Wirbelthiere.
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mit Begattungsarmen versehen sind) nur einen einzigen auf einmal erzeugen. Dieser
besitzt dann eine beträchtliche Länge, bei Tremoetopus Carenae nahebei zwei Fuss,
und wird bei der letztgenannten Art knäuelförmig zusammengewunden getroffen. Die
membranöse Hülle, welche die kleineren Spermatophoren der ganzen Länge nach um-
gibt, Überziehthier den Spermatophorenknäuel, so dass derselbe als ein von dünner
Membran umschlossenes Packet entleert wird, wie ich mich in einem Falle überzeugen
konnte. — Nach van der Hoeven kommt es bei Nautilus gleichfalls zur Bildung eines
solchen knäuelförmigen Spermatophors. Ueber die Spermatophorenbildung vergleiche
vorzüglich Krohn in Fror. N. Not. 1839, und Milne-Edwards in Ann. sc. nat. III.
xvni. 1842.
Den Begattungsarm von Tremoetopus violaceus und Argonauta hat Kölliker be-
schrieben. Bericht der zootom. Anstalt zu Würzburg 1849. Ueber das Männchen von
Argonauta vergl. H. Müller,, Z. Z. 1851. Ferner über Tremoetopus Carenae Verany und
Vogt in Ann. sc. nat. III. xvn. R. Leuckart in zoolog. Untersuch. III. 1 854. Den Nach-
weis eines sehr ausgebreiteten Vorkommens hectocotylisirter Arme lieferte Steenstuup
(Kongl. danske Videnskabernes Selskabs Skrifter 1856). Vergl. darüber auch Troschel
(Arch. Nat, 1857) und Claus (ibid. 1858).
Wie das Geschäft der Begattung mittelst des Armes vollzogen wird, ist noch nicht
ermittelt, und namentlich ist es noch nicht klar, wie der Spermatophor in den Hectoco-
tylusarm von Argonauta oder Tremoetopus eintritt, wo ein den Arm durchziehender
Längscanal besteht, der unten ansehnlich erweitert ist.
Die Formelemente de s S am e n s werden bei allen Otocardiern durch Samenfäden
dargestellt, die aus einem dickeren Theile und dem haarartigen Anhange bestehen. Die
Form des ersteren Stückes ist wechselnd. In der Mehrzahl ist das Köpfchen rundlich
oder länglich, häufig ganz allmählich in den Fadenanhang übergehend. Bei Vielen ist
es spiralig gedreht (manche Gasteropoden, Pteropoden).
Siebenter Abschnitt.
Wirbelthiere.
Allgemeine Uebersiclit.
§ f76.
Für den Stamm der Wirbelthiere bieten sich schärfere Charaktere als sie
für die meisten übrigen bestehen. Eine bestimmtere Abgrenzung und eine
genauere Kenntniss des embryologischen wie des paläontologischen Materials
gibt der Vergleichung einen festeren Boden und gestattet für die organologi-
schen Umwandlungen in den einzelnen Abtheilungen den Nachweis eines
leitenden Fadens.
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mit Begattungsarmen versehen sind) nur einen einzigen auf einmal erzeugen. Dieser
besitzt dann eine beträchtliche Länge, bei Tremoetopus Carenae nahebei zwei Fuss,
und wird bei der letztgenannten Art knäuelförmig zusammengewunden getroffen. Die
membranöse Hülle, welche die kleineren Spermatophoren der ganzen Länge nach um-
gibt, Überziehthier den Spermatophorenknäuel, so dass derselbe als ein von dünner
Membran umschlossenes Packet entleert wird, wie ich mich in einem Falle überzeugen
konnte. — Nach van der Hoeven kommt es bei Nautilus gleichfalls zur Bildung eines
solchen knäuelförmigen Spermatophors. Ueber die Spermatophorenbildung vergleiche
vorzüglich Krohn in Fror. N. Not. 1839, und Milne-Edwards in Ann. sc. nat. III.
xvni. 1842.
Den Begattungsarm von Tremoetopus violaceus und Argonauta hat Kölliker be-
schrieben. Bericht der zootom. Anstalt zu Würzburg 1849. Ueber das Männchen von
Argonauta vergl. H. Müller,, Z. Z. 1851. Ferner über Tremoetopus Carenae Verany und
Vogt in Ann. sc. nat. III. xvn. R. Leuckart in zoolog. Untersuch. III. 1 854. Den Nach-
weis eines sehr ausgebreiteten Vorkommens hectocotylisirter Arme lieferte Steenstuup
(Kongl. danske Videnskabernes Selskabs Skrifter 1856). Vergl. darüber auch Troschel
(Arch. Nat, 1857) und Claus (ibid. 1858).
Wie das Geschäft der Begattung mittelst des Armes vollzogen wird, ist noch nicht
ermittelt, und namentlich ist es noch nicht klar, wie der Spermatophor in den Hectoco-
tylusarm von Argonauta oder Tremoetopus eintritt, wo ein den Arm durchziehender
Längscanal besteht, der unten ansehnlich erweitert ist.
Die Formelemente de s S am e n s werden bei allen Otocardiern durch Samenfäden
dargestellt, die aus einem dickeren Theile und dem haarartigen Anhange bestehen. Die
Form des ersteren Stückes ist wechselnd. In der Mehrzahl ist das Köpfchen rundlich
oder länglich, häufig ganz allmählich in den Fadenanhang übergehend. Bei Vielen ist
es spiralig gedreht (manche Gasteropoden, Pteropoden).
Siebenter Abschnitt.
Wirbelthiere.
Allgemeine Uebersiclit.
§ f76.
Für den Stamm der Wirbelthiere bieten sich schärfere Charaktere als sie
für die meisten übrigen bestehen. Eine bestimmtere Abgrenzung und eine
genauere Kenntniss des embryologischen wie des paläontologischen Materials
gibt der Vergleichung einen festeren Boden und gestattet für die organologi-
schen Umwandlungen in den einzelnen Abtheilungen den Nachweis eines
leitenden Fadens.