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Wirbelthiere.
an das Haar der Säugethiere. Die erste Anlage für die Feder stellt
einen hock er form igen Vorsprung (Fig. 169. A), keine Einsenkung in
dem Integumönte dar. Die Federbildung setzt also eine Bildung von Haut-
höckern voraus, wie sie bleibend nur noch bei Reptilien vorkommen. Jene
Höcker wachsen in papillenförmige Fortsätze (Fig. 169. B) aus (Federzotten)
und diese erscheinen aus einer äusseren Epidermislage [Ce) und einer darun-
ter befindlichen Cutispapille (f) zusammengesetzt. Ehe sie eine bedeutendere
Länge erreichen, stimmen sie mit den Höckern und Plättchen des Integuments
der Reptilien überein. Auch die Anordnung dieser ersten Federanlagen in
bestimmt abgegrenzte Felder (Fe-
Fig. 169. derfluren, Pterylien) verweist auf
Verhältnisse, die bei den Reptilien
in der Anordnung der grösseren
und kleineren Schuppen bestehen.
Die Feder ist in jenem einfachen
Zustande somit ein blosser Fort-
satz der Epidermis und der dar-
unter liegenden Cutis. Die Ein-
senkung der die Cutispapille tra-
genden Federanlage in die Haut
und die damit entstehende Bildung
eines »Federfollikels« ist eine spä-
tere Erscheinung; ebenso wie die
Differenzirung der Feder in Schaft
und Fahne. Diese Trennung tritt
erst nach . Abstossung einer aus
der ersten Anlage stammenden
Epidermisschichte (Federscheide)
auf, und so lange die letztere be-
steht, ist das ganze Gebilde noch
viel näher mit einem Höcker des
Reptilienintegumentes verwandt.
In den Formverhältnissen der
Feder ergeben sich je nach der
Ausbildung des Schaftes oder der
Fahne zahlreiche unseren Zwecken
fernstehende Verschiedenheiten.
Die bei der Federentwickelung erst spät auftretende Bildung eines Fol-
likels7 der in die Cutis eingesenkt den als »Spule« bezeichneten Abschnitt des
Schaftes der Feder und die in denselben sich verlängernde gefässreiche Pa-
Fig. 169. A Erste Anlage der Feder als papillermrtige Erhebung, e Epidermisschichte.
B Federzotte. C Querschnitt durch eine solche, e Epidermisschichte. f Gefäss-
haltige Coriumschichte. D Erste Anlage des Haarfollikels. e Epidermis-
papille. £ Weiter eingesenkter Haarfollikel. F Differenzirung desselben, f Faser-
hülle des Follikels, s Haaranlage, p Haarpapille. G Entwickelter Haarfollikel.
f und p wie vorhin, s Haarschaft, r Haarw urzel, a Aeussere, i innere Wurzel-
sclieide. gl Talgdrüsen.
Wirbelthiere.
an das Haar der Säugethiere. Die erste Anlage für die Feder stellt
einen hock er form igen Vorsprung (Fig. 169. A), keine Einsenkung in
dem Integumönte dar. Die Federbildung setzt also eine Bildung von Haut-
höckern voraus, wie sie bleibend nur noch bei Reptilien vorkommen. Jene
Höcker wachsen in papillenförmige Fortsätze (Fig. 169. B) aus (Federzotten)
und diese erscheinen aus einer äusseren Epidermislage [Ce) und einer darun-
ter befindlichen Cutispapille (f) zusammengesetzt. Ehe sie eine bedeutendere
Länge erreichen, stimmen sie mit den Höckern und Plättchen des Integuments
der Reptilien überein. Auch die Anordnung dieser ersten Federanlagen in
bestimmt abgegrenzte Felder (Fe-
Fig. 169. derfluren, Pterylien) verweist auf
Verhältnisse, die bei den Reptilien
in der Anordnung der grösseren
und kleineren Schuppen bestehen.
Die Feder ist in jenem einfachen
Zustande somit ein blosser Fort-
satz der Epidermis und der dar-
unter liegenden Cutis. Die Ein-
senkung der die Cutispapille tra-
genden Federanlage in die Haut
und die damit entstehende Bildung
eines »Federfollikels« ist eine spä-
tere Erscheinung; ebenso wie die
Differenzirung der Feder in Schaft
und Fahne. Diese Trennung tritt
erst nach . Abstossung einer aus
der ersten Anlage stammenden
Epidermisschichte (Federscheide)
auf, und so lange die letztere be-
steht, ist das ganze Gebilde noch
viel näher mit einem Höcker des
Reptilienintegumentes verwandt.
In den Formverhältnissen der
Feder ergeben sich je nach der
Ausbildung des Schaftes oder der
Fahne zahlreiche unseren Zwecken
fernstehende Verschiedenheiten.
Die bei der Federentwickelung erst spät auftretende Bildung eines Fol-
likels7 der in die Cutis eingesenkt den als »Spule« bezeichneten Abschnitt des
Schaftes der Feder und die in denselben sich verlängernde gefässreiche Pa-
Fig. 169. A Erste Anlage der Feder als papillermrtige Erhebung, e Epidermisschichte.
B Federzotte. C Querschnitt durch eine solche, e Epidermisschichte. f Gefäss-
haltige Coriumschichte. D Erste Anlage des Haarfollikels. e Epidermis-
papille. £ Weiter eingesenkter Haarfollikel. F Differenzirung desselben, f Faser-
hülle des Follikels, s Haaranlage, p Haarpapille. G Entwickelter Haarfollikel.
f und p wie vorhin, s Haarschaft, r Haarw urzel, a Aeussere, i innere Wurzel-
sclieide. gl Talgdrüsen.