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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Kleine Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien: Seibranz, Dekanat Leutkirch
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Literarisches
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Lautenbacher, J.: Magnvald, ...
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0016

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8

angefangene Werk seinem bilde znznführen. Er verfugte, daß
der große und kleine Zehnten, dec^ vorher zum Schloß Zeil
gehört halte, der Kirche von Seibranz, „die fortan eine eigene
Pfarrei beißen nnd von der Pfarrkirche des Dorfes Peil ab-
gesondert, ansseparirt nnd getbeikt seiti soll" mit allen andern
anbangenden psarrlicben Rechten, mit Opfer nnd Slot n. s. w.
zc,gehören sollte. Doch sollte jeder Pfarrer von Seibranz jähr-
lich geben: an das Schloß Peil zwei Malter Korn als Vogt-
recht, die dann dem Pfarrer im Dorf Peil an seinem Vogt
recht abgeben sollten, so das; dieser dann jährlich anch nur
zwei Maller zn geben hatte, nnd an den Pfarrer im Dorf
Peil für Eolmolakioires nnd 1'cmulL8 secks Schilling Pfennig.
Vas Palronalsrecbt in Seibranz bedielt sich der Trnchses; für
sich nnd seine Nachkommen vor. Hiezu gaben der Pfarrer von
Peil nnd die Untertbanen von Seibranz ihre Plistinnnnrig lind
alle drei r heile wandten sich am 2. Dez. 1482 an den Bischof
Otto von .wonstanz nm Vestätignng. Perg. Orig, im Wolf. A.
Nr. 1248. Die bisebofl. Vestätignng babe ich nirgends geflinden,
sollte sie im Pfarrarebiv in Ceibranz sein, so hat wobl der
dortige geschiebtsklmdige Psarrherr diet^üte, dieselbe zn pnbliziren.
PPterarisches.
-P o l l st ändi g e s H eiIi g e n 2 e riko n oder 2 ebe» s -
g e s ch i ch ten aller H eiligen, S elig e >t w. alle r
Ortell nnd aller I a h r h ll n d e r t e ?c., nnter Bezng-
nabme ans das damit in Verbindung stehende britische,
Alterthümlickw, Liturgische nnd Snmbolische ?c., von Dr.
Stadler, fortges. von Ginal. 8 Vde. 2!)8 Vrnckbog.
44 Nck. <;<> Pf. Augsburg. V. Schmid.
Dieses Werk, die Frucht 2t-ijährigen, rastlosen Forschend lind
Schaffend, steht einzig da in der hagiologisckwn Literatur Dentfch-
lands nnd lvird von und bei jeder Veranlassung eitirt nnd ans'd
lvärmste empfohlen, da lvir im „Diözesan-Archiv" für die Luevia
tSnow ine kleinen dieselben Ziele anstrebeu, lvelche die Verfasser
so gründlich und so umfassend in ihrem großartigen Werte
erreicht nnd in der Vorrede dabin näher ausgesprochen: „So
viele nnd höchst schätzbare Werke dieser Art in den Händen der
(Nänbigen sich finden mögen, so sind sie doch alle vermöge ihrer
'Anlage nicht im Stande, alle Puter essen zu befriedigen, die
mit den Heilige» in Verbindung stehen".
beschichte des Allgäus von Dr. F. 2. Banmann.
I. Bd. Kempten. Kösel'sche Buchhandlung. 1881/88.
680 S. 8".
D er als scharfsinniger nnd kritischer Forscher rühmliehst bekannte
Verfasser, fürstlich fürftenbergischer Archivar, versteht hier nnter
Allgäu t Umbildung ans Alpgän, Name eines alten obersebwäb.
GaueS) die Landschaft zwischen Pech, dem Hochgebirge nnd der
Nnie Sebcidegg—Wangen—Kißlegg—Memmingen—Kallsbeuren.
Vasselbe umfaßt also vom heutigen Württemberg die Reichsstadt
Wangen, die Herrschaften Praßberg, Kißlegg, Natzenried nnd
Siggen, die Grafschaft Eglofs, die Reichsstadt nnd NeichSabtei
Jsny, die Herrschaft Tranchburg, die obere Landvogtei oder daö
Amt Gebrazhofen, die Reichsstadt Lentkireb, das Weingartische
'Amt Ansnang nnd die Herrschaft Peil. DaS Wert bietet in
seinen nunmehr vollendeten drei Abschnitten: älteste Peit biü
4M, n. Ehr.; von der Einwanderung der Schwaben bis znm
AnSsterben der Karolinger 49t!—911; die Peit der schwäbischen
Herzoge 911 — 1208, eine gttellenmäßige nnd zugleich populäre
Spezial-Geschichte des AllgäuS nnd seiner Bewohner in staat-
licher, kirchlicher, knltnrgeselüchtlicher :c. Beziehung nnd enthält so
auch für das „Diözesan-Archiv" werthvolle Bausteine. Mehr als
800 Fllnstrationen von Städten, Burgen, Kirchen, Klöstern re.,
eine historische Karte des Allgäus im 12. Jahrhundert erhöhen
Stuttgart, Bnchdruckerei der Aktie

den Werth des Werkes. Möge der gelehrte Verfasser durch ebenso
treffliche Vollendung des 2. Bandes zugleich daö seiner Heimat
pietätsvoll gesetzte Denkmal bald vollenden.

