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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Zingeler, Karl Theodor: Zur Geschichte des Klosters Beuron
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Wittmann, Patrizius: Augsburger Reformatoren: historisch-kritischer Beitrag zur Geschichte der Reformation
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0023

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des gozhnß zinst, rendt, gnlt vnd güter gebessert oder gemin-
dert 'haben". Dann sollen weiter alle des Klosters „priuile-
gien, srvhaiten, gerechtigkhaiten, briefsigel vnd ander gewer-
sami inn ainen trog oder tasten mit drben schlossen vnd dryen
schlüsseln (der kainer on den andern össnung thun mug) wol-
bewart gelegt werden vnd lagen vnd sollen je zn zvten ain
probst ainen schlussel, den andern der eminent vnd den drit-
ten der castnogt haben. Dieselben dry parthyen sollen mich
zn zytten, so'die notturfst erhaischt sollichen trog ze offnen
dermasse össnung thnn, als sy gott vnd der Welt darumb ant-
wurten wollen, alles getriiwlich vnd ongeferlich". Bischos
Hugo, Friedrich von Enzberg für sich und seinen Bruder-
Hans Rudolf, als Kastenvögte hängen ihre (Lieget, an. Propst
und Konvent geloben und schwören, diese Statuten zn halten
und hängen ihre Siegel an. „Geben vsf Dornstag nach santt
Martinstag, des Hailigen bischoffs" 1506.
Origin al-Perg.-Urk. Alle Siegel abgesallen.

Nugslmrgrr Reformatoren.
Historisch-kritischer Beitrag zur Geschichte der
Resormatro n.
So ist ein von unserm württembergischen Landsmann,
Herrn Dr. Patrizins Wittmann, Ritter des päpstlichen St.
s Gregorius-Ordens (geboren 4. Januar 1818 zu Ellwangen,
gestorben 3. Oktober 1883 zu München), hinterlastenes
Manuskript betitelt.
Dasselbe beruht aus jahrelangem, gründlichstem Studium
der gestammten einschlägigen Literatur, namentlich auch der
Hauptschristen der fraglichen Förderer der Glaubenstrennung.
, Es ist der erste Versuch auf katholischer Seite, die
Resormationsgeschichte einer Stadt herzustellen, welche nicht
nur in Schwaben und Süddeutschland, sondern weit über dessen
Grenzen hinaus verderblichen Einfluss geänstert hat. Von
Protestanten liegen bereits mehrere kleinere Schristchen über
einzelne Perioden der betreffenden Epoche vor. Erst in jüngster
Zeit noch hat Fr. Roth seine „Resormationsgeschichte Augs-
burgs" veröffentlicht (München, Th. Ackermann, 1881), welche
jedoch nur die Jahre 1517—1527 umfasst. Die fraglichen
Monographien, einschliesslich der letztgenannten, sind aber theils
wegen Oberflächlichkeit unbrauchbar, theils durch die Vorein-
genommenheit ihrer Verfasser sür katholische Leser anstößig,
theils auch wegen allzustarker Betonung der politischen
Seite der Glaubenstrennung mangelhaft. An Umsang und
Gründlichkeit werden alle von Witkmann's Arbeit weit
übertroffen.
Dieselbe umfaßt 1217 Quartseiten Text und
hiezu noch 106 Seiten Noten, dürste sonach nahezu
35 Druckbogen beanspruchen.
lieber den Standpunkt, ans welchen sich der Verfasser
bei Lösung seiner Ausgabe stellte, spricht er sich (S. 12) mit
folgenden Worten ans:
„Im Gegensätze zu jener falschen „Unparteilichkeit" in
der Geschichtschreibung, mit welcher ein eiskalter Jndifferentismns
zu prunken liebt oder auch eine heuchlerische Duldsamkeit sich
zu schminken versteht, streben wir nach der wahren, welche
die geschichtlichen Thatsachen allseitig prüft, wissentlich weder
etwas Wahres verschweigt, noch etwas Unwahres hinzufügt
und sich sorgfältig davor hütet, Ereignisse und Personen in
> ein falsckes Licht zu stellen, gleichwie sie bei aller Strenge

in der Vernrtheilung verwerflicher Handlungen bezüglich der
beklagenswerthen Menschen, denen sie zur Last fallen, jederzeit
Mildernngsgründe gelten läßt."
Wittmann's Werk zerfällt (nach einem Vorwort und
einer kurzen Einleitung) in 2 3 Kapitel, nämlich:
1. Kapitel. Angsburgische Verhältnisse vor dem Beginn
der Glanbensspaltung. S. 20—74.
2. Kapite l. Herkunft und Bildungsgang des Urbanns
Regius. S. 75—117.
3. KaPite l. Abfall des Urbanns Regins von der kathol.
Kirche. S. 117—168.
4. Kapite l. Regins als nengläubiger Prediger in Tyrol.
S.' 169—188. '
5. K a p i t e l. Regins als nengläubiger Literat in Augsburg.
S.' 189—280.'

6. K apite l.
7. Kapite l.
8. Kapitel.
9. Kapitel.
10. Kapitel,
kl. Kapitel.
k2. Kapitel.
13. K apitel.

Regins als nengläubiger Prediger in Augs-
burg angestellt. S. 280—324.
Regius und der Sakraments-Streit. S. 324
bis 342.
Regius und der Bauernkrieg. S. 343—357.
Regius und die Ehelosigkeit der Priester.
S.'357—394.
Regins als Literat im Jahre 1526. S. 395
bis 422.
Regins und die Wiedertäufer. S. 422
bis' 541.
Regins und die Zwinglianer. Diesen wei-
chend verläßt er Augsburg sür immer.
S. 541—601.
Dr. I. Frosch und Dr. I. Kastenbaner
müssen von Augsburg weiterziehen. S. 602
bis 631.

14. Kapitel.
15. Kapitel.
16. Kapitel.
17. Kapitel.
18. Kapitel.
19. Kapitel.
20. Kapite l.

Michael Keller. S. 632—666.
Michael Keller und Dr. I. Förster. S. 666
bis 688.
Marx Ehem. S. 688—697.
Ulrich Rehlinger, Mang Seiz, Konrad Reh-
linger und Simpert Hoser. S. 697—749.
Martin Bnzer. S. 749—881.
Das Kriegs- und Geheimraths-Kollegium.
S. 881 — 1025.
Sebastian Schertlin vonBurtenbach. S. 1025
bis 1075.

21. Kapitel. Jabot Hörbrot. S. 1075—1158.
22. Kapite l. Kurfürst Moriz von Sachsen und der Augs-
burger Neligionsfriede. S. 1159—1205.
23. Kapitel. Was haben die Augsburger „Reformatoren"
in Wirklichkeit reformirt'c' S. 1206—1217.
Das Manuskript, bereits am 3. Juni 1877 zum Abschluß
gekommen, in der Folgezeit mehrfach verbessert und ergänzt,
ist in seiner jetzigen Fassung am 1. Mai vorigen Jahres sür
den Druck fertiggestellt worden.
Leider war es dem selig Entschlafenen bei Lebzeiten nicht
möglich, sein Werk gedruckt zu scheu.
Möchten diese Zeilen dazu beitragen, die Drucklegung
eines Geschichtswerkes zu fördern, das sachlich und stilistisch
gleich bedeutend und vortrefflich erscheint, ein Ehrendenkmal fin-
den Verblichenen und eine Zierde der katholischen Literatur zu
bilden geeignet ist. ' ?.
 
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