Bewegüngsorgane lind Muskeisystem.
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finden sich wieder bei den gehäusetragenden Gephalophoren. Sie bilden hier
nieist einen einfachen Muskel, der im Grunde des Gehäuses entspringt, und
sich zu den vordem Körpertheilen begibt, wobei er an Umfang zunimmt. Bei
den Pteropoden strahlt er in die Flossen aus. Bei den Gasteropoden versorgt
er ausser dem Fuss noch den Kopf , besonders den in demselben liegenden
Schlundkopf. Er gibt dabei besondere Bündel an andere hervorstreck-
bare Theile, so an die Tentakel, und an das Begattungsorgan ab. Da er
von der Spindel des Gehäuses entspringt und auch in seinem Verlaufe ihr
anliegt, so wurde er als M. coluniellaris bezeichnet. Auch bei den Uetero-
poden ist er vorhanden, selbst da, wo die Gehäusebildung zurückgetreten
ist oder vollständig fehlt (Pterotraehea). Er hat auch hier seine End-
ausbreitung im flossenartigen Fusse. Ausser diesem Muskel finden sich noch
einzelne zu den Eingeweiden tretende Bündel.
Schon durch das Bestehen eines entwickelten inneren Skeletes wird die
Muskulatur der Gephalopoden mehr difi'erenzirt und der ansehnlichste Theil
des ersteren bietet für die Muskeln mehrfache Ursprungs- und Insertions-
stellen. An den Kopfknorpel befestigen sich bei Nautilus zwei mächtige
Betracloren, die seitlich in der Wohnkammer der Schale entspringen. Bei
den mit innerer Schale versehenen Dibranchiaten (Decapoden) nehmen die-
selben Muskeln ihren Ursprung von der Wand des Schalenüberzuges und bei
den Oclopoden von einem dort liegenden Knorpel. Von diesen beiden
Muskeln zweigen sich zwei Züge für den Trichter ab, und ein anderes
mächtigeres Muskelpaar entspringt im Nacken des Thiers und tritt breit zur
Ventralfläche in den Trichter. Auch im Mantel ordnet sich die Muskulatur in
gesonderte Lagen, und die in die Flossen eintretenden Theile bilden ebenso
deutlich getrennte Schichten. Die Muskulatur der Arme entspringt vom
Kopfknorpel. Sie umschliesst einen in der Armaxe verlaufenden Canal.
Als 0 r g a n e der 0 r t s b e w e gu n g fungiren bei den meisten Mollus-
ken während der ersten Entwickelungszustände bestimmte Stel-
len des Körpers bedeckende Gilien. Bei den Braehiopodenlarven leistet ein
ähnliches wahrscheinlich die Anlage der Arme darstellendes Wimper-
organ denselben Dienst. Bei den Lainellibranchiaten und Cephalophoren
macht das oben (§ 14 9) beschriebene Wimpersegel gleichfalls ein freies Um-
herschwärmen möglich, bis die Ausbildung anderer Apparate der Ortsbe-
wegung diese Function dem Wimpersegel abnimmt, oder eine festsitzende
Lebensweise, häufig von der Entwickelung massiver Gehäuse begleitet, be-
ginnt.
Die Ausbildung eines Abschnittes des Hautmuskelschlauchs zum Fusse
lässt diesen bei den Lamellibranchiaten und Cephalophoren als verbreitetstes
Locomotionsorgan erscheinen. In der Begel dient er als Organ zum Krie-
chen, wobei Gontractionen wellenförmig über ihn hinlaufen. Zu dieser Lei-
stung ist er noch vollkommen bei den Gasteropoden befähigt, wo er eine platte
fleischige Sohle besitzt, die bei vielen auch als Saugnapf zu fungiren ver-
mag. Bei ansehnlicher seitlicher Verbreiterung dient er als Buderorgan beim
Schwimmen (z. B. bei Gasleropteron). tu gleicher Weise ist die senkrechte
Flosse der Heteropoden thätig, die nach Art einer Schraube sich bewegt.
