Von den thierischen Typen.
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nach der Organisationsstufe, in der der Stamm mit einem seiner Zweige cul-
minirt; Dadurch können wir niedere und höhere Typen oder Stämme unter-
scheiden, und wie wir den der Protozoen als den niedersten ansehen, weil
die in ihm zum Vorschein kommenden höchsten Differenzirungen niederer
stehen , als die höchsten jedes der übrigen Stämme , so betrachten wir jenen
der Wirbelthiere als den höchsten, da er mit Organismen abschliesst, welche
weit über die Gipfelpuncte der übrigen Stämme sich erheben.
Ein drittes Verhalten bezieht sich auf die Anfänge d. i. die niedersten
Zustände der Typen, und dieser Punct bereitet der näheren Prüfung grössere
Schwierigkeiten. Einmal existiren in manchen Stämmen mehrere Formen,
die man als niederste oder Ausgangsformen betrachten kannr und dann
bieten diese eben durch die niedere Organisationsstufe, auf der sie stehen,
auch bezüglich der Verwandtschaft indifferentere Verhältnisse. Doch lässt
sich aus diesen niederen Formen in den höher organisirten Stämmen so viel
mit Bestimmtheit erkennen, dass sie auf gewisse Abtheilungen niederer
Stämme bezogen werden können. Somit lässt sich also zwischen den ein-
zelnen Stämmen selbst eine Verbindung erkennen und die Stämme oder Ty-
pen sind keine isolirt dastehenden Abtheilungen, deren Anfänge selbständig
und unabhängig von einander durch Urzeugung hervorgingen. Durch diese
erkennbaren Verknüpfungen muss die starre Auffassung der Stämme, wie
sie von der ersten Typenlehre her entstand, bedeutend nachgiebiger werden,
indem wir die Beziehungen der Typen zu einander in keiner andern Weise
treffen, als die Abtheilungen innerhalb der Typen : in genealogischer Gliede-
rung. Diese Verwandtschaftsverhältnisse dürfen jedoch keineswegs als
gleichgradig aufgeführt werden. Die einzelnen Stämme sind weiter von ein-
ander entfernt, als die innerhalb derselben befindlichen Abtheilungen unter
sich, und auch das Maass der Entfernung ist ein überall verschiedenes,
eigenthümlich für jedes einzelne Verhältniss. Das Verhalten der Einzeltypen
zu einander lässt sich in folgendem Stammbaume darstellen.
Yertebraten
(Leptocar dier)
Arthropoden
(Crustaceen)
Mollusken
Echinoderiuen
(Astenden)
(Tunicaten) (Annulaten)
Würmer
(Platoden)
Coelenteraten
(Hydroidpolypen)
\
(Poriferen) (Infusoria) (Khizopoden)
Protozoen
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nach der Organisationsstufe, in der der Stamm mit einem seiner Zweige cul-
minirt; Dadurch können wir niedere und höhere Typen oder Stämme unter-
scheiden, und wie wir den der Protozoen als den niedersten ansehen, weil
die in ihm zum Vorschein kommenden höchsten Differenzirungen niederer
stehen , als die höchsten jedes der übrigen Stämme , so betrachten wir jenen
der Wirbelthiere als den höchsten, da er mit Organismen abschliesst, welche
weit über die Gipfelpuncte der übrigen Stämme sich erheben.
Ein drittes Verhalten bezieht sich auf die Anfänge d. i. die niedersten
Zustände der Typen, und dieser Punct bereitet der näheren Prüfung grössere
Schwierigkeiten. Einmal existiren in manchen Stämmen mehrere Formen,
die man als niederste oder Ausgangsformen betrachten kannr und dann
bieten diese eben durch die niedere Organisationsstufe, auf der sie stehen,
auch bezüglich der Verwandtschaft indifferentere Verhältnisse. Doch lässt
sich aus diesen niederen Formen in den höher organisirten Stämmen so viel
mit Bestimmtheit erkennen, dass sie auf gewisse Abtheilungen niederer
Stämme bezogen werden können. Somit lässt sich also zwischen den ein-
zelnen Stämmen selbst eine Verbindung erkennen und die Stämme oder Ty-
pen sind keine isolirt dastehenden Abtheilungen, deren Anfänge selbständig
und unabhängig von einander durch Urzeugung hervorgingen. Durch diese
erkennbaren Verknüpfungen muss die starre Auffassung der Stämme, wie
sie von der ersten Typenlehre her entstand, bedeutend nachgiebiger werden,
indem wir die Beziehungen der Typen zu einander in keiner andern Weise
treffen, als die Abtheilungen innerhalb der Typen : in genealogischer Gliede-
rung. Diese Verwandtschaftsverhältnisse dürfen jedoch keineswegs als
gleichgradig aufgeführt werden. Die einzelnen Stämme sind weiter von ein-
ander entfernt, als die innerhalb derselben befindlichen Abtheilungen unter
sich, und auch das Maass der Entfernung ist ein überall verschiedenes,
eigenthümlich für jedes einzelne Verhältniss. Das Verhalten der Einzeltypen
zu einander lässt sich in folgendem Stammbaume darstellen.
Yertebraten
(Leptocar dier)
Arthropoden
(Crustaceen)
Mollusken
Echinoderiuen
(Astenden)
(Tunicaten) (Annulaten)
Würmer
(Platoden)
Coelenteraten
(Hydroidpolypen)
\
(Poriferen) (Infusoria) (Khizopoden)
Protozoen