renzirung der primitiven Magenhöhle ihre Ursprungsstelle aus dieser in die Centraihöhle
des Gastrovascularapparates verlegen. Weniger zweifelhaft ist die Homologie dieser
keulenförmigen Fortsätze.mit ähnlich gestalteten Lappen die bei den Larven gewisser
Ctenophoren aus der Magenhöhle hervorgestreckt werden. (Vergl. meinen Aufsatz über
Ctenophoren ; Arch. Nat. 1 856.) Dieses scheinen aber hier nur provisorische Gebilde zu
sein, da weder sie noch andere ähnliche Gebilde im Gastrovascularsyslem der ausgebil-
deten Rippenquallen zur Beobachtung gekommen sind. —
Bezüglich der sogenannten Leberorgane der Cölenteraten ist noch anzuführen, dass
den Velelliden eine sehr entwickelte Leber zugeschrieben wird. (Kölliker, Schwimm-
polypen.) Das cölenterische Netz an der Unterfläche der Scheibe zeigt in den Wandun-
gen seiner Canäle einen Beleg von Zellen die braungelbe Körner enthalten, und dadurch
bildet sich der grösste Theil des dem Stamme zukommenden Gastrovascularsystems in
einen besonderen Abschnitt um, der gegen den daraus hervorgehenden aus hellen
Canälen bestehenden Theil sich unterscheidet. Will man auch diesem Abschnitte die
Function eines gallebereitenden Apparates zusprechen, so darf man dabei nicht ausser
Acht lassen, dass in Bezug* auf die morphologischen Verhältnisse der Velelliden kein den
gleichnamigen Gebilden der höheren Thiere morphologisch ähnliches Organ vorliegt, son-
dern dass diese »Leber« nur einen Theil des gesammten Gastrovascularsystems des Thier-
stockes vorstellt. Es entspricht den Canälen des Coenenchyms der Anthozoen, oder den
gemeinsamen Canälen der Hydroidstöcke. Während aber bei diesen letztern eine
dunkelgefärbte Auskleidung sich gleichmässig verbreitet, ist sie bei Velella und Porpita
auf einen netzförmigen Abschnitt beschränkt. Somit kann dieses Verhalten als eine wei-
tere Differenzirung betrachtet werden. Ob die »Lebercanäle« gleichmässig dicht mit
Zellen gefüllt sind wie Kölliker anführt, scheint deshalb zweifelhaft, da sie in den
hellen weisslichen Abschnitt des Canalsystems sich fortsetzen, in welch' letzterem ein
Lumen vorhanden ist. Diese hellen Canäle des Coenenchyms zeigen in ihren weitern
Abschnitten ein Wimperepithcl. Die Verbindung des Lebernetzes mit dem centralen
»Magen« findet durch spaltenartige Oeffnungen statt, die im Grunde des letzteren, bei
Velella in zwei Reihen, bei Porpita in radiärer Anordnung, wahrnehmbar sind. Von den
kleinen Ernährungsindividuen ist bei Velella ein Theil mit dem Lebernetze, ein anderer
mit dem hellen Abschnitte des cölenterischen Canalsystems in Zusammenhang.
Exeretionsorg ane.
§ 38.
Da der Gastrovascularapparat sowohl der Nahrungsaufnahme als auch
deren Veränderung vorsteht, und zugleich mit seinen Canalverzweigungen
die Stelle von Kreislauforganen vertritt, sowie in ihm auch die Stelle gegeben
sein wird, wo der sonst an besonderen Athmungsorganen localisirte Gas-
austausch sich vollzieht: so wird vielleicht auch die Abscheidung der aus
dem Stoffwechsel der Gewebe tretenden Materien in jenem Organsysteme
stattfinden. Besondere Excretionsorgane sind nur bei sehr wenigen Cölen-
teraten bekannt, Von Einigen werden die Mesenterialfilamente der Actinien
als solche betrachtet, da in diesem feste, concrementartige Gebilde, die na-
mentlich gegen das freie Ende zu angehäuft sind, vorkommen. — Unter den
Siphonophoren ist bei Porpita ein spongiös gebautes Organ, das unter dem
scheibenförmigen Luftbehälter im Stamme der Colonie gelagert ist, gleich-
falls als excretorisches nachgewiesen.