Gegenbanr, Yergl. Anatomie. '1. Aufl. 32
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finden sich wieder bei den gehäusetragenden Gephalophoren. Sie bilden hier
nieist einen einfachen Muskel, der im Grunde des Gehäuses entspringt, und
sich zu den vordem Körpertheilen begibt, wobei er an Umfang zunimmt. Bei
den Pteropoden strahlt er in die Flossen aus. Bei den Gasteropoden versorgt
er ausser dem Fuss noch den Kopf , besonders den in demselben liegenden
Schlundkopf. Er gibt dabei besondere Bündel an andere hervorstreck-
bare Theile, so an die Tentakel, und an das Begattungsorgan ab. Da er
von der Spindel des Gehäuses entspringt und auch in seinem Verlaufe ihr
anliegt, so wurde er als M. coluniellaris bezeichnet. Auch bei den Uetero-
poden ist er vorhanden, selbst da, wo die Gehäusebildung zurückgetreten
ist oder vollständig fehlt (Pterotraehea). Er hat auch hier seine End-
ausbreitung im flossenartigen Fusse. Ausser diesem Muskel finden sich noch
einzelne zu den Eingeweiden tretende Bündel.
Schon durch das Bestehen eines entwickelten inneren Skeletes wird die
Muskulatur der Gephalopoden mehr difi'erenzirt und der ansehnlichste Theil
des ersteren bietet für die Muskeln mehrfache Ursprungs- und Insertions-
stellen. An den Kopfknorpel befestigen sich bei Nautilus zwei mächtige
Betracloren, die seitlich in der Wohnkammer der Schale entspringen. Bei
den mit innerer Schale versehenen Dibranchiaten (Decapoden) nehmen die-
selben Muskeln ihren Ursprung von der Wand des Schalenüberzuges und bei
den Oclopoden von einem dort liegenden Knorpel. Von diesen beiden
Muskeln zweigen sich zwei Züge für den Trichter ab, und ein anderes
mächtigeres Muskelpaar entspringt im Nacken des Thiers und tritt breit zur
Ventralfläche in den Trichter. Auch im Mantel ordnet sich die Muskulatur in
gesonderte Lagen, und die in die Flossen eintretenden Theile bilden ebenso
deutlich getrennte Schichten. Die Muskulatur der Arme entspringt vom
Kopfknorpel. Sie umschliesst einen in der Armaxe verlaufenden Canal.
Als 0 r g a n e der 0 r t s b e w e gu n g fungiren bei den meisten Mollus-
ken während der ersten Entwickelungszustände bestimmte Stel-
len des Körpers bedeckende Gilien. Bei den Braehiopodenlarven leistet ein
ähnliches wahrscheinlich die Anlage der Arme darstellendes Wimper-
organ denselben Dienst. Bei den Lainellibranchiaten und Cephalophoren
macht das oben (§ 14 9) beschriebene Wimpersegel gleichfalls ein freies Um-
herschwärmen möglich, bis die Ausbildung anderer Apparate der Ortsbe-
wegung diese Function dem Wimpersegel abnimmt, oder eine festsitzende
Lebensweise, häufig von der Entwickelung massiver Gehäuse begleitet, be-
ginnt.
Die Ausbildung eines Abschnittes des Hautmuskelschlauchs zum Fusse
lässt diesen bei den Lamellibranchiaten und Cephalophoren als verbreitetstes
Locomotionsorgan erscheinen. In der Begel dient er als Organ zum Krie-
chen, wobei Gontractionen wellenförmig über ihn hinlaufen. Zu dieser Lei-
stung ist er noch vollkommen bei den Gasteropoden befähigt, wo er eine platte
fleischige Sohle besitzt, die bei vielen auch als Saugnapf zu fungiren ver-
mag. Bei ansehnlicher seitlicher Verbreiterung dient er als Buderorgan beim
Schwimmen (z. B. bei Gasleropteron). tu gleicher Weise ist die senkrechte
Flosse der Heteropoden thätig, die nach Art einer Schraube sich bewegt.
Gegenbanr, Yergl. Anatomie. '1. Aufl. 32