430 Arthropoden.
Atlimim g sor g an e.
1) Kiemen.
§137.
Als Athmungsoi'gane fungiren bei den Arthropoden zwei morpholo-
gisch einander fremde Organreihen, deren Verschiedenheit auf Einrichtungen
sich gründet, die aus dem bezüglichen Medium hervorgehen. Die eine Reihe
dieser Organe ist gleich den Athmungsorganen der Würmer mit dem Integument
verbunden. Theile der Körperoberfläche sind zu Athmungsorganen umgewan-
delt und stellen sich zurVergrösserung dieser Oberfläche als Fortsatzbildungen
dar, deren Binnenraum von dem Blute durchströmt wird. Wir treffen diese
Organe als Kiemen bei den Crustaceen verbreitet. Wenn auch hier noch
mancherlei Nebeneinrichtunaen, wie die
Fig. no. bereits oben ;S. 402 erwähnte Wasser-
aufnahme in den Enddarm, respiratorische
Zwecke erfüllen und auch in vielen Fällen
das gesammle Integument als Athmungsorgan
fungiren wird, so stellen sich doch alle aus
dem indifferenten Zustande herausgetretenen
Athmungsorgane der Krustenthiere als Kie-
menbildungen dar. Als solche Einrichtungen
unterscheide ich zwei verschiedene Appa-
rate :
1) Der erste und verbreitetste erscheint
unter der Form ventraler Anhangsgebilde
der Metameren; sie stellen sich dar bald
als modificirte Gliedmaassen (Füsse) , bald
wieder als Abschnitte oder Theile der-
selben , bald endlich erscheinen sie als
selbständige Gebilde, entweder noch mit
den Füssen, namentlich deren Basaltheil,
in Verbindung, oder unabhängig von den
Locomotionsorganen an andere benach-
barte Theile des Körpers befestigt. In
diesem letzten Falle, der zugleich die höchste Differenzirungsstufe aus-
drückt, zeigen sie immer noch einen, wenn auch nicht mehr ganz deutlichen
Znsammenhang mit den Gliedmaassen, indem sie wenigstens über dieselben
und genau ihnen entsprechend inserirt sind. Die vergleichende Betrachtung
Fig. HO. A Querdurchschnitt eines Phyllopoden [Limneüs). Der Schnitt geht durch
das Segment, welches das erste Fusspaar trägt, i Darmcanal. c Herz, n Bauch-
mark, d Integumentduplicatur, eine die Gliedmaassen bergende Schale bildend.
br Schwimmfuss. (Nach Grube.) B Querschnitt von Squilla (durch das Abdomen
gelegt), i c n wie in A. m Muskeln, d Integumentduplicatur. p äussere, p' innere
Fusslamelle, br Kieme. (Nach Milne-Edwards.)
Atlimim g sor g an e.
1) Kiemen.
§137.
Als Athmungsoi'gane fungiren bei den Arthropoden zwei morpholo-
gisch einander fremde Organreihen, deren Verschiedenheit auf Einrichtungen
sich gründet, die aus dem bezüglichen Medium hervorgehen. Die eine Reihe
dieser Organe ist gleich den Athmungsorganen der Würmer mit dem Integument
verbunden. Theile der Körperoberfläche sind zu Athmungsorganen umgewan-
delt und stellen sich zurVergrösserung dieser Oberfläche als Fortsatzbildungen
dar, deren Binnenraum von dem Blute durchströmt wird. Wir treffen diese
Organe als Kiemen bei den Crustaceen verbreitet. Wenn auch hier noch
mancherlei Nebeneinrichtunaen, wie die
Fig. no. bereits oben ;S. 402 erwähnte Wasser-
aufnahme in den Enddarm, respiratorische
Zwecke erfüllen und auch in vielen Fällen
das gesammle Integument als Athmungsorgan
fungiren wird, so stellen sich doch alle aus
dem indifferenten Zustande herausgetretenen
Athmungsorgane der Krustenthiere als Kie-
menbildungen dar. Als solche Einrichtungen
unterscheide ich zwei verschiedene Appa-
rate :
1) Der erste und verbreitetste erscheint
unter der Form ventraler Anhangsgebilde
der Metameren; sie stellen sich dar bald
als modificirte Gliedmaassen (Füsse) , bald
wieder als Abschnitte oder Theile der-
selben , bald endlich erscheinen sie als
selbständige Gebilde, entweder noch mit
den Füssen, namentlich deren Basaltheil,
in Verbindung, oder unabhängig von den
Locomotionsorganen an andere benach-
barte Theile des Körpers befestigt. In
diesem letzten Falle, der zugleich die höchste Differenzirungsstufe aus-
drückt, zeigen sie immer noch einen, wenn auch nicht mehr ganz deutlichen
Znsammenhang mit den Gliedmaassen, indem sie wenigstens über dieselben
und genau ihnen entsprechend inserirt sind. Die vergleichende Betrachtung
Fig. HO. A Querdurchschnitt eines Phyllopoden [Limneüs). Der Schnitt geht durch
das Segment, welches das erste Fusspaar trägt, i Darmcanal. c Herz, n Bauch-
mark, d Integumentduplicatur, eine die Gliedmaassen bergende Schale bildend.
br Schwimmfuss. (Nach Grube.) B Querschnitt von Squilla (durch das Abdomen
gelegt), i c n wie in A. m Muskeln, d Integumentduplicatur. p äussere, p' innere
Fusslamelle, br Kieme. (Nach Milne-Edwards.)