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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Vogelmann, Albert: Kirchenbauten am Ausgang des Mittelalters in Süddeutschland, besonders in Württemberg, als Monumente für Lichtseiten jener Periode, [3]
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Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Landkapitels Ehingen a./D., [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0103

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leserlich eingeschrieben: ior§ romer 1-183". In der Pfarr-
kirche zu Markelsheim ist eine in Holz geschnitzte alte,
spätgothische und sehr schöne Madonna aus dem linken Seiten-
altar. Der Glockenthnrm steht ans denn Engelsberge neben
der zweiten Kirche, der Margarethen- oder der Bergkirche, und
stammt aus spätgothischer Zeit. An einer Seite sieht man das
Wappen eines Deutschmeisters und: Aenno Oomini 1-194 in
guter spätgothischer Schrift.
Oberamt Neckarsulm. Bachen all. „An der nord-
westlichen Ecke der Kirche steht ans einem Schildchen: 1520
jnr." Böttingen. „Die Kirche in ihrer jetzigen Gestalt
enthält romanische und gothische Spuren und soll vom Jahr
1513 herrühren. Diese Zahl findet sich im Innern an dem
gothischen Gewölbe über dem südlichen Nebenaltar" (wonach
nicht zu bezweifeln, daß die Kirche in diesem Jahre jedenfalls
eine bedeutende Erweiterung erfuhr). Die Kirche in Bret-
tach wurde 1514 angefangen zu bauen.
(Fortsetzung folgt.)

Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Tand-
Kapitels Ehingen a D.
Neue Serie. Schlag.
Heufelden, eine halbe Stunde von Ehingen entfernt,
hat seit 1786 eine eigene Schule, welche auch die Kinder von
Blienshofen besuchen.
Die Kapelle znm hl. Gangolf wurde im 14. Jahrhundert
erbaut.
Ursprünglich war Heufelden ein Eigenthum der Grafen
von Berg. Einzelne Höfe wurden als Lehen theils au Pri-
vate, theils zn geistlichen Stiftungen überlassen. So überläßt
Konrad v. Scheltlingen, wie wir oben gesehen, anno 1300
einen Hof an die Magdalena-Psründ zu Ehingen; das Ka
pitel Ehingen kauft anno 1369 zur Michaelö-Pfrüud einen
andern Hof, beide mit Einwilligung des Herzogs Albrecht von
Oesterreich als Lehensherrn.
Schon früher besaß die Pfarrei Ehingen einen Hof da-
selbst, der zur ursprünglichen Pfründdotation gehörte und nun
mit der Pfarrei anno 1482 an die Universität Freiburg kam.
Ebenso erhielt als Schenkung anno 1218 das Kloster Salem
einen Hof, den es bis 1803 behielt; dann kam er au den
Markgrafen v. Hochberg und von diesem käuflich an den Fürsten
v. Taxis.
Anno 1453 besaß Klara v. Ehstetten, Wittwe des Rit-
ters Walter v. Stadion, das Bogtrecht, den Hirtenstab lind
zwei Höfe, die sie zur Stiftung einer eigenen Meßpfründe
in Heufelden hergab. Geg. Freitag vor St. Jakobstag 1453. Sie
ließ die Stiftung auch voll Hansen v. Stadion, den sie ihren
Schwager nennt, bestätigen. Diesem und jedem Inhaber der
Herrschaft Berg ward dafür das Patronats- und Bogtrecht
eingeräumt, welches von 1681 an der Graf Scheut v.
Eastell als Lehen-Inhaber dieser Herrschaft ausübte.
Einen weiteren Hof erhielt der Spital Ehingen vom Spital
Biberach anno 1666.
So kam es, daß in diesem Orte 5 Grundherrschaften
waren, die Universität Freibnrg, Pfarrei und Spital Ehingen,
Kloster Salem und Graf Schenk v. Eastell als Bogtherr der
Kaplanei, die alle bis 1806 die niedere Gerichtsbarkeit aus-
übten, während Haris Oesterreich als Erbe des Grasen v. Berg
die Landeshoheit besaß.
Bon 1633—34, 1646—48 litt der Ort sehr. Der
größte Theil der Felder lag öde und wüst, und die Pfarrei

