarrer von 1040 an bis 1884; dann die der Kapläne. Geschichte des
Schulwesens in Buchau von >440 an bis jetzt. Reibenfolge der Lehrer re.
4. Abschnitt: Geschichte der israelitischen Gemeinde. Alte Zeit,
neuere Entwicklung. Rabbinat, Synagogenbau, 1. u. 2. Begräbniß-
play, einst n. seht, Armenhaus. Kirchengemeinde, Besoldnngsverhältnisse,
Vorkommnisse von 1734- 1802.
5. Abschnitt: Personal-Statistik. Stadt-Ammänner von 1384
bis 181«;; Stadtschnltheißen, Stadtschreiber von 1445 an, Bürgermeister
von 1457 an. Geistliche, die ans Buchau stammen, 26 an der Zahl.
Aerzte von l693 an, Ehirnrgen von 1758 — 1873, Apotheker von 1807
bis 1884, Thierärzte von 1760 — 1884, Posthalter von 1804 — 1884.
Dann die Inhaber der älteren Gastwirthschaften von 200—150 Jahren her.
II. Bund. Das Stift. Ehemaliger Umfang des SnftsgebieteS.
Gründung des Klosters. St. Adelindis. Reihenfolge der Aebtissinnen.
Bestimmung des Stiftes; seine Statuten. Wahl der Aebtissinnen. Wahl-
kapitnlalionen, Regelung des Verhältnisses einer Aebtissin znm Konvent;
ihre Wurde, ihr Einkommen. Die Kanonikate. Ausnahme nnd Bemännt-
lnng der Frauen. Besondere kaiseil. nnd königl. Pnvilegien. Exemptionen.
DaS Pfalzgericht. Der Abtei Freiinaierhöfe. Erbhnidignngen. Erwer-
bungen. Eornelins Güter nnd Lehenfälligkeiten. Die legten Tage des
Stiftes. Uebergang an's fiirstl. Hans Taxis. Personal-Statistik. Die
Kanonissinnen. Kanoniker. Der fiirstl. Hofstaat, Beamtete. Fiirstl.
Taxis'sche Beamtete.
Kappel mit Bruckhof u. Ottob eurer-Hof. Kurze Be-
schreibung. Aeltere Geschichte. Die Kirche und Pfarrei. Pfarr-Reihe
von 1229 an bis 1777. Die Schule. Reihenfolge der Meßner; Schult-
heißen, Bescher der Mühle, der Ziegelei, des Maierhofes. Die Wirth-
schafteu. Geschichte der israelitischen Gemeinde von 1794—1873.
Dieser reiche Inhalt, dessen Ansammelung jahrelange Mühe nnd
Kosten verursachte, bietet jede»! Einwohner von Buchau und Kappel des
Interessanten genugsam.
Seekirch, den 3. März 1884. Pfarrer Schüttle.
Wir empfehlen dieses sehr interessante literarische Unternehmen
zu recht zahlreichem Abonnement. Die Red.

Stuttgart, Buchdruckern der Aktiengesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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