Magiwald»
der ben den jütischen Bergklippen große, und wnnderkhätige
Algoper Apostel vorgestelt von der wohllöblichen Bürgerschaft
derselbigen Stadt, itzt Füssen genannt den . . . Tag des
Monaths . . . im Jahre 1779. — Augsburg, gedruckt bey
Johann Bernhard Stadlberger, kathol. Buchdrucker.
So lautet der Titel eines auf der Stuttgarter k. öffentlichen
Bibliothek befindlichen Heftchens in klein Quart. Ist es ein
Textbuch, das irgend ein Besucher der Vorstellung mitnahm?
Ist es eine Einladung, die verschickt wurde? Fand daö Spiel
statt? Wer war der Verfasser desselben, wer der Komponist der
vorkommenden Gesänge? War es ein erster Versuch oder war es
Gewohnheit, zn gewissen Peilen solche Aufführungen zu veran-
stalten? — Alles das wäre wirklich der Mühe Werth, zn erfahren.
Dem Einsender hat es bisher an Zeit gefehlt, weitere Nach-
forschungen anznstellen. Vielleicht weiß einer der freundlichen
Leser zufällig, wo allenfalls Notizen darüber zu finden sind.
Allerdings hat daö Stück weder literarisch-ästhetische, noch histo-
rische Bedeutung. Denn es ist ziemlich roh und platt. Stammt
es ans der Zeit, in welcher es nach obiger Angabe ausgeführt
wurde, also ans dem Ende der 70er Jahre des vorigen Jahr-
hunderts, so muß allerdings gesagt werden, daß der Verfasser
weit, arg weit hinter dem Gange zurückgeblieben ist, den die
deutsche Literatur damals seit mehr als dreißig Jahren einge-
schlagen hatte. Es ist ei» Gemisch vom Mysterienspiel nnd von
dem bei den Jesuiten üblichen Schnldrama.
Ans S. 8 nnd 4 des Heftchens wird kurz die Inhaltsangabe
nach den Lebensbeschreibungen der Bolandisten auf den 6. Tag
des September versucht. Der schwäbische Fürst Reetnalla hatte
unweit voic den jütischen Bergklippen sein Hoflager. Er ließ sich
von den Götzenpfaffen dahin bereden, seinen minderjährigen Sohn
dem Jupiter zn schlachten. Er vermeinte, den ungeheuren Drachen
erlegen zu können, der die Gegend unsicher machte. Um diese
Zeit traf Magnoald, ein Gefährte von Gallus uud Kolumbanus,
in dem Augsburger Bezirk ein. Er Hort von dem Drachen,
macht sich nach Roßhaupten auf und erlegt dieses Ebentheuer.
Die ganze Gegend und Rectualla nehmen das Ehristenthum an.
Die Geschichte des Magnus nun wird in acht Austritten
vorgefühit, von denen aber nur ganz kurz der Inhalt angegeben
wird. Das am Schlüsse gegebene Personenverzeichniß gibt —
ganz in der Weise des jesuitischen Schuldramas — keine Frauen-
rolle an. Zwischen das Spiel vom Magnus aber ist in der Weise
der Mvsterien ein Spiel aus dem alten Testament eingeschaltet,
das die Geschichte der Judith zum Vorwurfe hat. Verbunden
sind die einzelnen Auftritte durch Ehöre. Natürlich fehlt nicht ein
großer Schlnßchor, zwischen dem die Stimmen des Schutzgeistes
des Schwabenlands und der Engel des Kreuzes ertönen.
Eine Bemerkung nach der Inhaltsangabe lalltet: „Der Schau-
platz wird mitten im Walde bey Roßhaupten sin der Nahe von
Füssen >ict sauces Wichum lutiarum, Fauzen, Filzen, Fuossenj voll
Morgens früh bis spät Abends anhalten.
I. Lautenbacher.

Uorrrspmidriir.
Da die 7 bisher mit dem 1. Jahrgang deö „Pastoral-
blatts" erschienenen k ir ch en ge s ch i ch t lich en Beilagen,
nm ein Ganzes zn haben, not Hw endig sind, werden die-
selben ans Bestellung per Post oder im Buchhandel —
anch franko gegen Einsendung einer Mark in Briefmarken von
der Expedition des Bl. — nach ge liefert.
Die Redaktion.

ugesellschaft „Deutsches Volksblatt".
 
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