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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 28.1911

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Westheim, Paul: Wege und Ziele der Bühnen-Ausstattung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7380#0081

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Wege und Ziele der Bühnenausstattung.

ARCHITEKT E. J. MARGOLD. Leinenstoff. S. E. Steiner—Wien.

zesses. Wie ja überhaupt in diesen Theater-
dingen mehr innere Gesetzlichkeit waltet, als
man im allgemeinen anzunehmen pflegt, denn
alle Bühnenkunst ist auf die starke und spon-
tane Wirkung gestellt. Ohne die mitreißende
Überzeugungskraft vor den Zuschauern verpufft
sie schaumblasenhaft, d. h. sie empfängt ihr
Gesetz sowohl aus der Hörerschar wie von der
Persönlichkeit, die es auf den Brettern in klaren
Linien herausstellt.

In dem Meiningertum erkennen wir den
Geist, der sich beglückt fühlt, wenn er in jedem

ARCHITEKT EMANUEL J. MARGOLD- WIEN. Rips

Kretonne. Ausführung: Joh. Backhausen & Söhne-Wien.

Detail exakte, historisch exakte Genauigkeit
gegeben zu haben glaubt. Es ist der Philologen-
geist, der mit einer Art Selbstzerfleischung sein
emsiges Quellenstudium betreibt. Und man
könnte ihn vielleicht auch einen Plagiator der
Vergangenheiten heißen, denn all sein Streben
ist darauf gerichtet, mit Pappe und Leinwand,
Farbe und Lichteffekten, Requisiten und Men-
schen Gewordenes und Gewesenes noch ein-
mal vorzuzaubern. In der Malerei äußert er
sich als historisches Genre, wie es in den
Akademien bei den Düsseldorfern Bende-

- und bedruckter Stoff. Ausf.; S. E. Steiner Wien.

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