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Eehinodermen.
Bezuglich der Sehorgane, deren Vorkommen bei Seesternen von Häckel entdeckt
ward (Z. Z. X.), ist beachtenswert, dass bei Seeigeln an den den Enden der Seestern-
arme homologen Stellen Pigmentanhäufungen vorkommen. Sie liegen auf den von einer
feinen Oeffnung durchbohrten Intergenitalplatten (Fig. 77 ig.), den Ocellarplatten nach
Agassiz. Sollten hier nicht noch Krystallstäbchen ähnliche Bildungen aufzufinden sein,
so dürften die Pigmentflecke als rückgebildcte Zustände der Seesternaugen sich erklä-
ren. Nach Häckel wurden die letzteren auch von Mettenheimer beschrieben. Derselbe
sieht die lichtbrechenden den Krystallstäbchen verglichenen Gebilde als aus einer
Anzahl von Zellen bestehend an und beschreibt zugleich das Augenpolster durchsetzende
Fasern. (Abhandl. der Senkenb. Naturforsch. Gesellsch. III. Ferner: A. A. Ph. 1862).
Die bei Synapten vorhandenen Pigmentflecke in der Nähe der Tentakel sind von an-
deren farbigen Stellen des Körpers nicht verschieden.
Organe der Ernährung.
Verdauungsorgane.
§106.
Das bei den ausgebildeten Eehinodermen sehr verschiedenartige Ver-
halten des Nahrungscanais lässt sich aus einfacherer und gleichartiger Anlage
bei den Larvenzuständen ableiten. Wie die Larvenform selbst, so erscheint
auch das primitive Darmrohr für alle Echinodermen in übereinstimmender
Vorbildung. Dass auch hier jene , deren Entwickelung zusammengezogen,
ohne den typischen Larvenzustand verlauft, nicht beigezählt werden können,
wird begreiflich sein.
Die erste Anlage des Darmes erfolgt als eine Wucherung der den Körper
der jungen Larve überziehenden peripherischen Zellschichte, die dem Eklo-
derm der Cölenteraten vergleichbar ist. In den im Inneren nur aus
gallertiger Bindesubstanz bestehenden Larvenkörper wächst ein Blind-
schlauch, dessen Wände in die Ektodernischicht sich fortsetzen. Es
sind in diesem Stadium Zustände repräsentirt, die mit solchen anderer
niederer Thiere, vor allem der Würmer, völlig übereinstimmen. Eine
Oeffnung dient als Mund und After. Bald wächst gegen das blinde
Darmende von einer Seite des Körpers her eine zweite Einbuchtung aus, die
sich mit dem Darme vereinigt, hohl wird und so mit dem erstgebildeten
Stücke eine Gontinuum bildet. Die letztgebildete Abtheilung stellt den Mund
und den damit zusammenhängenden Oesophagus, die erstgebildete den
Mittel- und Enddarm vor. Der spätere After und der damit verbundene
Darmtheil ist somit das vom gesammten Darme zuerst Feststehende. Der
Larvendarm setzt sich aus drei Abschnitten zusammen. Eine weite Mund-
öffnung führt in eine in der Längenaxe des Körpers liegende contraclile
Röhre, die als Schlund oder auch Oesophagus bezeichnet ward. Wir wollen
diesen ganzen Abschnitt als Munddarm bezeichnen. Darauf folgt ein weiterer
Theil, das blinde Ende des primitiven Darmes. Es wird als Magen bezeich-
Eehinodermen.
Bezuglich der Sehorgane, deren Vorkommen bei Seesternen von Häckel entdeckt
ward (Z. Z. X.), ist beachtenswert, dass bei Seeigeln an den den Enden der Seestern-
arme homologen Stellen Pigmentanhäufungen vorkommen. Sie liegen auf den von einer
feinen Oeffnung durchbohrten Intergenitalplatten (Fig. 77 ig.), den Ocellarplatten nach
Agassiz. Sollten hier nicht noch Krystallstäbchen ähnliche Bildungen aufzufinden sein,
so dürften die Pigmentflecke als rückgebildcte Zustände der Seesternaugen sich erklä-
ren. Nach Häckel wurden die letzteren auch von Mettenheimer beschrieben. Derselbe
sieht die lichtbrechenden den Krystallstäbchen verglichenen Gebilde als aus einer
Anzahl von Zellen bestehend an und beschreibt zugleich das Augenpolster durchsetzende
Fasern. (Abhandl. der Senkenb. Naturforsch. Gesellsch. III. Ferner: A. A. Ph. 1862).
Die bei Synapten vorhandenen Pigmentflecke in der Nähe der Tentakel sind von an-
deren farbigen Stellen des Körpers nicht verschieden.
Organe der Ernährung.
Verdauungsorgane.
§106.
Das bei den ausgebildeten Eehinodermen sehr verschiedenartige Ver-
halten des Nahrungscanais lässt sich aus einfacherer und gleichartiger Anlage
bei den Larvenzuständen ableiten. Wie die Larvenform selbst, so erscheint
auch das primitive Darmrohr für alle Echinodermen in übereinstimmender
Vorbildung. Dass auch hier jene , deren Entwickelung zusammengezogen,
ohne den typischen Larvenzustand verlauft, nicht beigezählt werden können,
wird begreiflich sein.
Die erste Anlage des Darmes erfolgt als eine Wucherung der den Körper
der jungen Larve überziehenden peripherischen Zellschichte, die dem Eklo-
derm der Cölenteraten vergleichbar ist. In den im Inneren nur aus
gallertiger Bindesubstanz bestehenden Larvenkörper wächst ein Blind-
schlauch, dessen Wände in die Ektodernischicht sich fortsetzen. Es
sind in diesem Stadium Zustände repräsentirt, die mit solchen anderer
niederer Thiere, vor allem der Würmer, völlig übereinstimmen. Eine
Oeffnung dient als Mund und After. Bald wächst gegen das blinde
Darmende von einer Seite des Körpers her eine zweite Einbuchtung aus, die
sich mit dem Darme vereinigt, hohl wird und so mit dem erstgebildeten
Stücke eine Gontinuum bildet. Die letztgebildete Abtheilung stellt den Mund
und den damit zusammenhängenden Oesophagus, die erstgebildete den
Mittel- und Enddarm vor. Der spätere After und der damit verbundene
Darmtheil ist somit das vom gesammten Darme zuerst Feststehende. Der
Larvendarm setzt sich aus drei Abschnitten zusammen. Eine weite Mund-
öffnung führt in eine in der Längenaxe des Körpers liegende contraclile
Röhre, die als Schlund oder auch Oesophagus bezeichnet ward. Wir wollen
diesen ganzen Abschnitt als Munddarm bezeichnen. Darauf folgt ein weiterer
Theil, das blinde Ende des primitiven Darmes. Es wird als Magen bezeich-