des Gastrovascularapparates verlegen. Weniger zweifelhaft ist die Homologie dieser
keulenförmigen Fortsätze.mit ähnlich gestalteten Lappen die bei den Larven gewisser
Ctenophoren aus der Magenhöhle hervorgestreckt werden. (Vergl. meinen Aufsatz über
Ctenophoren ; Arch. Nat. 1 856.) Dieses scheinen aber hier nur provisorische Gebilde zu
sein, da weder sie noch andere ähnliche Gebilde im Gastrovascularsyslem der ausgebil-
deten Rippenquallen zur Beobachtung gekommen sind. —
Bezüglich der sogenannten Leberorgane der Cölenteraten ist noch anzuführen, dass
den Velelliden eine sehr entwickelte Leber zugeschrieben wird. (Kölliker, Schwimm-
polypen.) Das cölenterische Netz an der Unterfläche der Scheibe zeigt in den Wandun-
gen seiner Canäle einen Beleg von Zellen die braungelbe Körner enthalten, und dadurch
bildet sich der grösste Theil des dem Stamme zukommenden Gastrovascularsystems in
einen besonderen Abschnitt um, der gegen den daraus hervorgehenden aus hellen
Canälen bestehenden Theil sich unterscheidet. Will man auch diesem Abschnitte die
Function eines gallebereitenden Apparates zusprechen, so darf man dabei nicht ausser
Acht lassen, dass in Bezug* auf die morphologischen Verhältnisse der Velelliden kein den
gleichnamigen Gebilden der höheren Thiere morphologisch ähnliches Organ vorliegt, son-
dern dass diese »Leber« nur einen Theil des gesammten Gastrovascularsystems des Thier-
stockes vorstellt. Es entspricht den Canälen des Coenenchyms der Anthozoen, oder den
gemeinsamen Canälen der Hydroidstöcke. Während aber bei diesen letztern eine
dunkelgefärbte Auskleidung sich gleichmässig verbreitet, ist sie bei Velella und Porpita
auf einen netzförmigen Abschnitt beschränkt. Somit kann dieses Verhalten als eine wei-
tere Differenzirung betrachtet werden. Ob die »Lebercanäle« gleichmässig dicht mit
Zellen gefüllt sind wie Kölliker anführt, scheint deshalb zweifelhaft, da sie in den
hellen weisslichen Abschnitt des Canalsystems sich fortsetzen, in welch' letzterem ein
Lumen vorhanden ist. Diese hellen Canäle des Coenenchyms zeigen in ihren weitern
Abschnitten ein Wimperepithcl. Die Verbindung des Lebernetzes mit dem centralen
»Magen« findet durch spaltenartige Oeffnungen statt, die im Grunde des letzteren, bei
Velella in zwei Reihen, bei Porpita in radiärer Anordnung, wahrnehmbar sind. Von den
kleinen Ernährungsindividuen ist bei Velella ein Theil mit dem Lebernetze, ein anderer
mit dem hellen Abschnitte des cölenterischen Canalsystems in Zusammenhang.
Exeretionsorg ane.
§ 38.
Da der Gastrovascularapparat sowohl der Nahrungsaufnahme als auch
deren Veränderung vorsteht, und zugleich mit seinen Canalverzweigungen
die Stelle von Kreislauforganen vertritt, sowie in ihm auch die Stelle gegeben
sein wird, wo der sonst an besonderen Athmungsorganen localisirte Gas-
austausch sich vollzieht: so wird vielleicht auch die Abscheidung der aus
dem Stoffwechsel der Gewebe tretenden Materien in jenem Organsysteme
stattfinden. Besondere Excretionsorgane sind nur bei sehr wenigen Cölen-
teraten bekannt, Von Einigen werden die Mesenterialfilamente der Actinien
als solche betrachtet, da in diesem feste, concrementartige Gebilde, die na-
mentlich gegen das freie Ende zu angehäuft sind, vorkommen. — Unter den
Siphonophoren ist bei Porpita ein spongiös gebautes Organ, das unter dem
scheibenförmigen Luftbehälter im Stamme der Colonie gelagert ist, gleich-
falls als excretorisches nachgewiesen.