Jedes Krystallstäbchen samint seinen Thcilen geht aus einer Gruppe von Zellen der
Matrix des Integuments hervor. Bei Insecten treten je vier solcher Zellen enger zusam-
men und verschmelzen unter Auswachsen in die Länge untereinander, während ihre
Kerne unter fortgesetzter Theilung sich an bestimmten Stellen des nun langgestreckten
Gebildes forterhalten. Durch eine Sonderung im Inneren dieser Anlage des Krystall-
stäbchens entsteht sowohl der Sehstab als der Krystallkegel, beide von einer zusammen-
hängenden Scheide umgeben, die von den Zellen gebildet wird. Diese Scheide um-
schliesst auch noch das Pigment. Die Sonderung des Krystallkegels kann auch anstatt
im Inneren der Anlage vorsieh zugehen, nach aussen hin, gegen die als Cornea fungirende
Cuticula zu stattfinden, so dass der Krystallkegel sogar mit der letzteren verschmolzen
sein kann (z. B. bei Lampyris, M. Schultze). Als besondere Differenzirungsproducte
können auch vor dem eigentlichen Krystallkegel noch lichtbrechende Organe hinter der
Cornea vorkommen, wie z. B. die von Leydig bei Oniscus gefundenen verkalkten Doppel-
kugeln.
Ueber die feinere Structur des Arthropodenauges s. j. Müller, zur vergl. Physiol.
des Gesichtssinnes. S. 337. Will, Beitr. z. Anat. d. zusammengesetzten Augen.
Leipzig 1840. Gottsche, A, A. Ph. 1852. Leydig, A. A. Ph. 1855, dessen Lehrbuch der
Histologie, dessen Tafeln z. vergl. Anat. I. und das Auge der Glicderthiere. Tübingen
1864. Clapauede, Z. Z. X. M. Schultze, Untersuchungen über die zusammengesetzten
Augen der Krebse und Insecten. Bonn 1868. Ueber die Raupen-Augen Landois Z. Z.
XVI. S. 27.
Organe der Ernährimg.
Verdauungsorg ane.
Darmcanal.
§ 427.
Der Nahrungscanal der Arthropoden beginnt am Vordertheile des Kör-
pers und erstreckt sich, meist in geradem Verlaufe, durch die Länge der
Leibeshöhlc, am hinteren Leibesende, zumeist am letzten Segmente, sich
öffnend. In diesem allgemeinen Verhalten ist zwar eine Uebereinslimmuni:
mit den Würmern, namentlich Nemertinen und Annulaten, ersichtlich, allein
die in der Regel sehr verschiedengradige Ausbildung der einzelnen Ab-
schnitte des Darmes spiegelt auch hier häufig jene Unterschiede ab, welche
zwischen Würmern und Arthropoden bestehen und bei letzteren weiter fort-
geschrittene Differenzirungen ausdrücken. Die Lagerung des Darmrohrs zu den
übrigen Organen ist die gleiche wie bei den Würmern, doch treten durch
die Differenzirung eines Herzens bestimmtere Lagebeziehungen zu diesem
Organe auf. Unter dem Darme verläuft das Bauchmark, über ihm lagert das
Herz. Obgleich der Darm scheinbar frei durch die ganze Leibeshöhle ver-
läuft, und nur am Anfange und Ende inniger mit der Körperwand zusam-
menhängt, so steht er doch auf diesem Wege ausser durch an ihn tretende
Organe, wie Nerven, noch durch ein den Bindesubstanzen zuzuzählendes Ge-
webe hin und wieder mit der Körperwand in Zusammenhang, oder wird so-
gar durch einzelne Muskelzüge befestigt. Die Analöffnung ist entweder
Matrix des Integuments hervor. Bei Insecten treten je vier solcher Zellen enger zusam-
men und verschmelzen unter Auswachsen in die Länge untereinander, während ihre
Kerne unter fortgesetzter Theilung sich an bestimmten Stellen des nun langgestreckten
Gebildes forterhalten. Durch eine Sonderung im Inneren dieser Anlage des Krystall-
stäbchens entsteht sowohl der Sehstab als der Krystallkegel, beide von einer zusammen-
hängenden Scheide umgeben, die von den Zellen gebildet wird. Diese Scheide um-
schliesst auch noch das Pigment. Die Sonderung des Krystallkegels kann auch anstatt
im Inneren der Anlage vorsieh zugehen, nach aussen hin, gegen die als Cornea fungirende
Cuticula zu stattfinden, so dass der Krystallkegel sogar mit der letzteren verschmolzen
sein kann (z. B. bei Lampyris, M. Schultze). Als besondere Differenzirungsproducte
können auch vor dem eigentlichen Krystallkegel noch lichtbrechende Organe hinter der
Cornea vorkommen, wie z. B. die von Leydig bei Oniscus gefundenen verkalkten Doppel-
kugeln.
Ueber die feinere Structur des Arthropodenauges s. j. Müller, zur vergl. Physiol.
des Gesichtssinnes. S. 337. Will, Beitr. z. Anat. d. zusammengesetzten Augen.
Leipzig 1840. Gottsche, A, A. Ph. 1852. Leydig, A. A. Ph. 1855, dessen Lehrbuch der
Histologie, dessen Tafeln z. vergl. Anat. I. und das Auge der Glicderthiere. Tübingen
1864. Clapauede, Z. Z. X. M. Schultze, Untersuchungen über die zusammengesetzten
Augen der Krebse und Insecten. Bonn 1868. Ueber die Raupen-Augen Landois Z. Z.
XVI. S. 27.
Organe der Ernährimg.
Verdauungsorg ane.
Darmcanal.
§ 427.
Der Nahrungscanal der Arthropoden beginnt am Vordertheile des Kör-
pers und erstreckt sich, meist in geradem Verlaufe, durch die Länge der
Leibeshöhlc, am hinteren Leibesende, zumeist am letzten Segmente, sich
öffnend. In diesem allgemeinen Verhalten ist zwar eine Uebereinslimmuni:
mit den Würmern, namentlich Nemertinen und Annulaten, ersichtlich, allein
die in der Regel sehr verschiedengradige Ausbildung der einzelnen Ab-
schnitte des Darmes spiegelt auch hier häufig jene Unterschiede ab, welche
zwischen Würmern und Arthropoden bestehen und bei letzteren weiter fort-
geschrittene Differenzirungen ausdrücken. Die Lagerung des Darmrohrs zu den
übrigen Organen ist die gleiche wie bei den Würmern, doch treten durch
die Differenzirung eines Herzens bestimmtere Lagebeziehungen zu diesem
Organe auf. Unter dem Darme verläuft das Bauchmark, über ihm lagert das
Herz. Obgleich der Darm scheinbar frei durch die ganze Leibeshöhle ver-
läuft, und nur am Anfange und Ende inniger mit der Körperwand zusam-
menhängt, so steht er doch auf diesem Wege ausser durch an ihn tretende
Organe, wie Nerven, noch durch ein den Bindesubstanzen zuzuzählendes Ge-
webe hin und wieder mit der Körperwand in Zusammenhang, oder wird so-
gar durch einzelne Muskelzüge befestigt. Die Analöffnung ist entweder