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WirbeFtuierei
Die für den Danncanal bestimmten sympathischen Nerven stellen ausser den die Blutge-
fässe begleitenden Geflechten auch längs des Darmes verlaufende Stämme vor. Manche
Andeutungen hiervon finden sich bei Reptilien 'Monitor). Am meisten sind diese Nerven
nach Remak (Ueber ein selbständiges Darmnervensystem, Berlin 1847) bei Vögeln ent-
wickelt. Ein den Mitteldarm begleitender Nervenstamm geht am Enddarme in mehrere
ansehnliche Ganglien ein. Bei Säugethieren fehlt diese Einrichtung.
Ueber den Sympathicus s. E. H. Weber, Anatomia comparata N. sympath. Lips.
1818. Stanmus, Symbolae ad anatom. piscium. Rost. 1 839. Ferner J. Müller, im Myxi-
noideirwerk. Ueber die Nebennieren und ihre Beziehungen zum Sympathicus, vergl.
Leydig, Histologie.
Sinnesorgane.
§ 220.
Die Anordnung und der Bau der Sinnesorgane lassen zwar im Allgemei-
nen ähnliche Zustände erkennen, wie wir sie in einzelnen Classen wirbelloser
Thiere nachgewiesen haben , allein jeder dieser Apparate bietet doch wieder
so viel Besonderes, dass eine unmittelbare Anknüpfung an die Sinnesorgane
Wirbelloser nicht gerechtfertigt ist. Solches gilt vornehmlich für die Organe
der höheren Sinne.
Für alle gemeinsam bestehen Differenzirungen des Integumentes, die
sich mit Nerven in Zusammenhang setzen. Die Art der Betheiligung des
Integumentes ist nach der Qualität des Organes verschieden.
Die in der Haut verbreiteten Apparate, welche dem Gefühlssinn vor-
stehen, sind meist an bestimmten Körpertheilen mit besonderen, vom Inte-
gumente ausgehenden Bildungen verbunden, die an die Tastorgane niederer
Thiere, z. B. der Würmer, Mollusken u. s. w. erinnern. Diese besonders
bei den Fischen verbreitete Einrichtungen gehen viele Modificationen ein und
erscheinen grösstentheils untergeordneten Anpassungsverhältnissen ent-
sprungen.
Ausser solchen durch Nervenreichthum ausgezeichneten Fühlerbildungen
kommt den Fischen noch ein System anderer Hautorgane zu, welches gleich-
falls auf Sinnesapparate bezogen werden muss, wenn wir auch ausserStande
sind, die Qualität der dadurch vermittelten Wahrnehmungen näher zu be-
zeichnen. Diese Organe sind früher für Schleim absondernde Gebilde gehal-
ten und als » S c h 1 e i m c a n ä 1 e « aufgeführt worden. Sie erscheinen als in
der Haut vertheilte Säckchen, die mit einer Oeffnung ausmünden, während
zu ihrem blinden Ende ein Nervenzweig tritt , der dort in eigenthümliche
Endapparate übergeht. Das Lumen des Säckchens ist mit einer homogenen
gallertigen Substanz gefüllt. Durch Ausdehnung dieser Säckchen entstehen
lange Canäle, die in regelmässiger Yertheilung im Integumente ihre Bahn
besitzen und an bestimmten Stellen nach aussen mündende Seitenzweige
abgeben. Bei dieser Form läuft ein Nervenzweig neben dem Hauplslamme
und sendet an jedem Zweige einen dort gleichfalls mit einem Endapparat sich
verbindenden Ast ab. An den die Endapparate bergenden Stellen bilden
die Canäle ampullenartige Erweiterungen, oft in zierlicher Weise mit rosetten-
WirbeFtuierei
Die für den Danncanal bestimmten sympathischen Nerven stellen ausser den die Blutge-
fässe begleitenden Geflechten auch längs des Darmes verlaufende Stämme vor. Manche
Andeutungen hiervon finden sich bei Reptilien 'Monitor). Am meisten sind diese Nerven
nach Remak (Ueber ein selbständiges Darmnervensystem, Berlin 1847) bei Vögeln ent-
wickelt. Ein den Mitteldarm begleitender Nervenstamm geht am Enddarme in mehrere
ansehnliche Ganglien ein. Bei Säugethieren fehlt diese Einrichtung.
Ueber den Sympathicus s. E. H. Weber, Anatomia comparata N. sympath. Lips.
1818. Stanmus, Symbolae ad anatom. piscium. Rost. 1 839. Ferner J. Müller, im Myxi-
noideirwerk. Ueber die Nebennieren und ihre Beziehungen zum Sympathicus, vergl.
Leydig, Histologie.
Sinnesorgane.
§ 220.
Die Anordnung und der Bau der Sinnesorgane lassen zwar im Allgemei-
nen ähnliche Zustände erkennen, wie wir sie in einzelnen Classen wirbelloser
Thiere nachgewiesen haben , allein jeder dieser Apparate bietet doch wieder
so viel Besonderes, dass eine unmittelbare Anknüpfung an die Sinnesorgane
Wirbelloser nicht gerechtfertigt ist. Solches gilt vornehmlich für die Organe
der höheren Sinne.
Für alle gemeinsam bestehen Differenzirungen des Integumentes, die
sich mit Nerven in Zusammenhang setzen. Die Art der Betheiligung des
Integumentes ist nach der Qualität des Organes verschieden.
Die in der Haut verbreiteten Apparate, welche dem Gefühlssinn vor-
stehen, sind meist an bestimmten Körpertheilen mit besonderen, vom Inte-
gumente ausgehenden Bildungen verbunden, die an die Tastorgane niederer
Thiere, z. B. der Würmer, Mollusken u. s. w. erinnern. Diese besonders
bei den Fischen verbreitete Einrichtungen gehen viele Modificationen ein und
erscheinen grösstentheils untergeordneten Anpassungsverhältnissen ent-
sprungen.
Ausser solchen durch Nervenreichthum ausgezeichneten Fühlerbildungen
kommt den Fischen noch ein System anderer Hautorgane zu, welches gleich-
falls auf Sinnesapparate bezogen werden muss, wenn wir auch ausserStande
sind, die Qualität der dadurch vermittelten Wahrnehmungen näher zu be-
zeichnen. Diese Organe sind früher für Schleim absondernde Gebilde gehal-
ten und als » S c h 1 e i m c a n ä 1 e « aufgeführt worden. Sie erscheinen als in
der Haut vertheilte Säckchen, die mit einer Oeffnung ausmünden, während
zu ihrem blinden Ende ein Nervenzweig tritt , der dort in eigenthümliche
Endapparate übergeht. Das Lumen des Säckchens ist mit einer homogenen
gallertigen Substanz gefüllt. Durch Ausdehnung dieser Säckchen entstehen
lange Canäle, die in regelmässiger Yertheilung im Integumente ihre Bahn
besitzen und an bestimmten Stellen nach aussen mündende Seitenzweige
abgeben. Bei dieser Form läuft ein Nervenzweig neben dem Hauplslamme
und sendet an jedem Zweige einen dort gleichfalls mit einem Endapparat sich
verbindenden Ast ab. An den die Endapparate bergenden Stellen bilden
die Canäle ampullenartige Erweiterungen, oft in zierlicher Weise mit rosetten-