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Gegenbaur, Carl
Grundzüge der vergleichenden Anatomie — Leipzig, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.15089#0225

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210

Würmer

durch einen Nervenfaden verbunden. Ebenso zweifelhaft sind die bei einigen Ascidien
Chelysoma, Ghondrostachys) als Hörorgane beschriebenen Organe, die in der Nähe
des centralen Nervensystems »(Magert sind.

Organe der Ernährung.
Vcrdauiingsorgane.

Darmcanal.

§76.

Der Ernährung des Körpers steht bei den Würmern ein Verdauungs-
apparat vor, der in verschiedenen Modificationen durch den Körper sich
erstreckt, entweder in das Parenchyni des Körpers eingebettet, oder, bei
vorhandener Leibeshöhle in letzterer gelagert ist. Im erstem Falle werden
die durch den Venia uungsprozess aus der aufgenommenen
38- .Nahrung gewonnenen Stoffe durch die Wandungen des Darm-
canales sofort in den übrigen Organismus sich verlheilen.
c Im letzteren Falle dagegen gelangen sie als ernährende
\z- Flüssigkeit in die Leibeshöhle, oder auch von der Darmwand
aus in den dort sich verbreitenden AI »schnitt eines Gefäss-
systems. — Der Darmcanal schliesst sich meist der allge-
meinen Form des Körpers an, erstreckt sich durch dessen
m Länge, und dehnt sich bei breitem Körper auch nach dieser
^ Richtung aus. Der Eingang liegt in der Bogel am Vorder-
ende des Körpers immer an der ventralen Fläche. Wo ein
After vorhanden, ist dieser meist am hinteren Körperlheile,
und zwar bald ventral bald dorsal angebracht.

Eine Diff'erenzirung des Verdauungsapparates in mehrere
verschieden fungirende Abschnitte ist durchgehend nach-
zuweisen, sowie auch häufig noch Hilfsapparate zur Bewäl-
tigung der Nahrung am Eingange der verdauenden Cavilät
hinzutreten. Die drei Abschnitte, hier zum ersten Male vor-
handen, und als Munddarm, Mitteldarm und Enddarm unter-
schieden, sind bei fehlendem After um den letzten vermin-
dert. Die einfachste Form knüpft an die bei den Cölenteraten
gegebenen Verhältnisse an. Sie erscheint bei Allen in der
embryonalen Anlage des Organismus, unter den niederen
Würmern auch bleibend, mit nur wenigen Complicationen.
Sie wird dadurch vorgestellt, dass die verdauende Cavilät
eine blindsackartige Höhlung bildet, die nur an einer Stelle
auf die Oberfläche sich öffnet. Diese Oeffnung dient zur Aufnahme der

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Nahrung, aber auch zur Entfernung der unverdauten Beste, sie ist Mund

Fig. 38. Prorhynchus fluviätilis. o Mund, oe Schlund, rüssclartig vorstreckbar. i Daun.
gl Drüsen, die in den Darm münden, c Wimpergruben, x Stachel in dein über dem
Schlünde gelegenen Organe, das bei y blindsackartig endet, ov Ovarium, nach vorn
zu mit einigen auf verschiedenen Entwickelungsstadien befindlichen Eiern.
 
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