überließ ihren Hof 10 Jahre lang umsonst an einen Schweizer,
nur damit er wieder augebaut werde.
Auch die Kaplanei blieb aus diesen! Grunde von 1650
bis 1696 erledigt.
Der Groß- und Kleinzehnten, mit Ausnahme einiger
Felder, gieug znm Spital Ehingen; von diesen letzteren Fel-
dern aber gieng er zur Universität Freibnrg, zur Kaplanei
Heufelden und Pfarrei Nasgenstadt. Der Spitalzehnten
war Laienzehnten, welchen anno 1397 die Herren v. Berg
zn Oepfingen nnd die Fülsin, Ritter, besaßen. Erstere
verkauften ihren Antheil anno 1397 an Utzen Stephan von
Ehingen, letztere anno 1413 an den Hospital Ehingen nur
260 Pfnild Heller; aber auch den Theil des Utzen Stephan
erwarb der Spital anno 1423 durch Kauf von Peter nnd
Hans Umgelter, Bürgern zn Ulm.
Kaplä it e.
Voll 1743—1794 noch Matthäus Schmuker ans
Ehingen, 44u lVlor. Enrxl. 16. September 1718.
Anno 1807—1829 Sebastian Ki e n i n ger ans Hütt-
lingen, geb. 13. November 1778, ordin. 12. Juni 1802,
anno 1829, 25. Februar, Pfarrer in Oberstetten, OA. Mün-
fiugen.
Anno 1829-1839 vacat.
Anno 1839, 6. November, bis 1851 Joseph Burr
von Böhmeukirch, geb. 12. März 1808, ordin. den 9. Feb-
ruar 1835, kam 26. September 1851 als Pfarrer nach Schlier,
OA. Ravensburg.
Anno 1851 —1870 Bernhard Emer von Schaiblis-
hausen, geb. 20. September 1790, ordin. 21. September 1822,
anno 1829 Pfarrer in Mettenberg.
Anno 1871, 23. Januar, bis 1881 Franz Joseph
Kolb aus Eisenharz, geb. 14. Dezember 1826, ordin.
9. August 1851, anno 1858 Pfarrer in Trcffelhansen,
wurde 10. Januar 1881 Pfarrer in Eggmannsried, Dekanat
Waldsee.
Bon 1881 vacat, derzeit vom pensionirten Pfarrer Heid
in Ehingen versehen.
Herbertshofen mit D inte »Hofen (Herbishove mit
Dindenhove).
Ehemals Herbrechtshofeu geschrieben, Weiler, liegt eine
Stunde südlich von Ehingen an dem linken Donannfer, bildet
mit Diutcnhofen Eine Gemeinde nnd haben beide ein- und
dieselbe Markung und Gemeindsnutzung. Zwischen beiden
Weilern liegt ein Berg, nnd auf ihm steht die Kapelle zum
hl. Benedikt mit einem ehemaligen Mesnerhans in einem
schönen Obstgarten nnd prächtiger Aussicht über das Donau-
thal hin.
Die Kirche ist sehr alt. Anno 1705 baute Kloster St.
Jörgen in Billingen die gegenwärtige Kapelle. Sie hat eine
eigene Kirchenpflege. Ehedem stand ein Schloß ans dem
Berge nnd unten in einer Vertiefung lag ein großer Weiher,
von dein der Bach, welcher zwischen beiden Weilern in die
Donau fließt, den Namen „Weiherbach" führt.
Alle Nachrichten nennen die „Edlen von Herzogshofen"
Basallen der Grasen v. Berg. Bon ihnen erhielten das Schloß
mit den Weilern die Herren v. Gundelsingen. Als sie an das
Kloster St. Jörgen kamen, sott das Schloß in Abgang ge-
kommen sein, und das Kloster baute ein Kirchlein an dessen
Stelle. So viel ist sicher, daß ein Edler Burkhard nnd sein
Bruder Konrad schon anno 1088 die Hälfte ihrer Güter zn
Dintenhofen dem Kloster St. Jörgen schenkten, weshalb auch
in der Bestätigung dieses Klosters und seiner Besitzungen durch
 
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